Wandernacht am Stockhorn


Publiziert von Mel , 5. Juli 2015 um 14:54.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 4 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Gurnigel - Wasserscheide - Leiterepass - Oberi Walalp - Baachegg - Stockhorn (12 km)

Bereits zum 10. Mal fand dieses Wochenende die Schweizer Wandernacht statt und endlich hatte ich mal Zeit, daran teilzunehmen. Aus den vielfältigen Angeboten habe ich mich für jene der Stockhornbahnen entschieden: der klassische Höhenweg vom Gurnigel aufs Stockhorn. Diesen schönen Weg kenne ich bestens bei Tag und war entsprechend gespannt, wie sich die Gegend im Mondlicht präsentieren wird.

Per Car gelangen wir von Erlenbach via Thun auf den Gurnigel, wo wir kurz nach Mitternacht losziehen. Zwar war Vollmond bereits vor ein paar Tagen, aber dank der klaren Nacht ist das Mondlicht auch heute noch sehr stark. Unsere 30-köpfige Gruppe schlängelt sich also ohne Stirnlampen hoch zum Leiternpass. Ich komme bei diesem ersten Aufstieg schon tüchtig ins Schwitzen - unglaublich aber wahr: wir haben auch um diese Zeit immer noch 22 Grad!

Nach dem Leiterepass verläuft der Weg mehr oder weniger auf gleicher Höhe, mit einigen kleineren Auf und Abs, Richtung Stockhorn. Das schöne Panorama trumpft bei Nacht natürlich etwas weniger auf, dafür geniesse ich die mystische Stimmung. Auch weil wir uns etwas vom "Feld" haben zurückfallen lassen, ist insbesondere die Stille sehr eindrücklich. Das fahle Mondlicht taucht die ganze Landschaft in eine sehr spezielle Atmosphäre und ich hadere schon ein bisschen, mir nicht mehr Zeit zum fotografieren nehmen zu können.

Das Nachtwandern hat aber auch seine Tücken: einerseits ist da die Müdigkeit, die sich auf eher "monotonen" Höhenwegen phasenweise durch Stolperer bemerkbar macht. Und andererseits verlangt es - zumindest mir - schon einiges an Konzentration für die Augen ab. Es ist in etwa vergleichbar mit Autofahren bei Dämmerungszeit, wenn die Kontraste nicht mehr so klar erkennbar sind.

Unsere Wanderleiter sind aber besorgt, immer wieder Pausen einzulegen und die Gruppe scheint allgemein aus relativ erfahrenen Wanderen zu bestehen. So kommen wir gut vorwärts und stehen bald auf der Baachegg. Ich weiss sehr wohl, was mich nun erwartet: der Albtraum der heutigen Nacht! Ok, so dramatisch ists dann doch nicht - aber ich hasse einfach Treppen und die folgenden rund 350 Höhenmeter bis zum Stockhorngipfel müssen nun mal über ebensolche erklommen werden. Zum Glück wartet aber einerseits auf dem Gipfel der Sonnenaufgang und anschliessend im Berghaus ein reichhaltiges Brunchbuffet.

Auch wenn es sich bei den aktuellen Temperaturen fast anbieten würde, werde ich auch künftig nicht zu einem nachtaktiven hikr mutieren. Als ein etwas anderes Erlebnis für zwischendurch kann ich aber eine Wandernacht gerne empfehlen!

Tourengänger: Mel


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