Hitzeschlacht in den Wölzer Tauern oder Auf schroffem Kamm zwischen Rettlkirchspitze u. Hochstubofen


Publiziert von mountainrescue , 29. August 2015 um 20:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rottenmanner und Wölzer Tauern
Tour Datum:29 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1116 m
Abstieg: 1106 m
Strecke:8,913 km / Neunkirchner Hütte-Funklböden-Funklscharte-Rettlkirchspitze-Rocklscharte-Hochstubofen-Rocklscharte-Neunkirchner Hütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Judenburg-Scheifling-Oberwölz nach Winklern; mitten im Ort abzweigen und in den Eselgraben fahren bis zum großen Parkplatz bei der Neunkirchner Hütte bzw. Hölzlerhütte
Unterkunftmöglichkeiten:Neunkirchner Hütte
Kartennummer:Amap Digital, WK 203 Wölzer Tauern - Sölktal - Rottenmanner Tauern, Wanderkarte 1:50.000

Der Sommer ist noch einmal zurück gekommen und zeigt sich von seiner schönsten bzw. heißesten Seite und das sogar in den Bergen. Für dieses Wochenende sind Temperaturen bis 35° vorhergesagt und selbst in 2000 Meter Seehöhe sollen sie bis 20° steigen. Ich hatte beschlossen die Wölzer Tauern unsicher zu machen und eine schöne Rundtour zu absolvieren.

Einige Berge in diesem Gebiet habe ich schon mit meinem Besuch "beehrt" ☺, so die *Wölzer Schoberspitze - Das Wetter hat sich nicht an die Vorhersage gehalten!, den Talkenschrein *Luca's Begegnung mit der "Dritten Art" - Talkenschrein 2319m genauso wie die *Rettlkirchspitze - Das Gewitter hat uns nicht erwischt! und den *Hochstubofen - Der Nebel hat uns den ganzen Tag begleitet - Die Wölzer mögen mi net :-((( Aufgefallen war mir ein schöner Verbindungsgrat zwischen Rettlkirchspitze und dem Hochstubofen und den wollte ich mir diesmal etwas näher ansehen! ☺ Im Internet habe ich nicht viel darüber gefunden, nur dass er nicht all zu schwer sein soll und in den letzten Jahren immer öfter begangen wird! Also nix wie eini in den Eselbachgraben und auffi auf den Grat! ☺Rundtour in den Wölzer Tauern
Wegen der vorhersagten heißen Temperaturen, selbst in der Höhe, war auch ein "früher" Start angesagt; naja, da die Zufahrt fast 1,5 Stunden dauert, sind wir schließlich kurz vor 7.30 Uhr zu unserer Tour gestartet sind.

Am Parkplatz im hintersten Eselbachgraben standen bereits zahlreiche Autos und ebenso viele Wanderer machten sich startklar, allerdings war in meine Richtung noch niemand unterwegs (Am Aufstieg zum Rettlkirchspitz habe ich schließlich, weit unter bzw. hinter mir, nur zwei weitere Wanderer "registriert"!)

Der Weg folgt zuerst einem munter sprudelndem Bächlein und bald "riechen" wir unsere "Lieblingsfeinde", die Kühe; allerdings treffen wir im ersten Teil des Anstiegs nicht auf sie. Entlang eines munter sprudelnden Bächleins geht es taleinwärtsDer Weg führt ca. 1,9 km entlang dem Bach bis eine Tafel uns hinweist nach links abzuzweigen und Richtung Rettlkirchspitz/Funklscharte/Greim weiter dem Weg zu folgen. Hier zweigen wir nach links ab...Noch gehen wir im kühlen Schatten und die Sonne scheint noch nicht in die nordseitige Flanke. In einigen Serpentinen windet sich der Weg durch dichtes Erlengestrüpp den Berg hinauf. Bei unserer letzten Tour *Rettlkirchspitze - Das Gewitter hat uns nicht erwischt! waren im Bereich der Funklböden keine Kühe anzutreffen, heute müssen wir jedoch feststellen, dass sie auch in diesem Bereich nun ihr "Unwesen" treiben. Kühe nun auch in den FunklbödenWir umgehen sie, indem wir uns gleich ziemlich an der Bergflanke entlang auf die Funklscharte zubewegen. In den Funklböden treibt nun die Hitze gnadenlos den Schweiß aus allen Poren und nachdem wir etwas Abstand zwischen den Kühen und uns geschaffen haben, ist gleich einmal eine kurze Trinkpause angesagt. Kurze Trinkpause bei einer Quelle vor der FunklscharteIm Anschluss steigen wir, die steile Bergflanke leicht ansteigend querend, zur Funklscharte an. Querung zur FunklscharteDort kommt endlich ein zartes Lüfterl auf und kühlt die schweißnasse Stirn. Der Weg führt im Anschluss, sehr gut markiert, über blockig/schroffiges Gelände, teilweise recht steil ansteigend, dem gut sichtbaren Gipfelkreuz der Rettlkirchspitze entgegen. Von der Funklscharte geht es auf die Rettlkirchspitze
Blockig schroffig geht es dem Gipfel entgegen
Dem Gipfel entgegen
Dem Gipfel entgegen
Jetzt ist's nimmer weit
Gipfel zum Greifen nah...
Nach etwas unter zwei Stunden stehen wir am ersten Gipfel des heutigen Tages und genießen die Ruhe und Stille auf diesem einsamen Gipfel. Die Fernsicht reicht heute bis in die Julischen Alpen und die Hohen Tauern!
Die Julischen Alpen mit dem Triglav "grüßen" aus der Ferne
Selbst die Hohen Tauern mit der Hochalmspitze "winken" in die Steiermark ☺
Gipfel Nummer 1Nach den obligaten Gipfelfotos widmen wir uns der mitgenommenen Jause und stärken uns für den weiteren Weg. Ausgiebige Gipfelrast/jause

