Im Val Tomè im Herbst 2008 / zweiter Teil
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Eine Gemse sehen und schön finden ist etwas komplett anderes als selber ein Gemse sein. (Nein, diese Erkenntnis ist nicht von mir.) (Ich weiss aber nicht mehr, wer das gesagt hat.)
Eine Farbe sehen ist etwas komplett anderes als selber eine Farbe sein.
Und eine Farbe sehen ist etwas komplett anderes als eine Farbe beschreiben.
Und Fotos von Herbstfarben anschauen - das ist noch einmal etwas komplett anderes, als diese Herbstfarben mit den eigenen Augen zu sehen (haha, als ob man etwas mit fremden Augen sehen könnte).
Und wenn man - wie ich - höchstens ein mittelmässiger Fotograf ist, dann würde man vielleicht besser darauf verzichten, eine ganze Fotoserie mit praktisch nur Herbstfarben im Wald auf Hikr zu präsentieren.
Frech wie ich bin, oder eher, wie ich sein möchte, habe ich es trotzdem gemacht, weil ich meine Fotos ja auch als private Erinnerung auf Hikr hochlade - eben nicht nur für die anderen, sondern auch für mich.
Manchmal frage ich mich, ob es eine gute Idee von mir war, im Februar 2006 eine Digitalkamera zu kaufen. Ich war viele Jahre lang in den Tessiner Bergen ohne Kamera unterwegs, aber wisst Ihr was? - die stärksten Erinnerungen habe ich an jene Touren, die ich ohne Kamera gemacht habe.
Ich erinnere mich an jene Täler im Tessin, in denen ich ohne Kamera unterwegs war, in den stärksten Farben. Und jedes Tal, in dem ich unterwegs war, hat in meiner Erinnerung eine andere dominierende Farbe. Das Val Rierna zum Beispiel hat in der Erinnerung für mich eine dunkelgelbe Farbe, das Val Carecchio eine dunkelblaue und das Val Cocco eine schwarze - obwohl es Winter war im Val Cocco.
Keine Kamera der Welt könnte die Farben dieser Täler in jenen Farben ablichten, wie ich sie gesehen habe und wie ich sie in meiner Erinnerung sehe.
Als ich in den 90er Jahren noch ohne Kamera unterwegs war, bin ich oft stehen geblieben und habe mir gesagt, stop, easy, langsam, bleib mal stehen, diese Naturszene hier muss ich mir etwas länger anschauen.
Heute ist es anders geworden, ich sage mir, stop, easy, langsam, bleib mal stehen, diese Naturszene hier muss ich fotografieren, damit ich anderen zeigen kann, was ich gesehen habe.
Ein bisschen traurig macht mich meine Entwicklung schon, ehrlich gesagt.
Ja gut. bidi35 (R.I.P.) hätte mir vielleicht geschrieben: "Dann geh' halt wieder ohne Kamera wandern!" ;-))
Eine Farbe sehen ist etwas komplett anderes als selber eine Farbe sein.
Und eine Farbe sehen ist etwas komplett anderes als eine Farbe beschreiben.
Und Fotos von Herbstfarben anschauen - das ist noch einmal etwas komplett anderes, als diese Herbstfarben mit den eigenen Augen zu sehen (haha, als ob man etwas mit fremden Augen sehen könnte).
Und wenn man - wie ich - höchstens ein mittelmässiger Fotograf ist, dann würde man vielleicht besser darauf verzichten, eine ganze Fotoserie mit praktisch nur Herbstfarben im Wald auf Hikr zu präsentieren.
Frech wie ich bin, oder eher, wie ich sein möchte, habe ich es trotzdem gemacht, weil ich meine Fotos ja auch als private Erinnerung auf Hikr hochlade - eben nicht nur für die anderen, sondern auch für mich.
Manchmal frage ich mich, ob es eine gute Idee von mir war, im Februar 2006 eine Digitalkamera zu kaufen. Ich war viele Jahre lang in den Tessiner Bergen ohne Kamera unterwegs, aber wisst Ihr was? - die stärksten Erinnerungen habe ich an jene Touren, die ich ohne Kamera gemacht habe.
Ich erinnere mich an jene Täler im Tessin, in denen ich ohne Kamera unterwegs war, in den stärksten Farben. Und jedes Tal, in dem ich unterwegs war, hat in meiner Erinnerung eine andere dominierende Farbe. Das Val Rierna zum Beispiel hat in der Erinnerung für mich eine dunkelgelbe Farbe, das Val Carecchio eine dunkelblaue und das Val Cocco eine schwarze - obwohl es Winter war im Val Cocco.
Keine Kamera der Welt könnte die Farben dieser Täler in jenen Farben ablichten, wie ich sie gesehen habe und wie ich sie in meiner Erinnerung sehe.
Als ich in den 90er Jahren noch ohne Kamera unterwegs war, bin ich oft stehen geblieben und habe mir gesagt, stop, easy, langsam, bleib mal stehen, diese Naturszene hier muss ich mir etwas länger anschauen.
Heute ist es anders geworden, ich sage mir, stop, easy, langsam, bleib mal stehen, diese Naturszene hier muss ich fotografieren, damit ich anderen zeigen kann, was ich gesehen habe.
Ein bisschen traurig macht mich meine Entwicklung schon, ehrlich gesagt.
Ja gut. bidi35 (R.I.P.) hätte mir vielleicht geschrieben: "Dann geh' halt wieder ohne Kamera wandern!" ;-))
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