Pueblos del Poqueira


Publiziert von Max , 4. Juni 2015 um 21:34.

Region: Welt » Spanien » Andalusien
Tour Datum:16 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pampaneira an der A4132, 16 km von Orgiva, Parkplätze außerhalb des Dorfzentrums.
Kartennummer:Editorial Alpina Sierra Nevada

Die angeblich schönsten Bergdörfer im Alpujarra sollen heute erwandert werden, sie liegen an den Hängen über dem Tal des Rio Poqueira und ihre Lage kann durchaus als malerisch bezeichnet werden. Obwohl wir keinen Gipfel erklimmen, entpuppt sich die Tour erstaunlich kräftezehrend.

Zunächst suchen wir den Einstieg in den alten Camino Real nach Bubion, der am oberen östlichen Dorfrand von Pampaneira beginnt, die steilen Gassen sind ein erster Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Richtung Norden geht's dann weiter nach Bubion, wir sehen Terrassenfelder mit Obst- und Gemüsegärten, der Steig ist gut markiert, wir befinden uns auf dem GR-7.

In Bubion folgen wir ebenfalls der Beschilderung durch den Ort, Autoverkehr müssen wir nicht fürchten, die Gassen sind viel zu eng. Vorbei an der Kirche bleiben wir in der Nähe des steil abfallenden Hanges, gelangen an den Sportplatz, folgen dort aber nicht dem angezeichneten Weg Richtung Capileira, sondern laufen links um den Platz und wandern auf einem Pfad Richtung Fluß bergab.

Kurz vor der Brücke Puente del Molino steht auf einem Felsen "Capileira" angeschrieben, hier steigen wir steil nach oben. Nachdem wir gut 150 Hm verloren haben geht's jetzt wieder 250 Hm nach oben und wir erreichen Capileira. Auch hier stehen die typischen weiß getünchten Häuser mit allerlei Blumenschmuck. durch enge Gassen steigen wir weiter hoch.

Am oberen Dorfrand (diesmal im Norden der Siedlung) befindet sich ein Parkplatz mit Fahrweg, den wir überqueren. Das Steiglein führt an zwei Wasserschlössern (kleine weiße Häuschen, man hört es plätschern) vorbei und fühlt sich nun richtig alpin an. Recht mutig am steilen Abgrund bringt es uns Richtung Norden. Eine Zeit lang begleitet uns eine Acequia (Suone, Waal) und zuletzt landen wir auf einer Piste, die uns die letzten zwei Kilometer nach La Cebadilla bringt. Die ehemalige Siedlung beherbergte die Arbeiter für den Bau und Unterhalt des Wasserkraftwerkes und könnte gut als Westernkulisse genutzt werden. Da wir schon mal da sind gehen wir noch bis zum Kraftwerk aus den 50ern weiter. Hier parken einige Wanderer, die über die Poqueira Hütte zum Mulhacen aufsteigen wollen.

So ganz überzeugt haben uns die letzten 20 Minuten nicht, auch die nächsten 10 Minuten laufen wir auf einer Piste, diesmal auf der Westseite des Barrancos, nachdem wir beim Kraftwerk auf die andere Talseite gewechselt sind. Aber unmittelbar bei der ersten Serpentine des staubigen Weges weist uns ein Markierungspfahl Richtung Süden. Und dieser Steig lohnt nun wirklich. Vorbei an uralten Cortijos und Dreschplätzen windet er sich das Tälchen entlang. Schöne Rastplätze mit den Rest-beschneiten 3000ern im Hintergrund gibt es zuhauf, kaum jemand ist auf dieser Talseite unterwegs.

Es geht wieder bergab zum Fluß, zur Puente Buchite, über die Brücke und am Ostufer wieder bergauf. Gleich bei der ersten Möglichkeit (Schild Puente Chiscar), keine 10 Minuten nach dem Überqueren des Flusses, halten wir uns rechts und schon steigen wir wieder zum Fluß ab. Der Steig führt in ein paar idyllischen Schleifchen zur Puente del Chiscar und wir stehen wieder am Westufer des Rio Poqueira.

Ein paar Höhenmeter steigen wir wieder nach oben, halten uns links, wo der Steig mehr oder weniger eben am Hang entlang führt, bevor er steil Richtung Puente del Molino abfällt. Wir laufen schnell zur Brücke runter, da wir sie ja bis jetzt noch ausgelassen haben. Ob die Ruinen der Mühle allerdings den kurzen Abstieg wert sind, muss jeder selber entscheiden. Kann man auch lassen...

Das Ende der Wanderung naht, denken wir. Dabei wird's jetzt nochmal richtig steil. Wieder rauf von der Brücke und weiter nach oben. Ein gelb-weißes X an einem Felsen suggeriert uns, wir wären auf dem falschen Weg, was aber nicht der Fall ist, wir sehen ja bereits Pampaneira. Kurz vor der Haza Polvo, einem ebenfalls verfallennen Cortijo, hat jemand an einem selbst gebastelten Viehgatter die Seminararbeit "50 unlösbare Knoten am Kälberstrick" erstellt. So langsam wär's jetzt dann auch wieder gut...

Der letzte Abstieg zum Fluß liegt vor uns, es gibt nochmal schöne Blicke auf die Dörfer und die Berge, eine imposante Felsformation wird passiert und schließlich überqueren wir die letzte Brücke (oder die erste im Poqueira Tal, je nachdem wie man zählt), die Puente de la Poza. Direkt am Ostufer dann steigen wir die letzten Meter unterhalb von Pampaneira zur Straße, wo uns eine steile Betonpiste links zurück ins Dorfzentrum führt.

Im Rother Wanderführer wird die Tour(32) mit 800 Hm und fünf Stunden Gehzeit angegeben. Unsere Route ist nur geringfügig geändert, wir haben aber 1150 Höhenmeter zurückgelegt und waren gut sechs Stunden in Fahrt. Ich denke, das ist realistischer. Einige Wanderfreunde geben auf der Rother Homepage entsprechendes Feedback. Vor allem die ständigen Gegenanstiege auf der Westseite des Poqueira rauben Zeit. Eine Übersichtstafel in Pampaneira beziffert den Zeitaufwand sogar mit acht Stunden als Kombination von den Rundwanderungen PR-A69 und PR-A70.

Zutreffend ist, dass die Dörfer wunderschön liegen und mit den hohen Gipfeln der Sierra Nevada ein tolles Bild abgeben.

Tourengänger: Max


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