Gelbhorn 3035 m Ostgrat


Publiziert von Barna10 , 6. Juli 2015 um 22:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum: 4 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Strecke:Parkplatz Tguma - Curtginatsch - 2490 - 2646 - Piz Mellen - Schwarzhorn - 2790 - Alp Anarosa

Vor einem 3/4 Jahr sah ich im Neuschnee zum ersten mal die 3000-er Schutthaufen des Schoms. Dazumal mühten wir uns mit den Schneeschuhen im knietiefen Pulverschnee zur schön gelegenen Cufercalhütte hindurch. Ich versprach wieder zu kommen....
Vor einem Monat noch vom Föhnsturm ausgebremst. Selbst die Autos schwankten im Sturmwind
Jetzt herrscht das Hoch "Anneli". Wie alt war die Namensgeberin? 95?
Weder im  SAC Führer noch sonst irgendwo fand ich etwas über den Ostgrat des Gelbhorn/Piz Mellen geschrieben. Anhand des Kartenbildes und der Luftaufnahmen kann das doch nicht so schwierig sein.

Start beim Parplatz Tguma. Hinunter nach Curtginatsch. Von hier westlich zum Felsen bei 2351 und weiter der den Hang auf Tierwechsel aufsteigend, zu Pkt 2490. Dem allmählich spärlich werdenden Grün so hoch hinauf folgend wie möglich um den gröbsten Felsbrocken auszuweichen erreichte ich Pkt. 2646m.
Ab hier ist man im unstabilen Gelände unterwegs. Auf der Orthofoto ist schön zu sehen wie die Massen sich Richtung Nordost hinunter bewegen. Für das menschliche Auge nicht sichtbar. In der Geologie jedoch sind menschliche Zeiträume eher sehr klein.
Weiter hinauf zu einem schon von unten sichtbaren markanten Block (ca 2700m) an dessen Nordfuss ein einfacher, jedoch etwas ausgesetzter Gang, das besteigen des Wändchen ermöglicht. Eine kurze schräg aufsteigende Traverse ermöglicht das erreichen des Ostgrates des Gelbhorns auf ca 2730m.
Dem Grat folgend kann das oberhalb gelegene Felsband erstaunlich einfach überquert werden, 2760m
Dem Grat folgend, oder etwas südlich davon wird zum markanten, brüchigen und gelben Band hochgestiegen, ca 2900m.
Dieses Band quert man leicht aufsteigend Richtung Süden. Hier hatte sich der Steinbock zur Ruhe hingelegt. Der muss tief gepennt haben bis er mich bemerkte. Allerdings hatt ich ihn auch erst bemerkt als er ca 15m vor mir aufsprang.... und sich in Sicherheit brachte. Alles lieb zureden half nichts. Bis ich die Kamera bereit hatte schaute er schon von weiter oben stolz zu mir hinunter.
Mit einem Bogen nach Norden wird das schwarze Gestein erreicht. Diese fablichen Gegensätze erinnern mich sehr stark an den Teijde auf Teneriffa. Auch wenn hier zum Glück kein erstarrtes Lava vorhanden ist.
Der Rest zum Gelbhorn hoch ist einfach in dem sehr rauhen und griffigen Gestein.
Kurz vor dem Gipfelsteinmann wird der Punkt erreicht wo zum Bruschghorn weitergegangen werden kann.

Delta hat diese Passage sehr trefflich beschrieben. Die östliche Rinne ist schlichtweg grausam. Evtl denkbar wenn noch Schnee oder Firn vorhanden ist? Im Aufstieg? En vera.....

Ich suchte vom Gelbhorn zum Schwarzhorn hinüber einen Durchschlupf südöstlich knapp unterhalb des Grates. Erstaunlicherweise hat es hier oben Mäuse! Panikartig suchten sie das Weite.....
Solo unterwegs, ging ich kein Risiko ein und musste dann halt doch zwischen den Bändern zu den Schneefeldern hinunter absteigen bzw noch einen finalen Sprung tätigen (T5, soviel zum Risiko....) Ab hier unschwierig zum Sättelchen empor und dem Grat entlang zum Schwarzhorn.

Das Gipfelbuch ist unter dem Steinmann gut versteckt. Glaube ich vergass unter meinem Eintrag den Namen einzutragen. Auf dem Gelbhorn gar nicht daran gedacht. Anderes, zB mein Blutzucker, interessierte mich viel mehr.
Voll Freude das immer noch schnelle Touren möglich sind, stieg ich zu Punkt 2790 ab. Hier hat es einige Biwakplätze und Wasser zumindest solange noch Schneereste liegen. Weiter zum Ostgrat hinüber und dem entlang einigen tiefen Rinnen südlich ausweichend zur Alp Nurdagn (bewirtet) hinunter.
Unterwegs scheuchte ich noch einen Turmfalken auf. Ein Murmeli suchte blitzartig Deckung, vergass sogar das Bellen....

Depremierend was heute so von mir weg fleucht. Kurz nach dem Start meine Begleitung (stampfte zum eher langweiligen Bruschghorn hoch) dann floh noch alles mögliche aus der Tierwelt...

Bei optimaler Routenwahl gehen die Schwierigkeiten am Ostgrat nicht über T3 hinaus. Zu Unrecht wenig begangen. Spannender als nur im Geröll latschen

Tourengänger: Barna10


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