Verzasca-Wildnisrunde im Val Mött

Der November ist da und damit auch die günstige Zeit für einen Besuch im Valle Verzasca. In der Hochsaison ist der Besucherandrang in diesem herrlichen Tal bisweilen extrem, aber im Winterhalbjahr bleiben die Einheimischen nahezu unter sich. Nun hat Frank Seeger das Valle Verzasca in den letzten Jahren besonders gründlich erkundet und zahllose interessante alte Pfade dokumentiert. Heute wollen wir auf dieser Basis eine Runde im Val Mött drehen, bei der sowohl Auf- als auch Abstieg einige Pfadfinderei verlangen sollen. 

Wie auch skiboy1969 scheint es uns etwas übertrieben, im November CHF 10.- für den Parkplatz in Fromighera zu bezahlen. Doch wenige Meter weiter oben, auf der Stichstrasse Richtung Kirche, findet sich ein kostenloser Parkplatz. Wir folgen kurz dem markierten Alpweg der Alpe del Mött (Zugangsvariante zur Capanna Efra) bis P. 1033. Hier gehen wir weiter taleinwärts bis Monte di Val Mött (P. 1093). Bei den letzten Hütten beginnt der auf der Karte eingezeichnete Weg, der weiter oben zu einer Querung des Talbaches führt. Vor der Querung steigen wir weglos hinauf zu einer Wasserschlauch und folgen ihm taleinwärts. Am Fuss eines schönen Wasserfalls angekommen, überqueren wir diesen Seitenbach auf etwa 1240 m. Auf der rechten Seite der Rippe zwischen den beiden Bächen steigen wir steil auf, da und dort findet sich eine mögliche Wegspur. Auf etwa 1380 m stossen wir an eine Felswand, dies ist die Schlüsselstelle der Route. Zuunterst findet sich ein Gemäuer, wohl der Rest einer kleinen Treppe. Wenig weiter oben zeigt ein diskretes gelbes Zeichen den Weiterweg an. Rechts davon erklettern wir eine kurze Stufe (II) und queren mit einer Rechtsschlaufe zu einem Felsband mit künstlichen Tritten und einem Drahtseil. Dummerweise ist das Felsband nass und das Drahtseil hängt weit oben fest, so dass es nicht nutzbar ist. So ist dieser Abschnitt zu riskant und wir machen uns auf die Suche nach einer Umgehung.

Wir finden sie weiter unten, auf der Höhe des kleinen Mäuerchens. Links haltend queren wir über eine felsige Rinne. Links der Rinne steigen wir zwischen Felsbändern im Zickzack hoch, möglichst in der Nähe der Rinne bleibend. Sobald möglich, überqueren wir sie auf einem exponierten Band wieder und stossen dann gleich auf eine kleine Balm mit Gemäuer (Sprügh). Wir sind nun oberhalb des Felsbandes und steigen durch steilen Wald weiter auf. Allmählich halten wir dann nach links (Norden) und steigen weitgehend weglos in offenes Gelände auf. Wir kommen zu einer schönen Ebene am Fuss eines Wasserfalls, auch mit einem kleinen Seelein. Am Fuss des Wasserfalls queren wir den Bach und gelangen zu den Ruinen einer kleinen Alphütte auf etwa 1570 m (Alp Pedesitt?)

Nach einer ausgiebigen Pause an diesem schönen Fleck queren wir noch etwas weiter nach links (Wegspur) und stossen bald auf eine Rampe, auf der sich die Felswand überwinden lässt. Darüber ist zunächst noch ein recht guter Weg zu erkennen, der sich aber allmählich verliert. Wir halten dann ziemlich direkt gerade aufwärts und kommen so nach Corte di Fondo der Alpe del Mött. Hier kreuzen wir den markierten Wanderweg und beginnen dann eine ansteigende Querung (Wegspur, Schnittspuren). Das Weglein steigt bis etwa 1890 m auf und senkt sich dann wieder ab auf den Rücken oberhalb Pie. Steil geht es nun hinunter zu P. 1803, wo sich ein Gemäuer befindet und dann in steilem Gelände nach Pie, wo sich eine intakte Hütte befindet. Unterhalb von Pie hat es zwar keinen Weg, aber in den beiden Felsbändern, die man überwinden muss, finden sich schöne alte Treppen. So wird Costoregna erreicht. Eine Querung auf einem eindrücklichen Band (Steg, Drahtseile, Geländer) führt nun hinüber nach Covazza (hergerichtetes Rustico), von wo wir auf dem guten Weg nach Mött absteigen. 

Ecco la relazione in Italiano dell'amico Corrado.