Rž (2538m) etc. – Abstieg via Prag pot


Publiziert von أجنبي , 25. Oktober 2015 um 19:55.

Region: Welt » Slowenien » Julische Alpen » Triglav
Tour Datum:22 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: SLO 
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Triglavski dom na Kredarici – Kredarica – Rž – Dom Valentina Staniča pod Triglavom – Begunjski vrh – Visoka Vrbanova špica – Dom Valentina Staniča pod Triglavom – Begunjski studenec – Pot čez Prag – P. 1160 – Aljažev dom
Zufahrt zum Ausgangspunkt:-
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab PP vor Aljažev dom
Unterkunftmöglichkeiten:Triglavski dom na Kredarici bzw. Penzion Blenkus, Kranjska Gora
Kartennummer:LK 1:25.000: Triglav

Nach unserer erfolgreichen *Besteigung des Triglavs gönnten wir uns eine Nacht im Triglavski dom na Kredarici. Während sich Madame schon früh aus dem Bett schälte, um sich draussen den Sonnenaufgang anzusehen, drehte ich mich nochmals um und wählte danach die einfachere Variante: Unser Zimmerfenster, das direkt nach Südosten zeigte. Nachdem das Spektakel vorbei war, starteten wir den Tag mit einem gemütlichen Frühstück (mit türkischem Kaffee!) vor der Hütte, während einige bereits von ihrer Sonnenaufgang-Tour auf den Triglav zurückkehrten.

 

Wir hatten noch einen langen Abstieg ins Vrata-Tal vor uns, was mir angesichts meines schmerzenden Fussgelenks etwas Sorgen bereitete. Einige Gipfelchen im Gebiet wollten wir davor trotzdem noch besteigen. Erstes Ziel: Der Rž. Zuvor war der Dom der Berg mit dem kürzesten Namen, den ich je bestiegen habe. Den Vokal-sparenden Slowenen sei Dank führt nun – und wohl bis in alle Ewigkeit – der Rž diese Rangliste an. Anyway... Um 8.30 Uhr verliessen wir die Hütte, überschritten unbemerkt den Kredarica und folgten dem Wanderweg in Richtung Dom Valentina Staniča pod Triglavom. Nach etwas Auf und Ab und kurzen Passagen mit Drahtseilen erreichten wir die Nordflanke des Rž-Vorgipfels. Hier zweigte ein schwach ausgeprägter Pfad durch das Geröll ab, auf welchem wir den Grat gewannen. Diesem folgten wir, vorbei an zwei Scharten, bis zum Gipfel, wobei wir zuweilen in die Südflanke auswichen. Eine halbe Stunde nach Abmarsch bei der Hütte erreichten wir den Rž.

 

Für den Abstieg mussten wir zunächst auf der gleichen Route zurück. Danach stiegen wir in einer breiten, übersichtlichen Scharte durch steiles Geröll zum Wanderweg ab. Auf dem Weg zum Dom Valentina Staniča pod Triglavom wurde klar, dass Madame den Ausflug zum Rjavina definitiv ohne mich bewältigen musste. Ich wollte angesichts des langen Abstiegs ins Vrata-Tals bezüglich meines lädierten Fussgelenks nichts mehr riskieren und entschied mich für die beiden einfachen Gipfel Begunjski vrh und Visoka Vrbanova špica. Als ich beim Dom Valentina Staniča pod Triglavom eintraf, machten sich der Hüttenwart und ein paar Helfer gerade daran, die Hütte winterdicht zu machen. Immerhin konnte ich noch etwas zu trinken ergattern und einen Blick in den überaus gemütlichen Winterraum im Nebengebäude erhaschen. Danach folgte ich dem Wanderweg in Richtung Cmir/ Begunjski vrh, der sich bald verzweigte. Der Aufstieg zum Begunjski vrh führt über einen Weg im meist schuttigen Gelände und gestaltet sich unschwierig (T3+). Ich benötigte dafür ab dem Dom Valentina Staniča pod Triglavom etwa 20 Minuten.

 

Nachdem ich einen Steinbock gegrüsst und bei der Weggabelung meinen Rucksack wieder aufgesetzt hatte, steuerte ich weglos auf die Visoka Vrbanova špica zu. Bald traf ich auf den Wanderweg, der von der Hütte auf dieses Gipfelchen führte und erreichte unschwierig (T3) nach einer Viertelstunde dessen höchsten Punkt. Schliesslich traf ich viel zu früh beim Dom Valentina Staniča pod Triglavom ein und wartete eine halbe Ewigkeit auf meine Freundin, die noch am Rjavina am Werk war. Ihr Ausflug dauerte insgesamt rund drei Stunden. Sie charakterisierte den Rjavina-Aufstieg (klick zum Foto) über den SW-Grat als happig und dem Triglav ähnlich, wobei allerdings deutlich weniger Drahtseile vorhanden und einige ausgesetzte Kletterstellen zu meistern seien.

 

Gegen 13 Uhr verliessen wir unseren Sonnenplatz vor dem Dom Valentina Staniča pod Triglavom und machten uns an den langen Abstieg ins Vrata-Tal. Wir folgten dazu dem Wanderweg, der sich nach einer Weile mit jenem vom Triglavski dom na Kredarici vereinigte. Da unsere Wasservorräte versiegt waren, konsultierten wir die Quelle am Fuss der SW-Wand des Begunjski vrh. Da dauerte zwar etwas, war aber bitter nötig. Danach erreichten wir bald die Verzweigung von Prag pot und Tominškova pot und wählten erstere Route. Zunächst stiegen wir weiter in den riesigen Kessel ab und querten an dessen Kante. Einige Eisenbügel erleichterten den Abstieg zur nächsten Geländestufe, die einfach und geröllig war. Der Blick ins Vrata-Tal machte aber klar: Irgendwo würde es hier noch richtig steil werden.

 

Und das wurde es auch. Präventiv montierte ich mal das Gschtältli. Viel nutzte es allerdings nicht, denn Sicherungsmöglichkeiten gab es kaum – und waren auch nicht nötig. Einzig in dieser Passage war ich nicht unfroh über etwas Selbstsicherung. In recht steilem Gelände ging es in die Tiefe, bis wir die lange Querung nach Westen erreichten. Nach diesem gemütlichen Teil folgte nochmals steileres, jedoch einfaches Gelände: Ein Abstieg durch diverse Couloirs. Um 15.15 Uhr, also 2h 15min nach Abmarsch beim Dom Valentina Staniča pod Triglavom erreichten wir den Ausstieg auf dem Talboden und verköstigten uns am Quellwasser. Mein Fuss fühlte sich zwar nur noch wie ein Klumpen an, doch wartete noch der Weg von P. 1160 zum Parkplatz hinter de Aljažev dom auf uns. Und der zog sich noch ziemlich in die Länge.

 

Rückblickend erschien uns die Prag-Route doch einiges leichter als die Tominškova-Route und raten dazu, es uns gleichzutun: Letztere hoch, Erstere runter. Das Tragen eines Kletterhelms ist in diesem Gelände absolut zu empfehlen. Beide Routen sind hervorragend gekennzeichnet und kaum zu verfehlen.


Tourengänger: أجنبي


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