Der nun folgende Weg ist zwar nicht "offiziell" markiert und soll uns, immer schön dem Grat entlang, zur Rocklscharte führen; auf meiner Karte ist er allerdings punktiert eingezeichnet. Gleich am Beginn weisen Steinmänner auf den richtigen "Einstieg" hin. Steinmann am Einstieg in den GratDie Wegfindung ist nicht schwierig, denn neben Steinmännern sind immer wieder Steigspuren vorhanden und wenn man(n)/frau sich schön am Grat hält kann eigentlich nichts schiefgehen. Bei Regen und Nässe würde ich allerdings von einer Begehung des Grates abraten, genauso ist dieses Gebiet, ob seiner steilen Flanken und Felsgrate, wo es oft ganz schön steil und weit "hinunterpfeift", kein Schlechtwetter Wandergebiet. Heute jedoch präsentiert sich die Gegend und der Grat zum Hochstubofen von ihrer/seiner schönsten Seite. Luca ist wieder ganz in seinem Element und balanciert, tänzelt, klettert und springt am Grat hinunter zur Rocklscharte, die in weiteren vierzig Minuten erreicht ist.Luca in seinem Element
Luca in seinem Element...
Rocklscharte
Nun geht es schließlich noch einmal in zwanzig Minuten den steilen Grat zum Hochstubofen hinauf.Steiler Anstieg auf den Hochstubofen
Luca, wie immer, als Erster am Gipfel
Bei unserer Tour *Hochstubofen - Der Nebel hat uns den ganzen Tag begleitet - Die Wölzer mögen mi net :-((( ist mir dieser Anstieg gar nicht so "wild" vorgekommen; naja der Nebel hat auch damals ziemlich die Sicht eingeschränkt. Schroffer Anstieg auf den HochstubofenAm Gipfel sitzen einige Wanderer und genießen bereits einige Zeit den herrlichen Tag. Auch wir bleiben ein Weilchen sitzen, denn nun bläst ein kühlendes Lüfterl und trocknet die schweißnasse Stirn.Abstieg zurück ins Tal
Nach einer ausgiebigen Rast geht es über die Rocklscharte zurück zum Start und Ausgangspunkt unserer Tour, der Hölzlerhütte, wo wir den Tag, mit einer kräftigen Suppe für mich und dem obligaten Käsebrot für Luca, ausklingen lassen.Rückblick auf die heutige Tour


Fazit der Tour:  Die heutige Tour war sehr schön und das nicht nur wegen des perfekten Wetters, wenngleich es eine Hitzeschlacht sondergleichen war! Den Weg bis zur Rettlkirchspitze kannte ich bereits; der Übergang zur Rocklscharte ist für einen trittsicheren, versierten Bergwanderer kein allzu großes Problem. Immer wieder weisen Steinmänner den Weg und im Wiesengelände sind Trittspuren zu erkennen. Bei Regen und/oder Nässe würde ich von einer Begehung abraten. Der Abstieg zurück ins Tal ist eine ziemlich "kniaschnaggler" Tour, denn immer wieder sind sehr hohe Absätze/Stufen/Schroffen und diese erfordern bis in den Talgrund volle Konzentration! 
Frühjahrs Schitourentauglich ist die Gegend unbedingt; allerdings wird man, je nach Schneelage, kaum vor Anfang Mai bis zur Hölzlerhütte zufahren können; das ist aber eine reine Vermutung meinerseits.

Twonav Anima 3*/CGPSL 7* 
Dauer: 6:31
Zeit in Bewegung: 3:42
Zeit im Stillstand: 2:49
Strecke: 8,913 km
Maximale Höhe: 2475 m
Maximale Höhendifferenz: 923 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1116 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1106 m 

Tourengänger: mountainrescue


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 26831.kmz Track der Tour

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