Einser 2698m - Panettone


Publiziert von georgb , 17. Juli 2015 um 22:13.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sexten-Moos-Parkplatz Dolomitenhof
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Um es vorwegzunehmen, den Gipfel des Einsers haben wir nicht erreicht, letztendlich mussten wir uns mit einem Panettone (der Gipfel heißt wirklich so) zufrieden gegeben.
Aber der Reihe nach:
Ein freier Tag und sogar der Bozner Wetterdienst empfiehlt, den schönen Vormittag zu nutzen, bevor die Gewittergefahr steigt. Also machen wir uns schon im Morgengrauen auf ins Fischleintal. An der Zsigmondyhütte empfangen uns die ersten Sonnenstrahlen und die startenden Hüttengäste. Hinter der Hütte zieht ein verlassenes Steiglein Richtung Norden an den Ostabbrüchen der Oberen Kanzel entlang und schon sind wir in absoluter Einsamkeit inmitten der vielbesuchten Sextener Dolomiten.
In lustigem Auf und Ab führt uns der Pfad durch das scheinbar unbegehbare Gelände zur Unteren Kanzel. Hier öffnet sich der Blick auf die mächtige Südwand des Einsers. Obwohl grausig steil und abweisend, führt hier der Weg der Erstbesteiger hindurch. Natürlich sind wir schon vorbereitet und folgen den deutlichen Spuren zum Einstieg, kann ja nicht schaden, sich die Wand aus der Nähe anzuschauen.
An einem riesigen, nicht zu übersehenden Felsblock beginnt der Felsanstieg. Obwohl schon kräftig durchgeschwitzt, steigen wir den Steinmännern nach. Die erste Schlüsselstelle, laut Führer III-, gehen wir locker, das gibt uns Mut, denn auch weiter oben soll die Schwierigkeit nicht zunehmen!? Bald stehen wir vor einem schaurigen Schluchtkamin und beginnen zu zweifeln, die folgenden Passagen sind deutlich höher einzustufen. Mit Müh und Not erreichen wir den Ausstieg, wo die Steinmänner wieder in "leichteres" Gelände führen (II). Noch sind wir motiviert und die Linie ist klar, rechts erscheint eine alte Kriegsstellung, wir sind richtig. Doch auf ca.2600 Meter, kurz unterhalb des Oberen Bandes, gehen uns in einer steilen Rampe neben den Wasservorräten auch die Steinmänner aus. Was tun? Nach kurzer Lagebesprechung siegt die Vernunft und wir kehren um, der Abstieg ist von hier aus schon anspruchsvoll genug und eigentlich wollten wir den schönen Tag genießen und entspannen.
Von Entspannung ist allerdings noch keine Spur, Ausrutscher darf man sich hier nicht erlauben und im Kamin greifen wir sehr genau. Gut, dass wir schon beim Aufstieg den ein oder anderen Blick (und Tritt) zurück getan haben.
Erst am Einstieg atmen wir auf, der gemütliche Teil des Tages kann beginnen! Die Büllelejochhütte wird als nächstes Etappenziel ausgegeben, ein alter Kriegssteig führt uns über Schotter und Karst hinauf. Bei einem kühlen Getränk und Kaiserschmarrn sitzen wir gemeinsam mit den vielen Touristen auf der wunderschönen Hütte in traumhafter Umgebung. 
Bevor wir über den Unteren Bödensee ins Altensteintal absteigen, machen wir einen kleinen Abstecher auf den nahen Panettone, schon allein der Name zieht uns magisch an ;-) er muss heute als Ersatzgipfel herhalten.
Bald darauf schlendern wir zurück ins Fischleintal, wieder einmal bezaubert von der magischen Welt der Sextener Dolomiten.
PS 1: Der Einser ist vor Jahren durch eine massiven Felssturz in die Schlagzeilen geraten, ein Teil des Gipfelaufbaus ist damals abgebrochen und hat das ganze Tal in eine Staubwolke gehüllt hier
PS 2: Wer die Runde ohne den Einser geht, muss ca. T3 rechnen mit Stellen I-, der Aufstieg zum Panettone ist Gehgelände!

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 19. Juli 2015 um 11:01
Insuperabile Georg...


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