Gwächtenhorn (3420m) & Vorderes Sustenlimihorn (3316m)


Publiziert von أجنبي , 20. Mai 2015 um 21:17.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:17 Mai 2015
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-UR 
Aufstieg: 1820 m
Abstieg: 1330 m
Strecke:711 & 710b nach SAC-Führer „Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen”: Steingletscher – Steisee – Steigletscher – Gwächtenhorn – Sustenlimi – Vorderes Sustenlimihorn – P. 3331 – Sustenlimi – Brunnenfirn – P. 2592 – Chelenalphütte SAC
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Steingletscher
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Winterraum der Chelenalphütte
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1211 Meiental, 1231 Urseren

Ein Mal pro Skitourensaison ins Sustengebiet ist schon fast Pflicht – und die hatte ich Anfang Mai mit Ausflügen auf den *Giglistock und den *Mittler Tierberg eigentlich erfüllt. Nun planten wir den Galenstock, doch machte uns die Kalte Sophie einen Strich durch die Rechnung (Strasse nach Tiefenbach geschlossen). So entschlossen wir uns also, erneut das Sustengebiet aufzusuchen und dort ein paar Pendenzen anzusteuern. Zum einen begriff ich nie, weshalb das Vordere Sustenlimihorn stets recht liegen gelassen wird und zum anderen hatte ich mit dem Brunnenstock seit vier Jahren noch *eine Rechnung zu begleichen. Dazwischen wollten wir uns eine gemütliche Zeit zu zweit in der Chelenalphütte machen.

 

Um 5.35 Uhr liefen wir beim Hotel Steingletscher los. Als Einzige wählten wir den Aufstieg via Steisee und hatten somit die Ehre, selbst zu spuren. Nun lag noch mehr Schnee auf der Gletscherzunge als eine Woche zuvor, was den Aufstieg noch angenehmer gestaltete. Die Harscheisen blieben im Rucksack. Bald trafen wir wieder auf die anderen Tourengänger und näherten uns der Steilstufe auf dem Gletscher. Die Aufstiegsspur vom Vortag liess sich nicht nutzen, denn ein einzelner Schneeschuhläufer hatte sie – wohl nachmittags, so tief waren die Löcher – im Abstieg aufs Übelste malträtiert. Bei aller Toleranz...: Muss das denn wirklich sein?!

 

Nun, immerhin waren die Harscheisen auch in der Steilstufe obsolet und so kamen wir ziemlich rasch auf die Ebene hoch. Wir kamen gut voran, pausierten auf dem ersten sonnigen Fleck und stiefelten die nächste Steilstufe hoch, wo sich – wie immer – die Karawanen in Richtung Sustenhorn verabschiedeten. Wir folgten derweil einer perfekten, sehr direkten Aufstiegsspur in Richtung Gwächtenhorn. Auf dem Gipfel, den wir nach exakt vier Stunden erreichten, war wenig los: Wir teilten ihn uns einzig mit zwei Tourengängern und waren am Schluss gar ganz alleine, derweil das Sustenhorn einem Ameisenhaufen glich.

 

Nach dem Gwächtenhorn hatten wir noch nicht genug, fuhren zur Sustenlimi ab und deponierten dort einen Teil unseres Gepäcks. Danach machten wir uns ans Vordere Sustenlimihorn. Aus irgendwelchen Gründen ist der Gipfel nicht im Skitourenführer zu finden und wird auch höchst selten bestiegen. Für Leute wie uns, die gerne etwas Platz auf den Bergen haben, ein gefundenes Fressen. Der Aufstieg ist offensichtlich: Einfach die Flanke hoch. Zunächst ist diese recht steil, derweil's weiter oben etwas abflacht. Der Gipfel befindet sich an der südlichen Ecke, obschon P. 3331 noch etwas höher wäre. An beiden Punkten hat es Steinmännchen, dazwischen gilt es auf die imposanten Wechten aufzupassen. In unserem Fall waren die Dinger riesig!

 

Da der Schnee im Aufstieg sehr hart war, wollten wir für die Abfahrt rüber auf den Sustenhorn-Hang. So fuhren – oder eher rutschten – wir von P. 3331 zur Sustenhorn-Flanke ab und kurvten danach zurück zur Sustenlimi. Mittlerweile war es 12.30 Uhr. Höchste Zeit, zur Chelenalphüte abzufahren. Der Schnee war bereits etwas tief, doch mit Rücklage gut zu fahren. Wichtig ist, dass man in der Abfahrt den Wegweiser bei P. 2592 nicht verpasst und auf die entsprechende Rippe wechselt, denn danach wird das Gelände steil und unübersichtlich. Bei schlechter Sicht stelle ich mir das Finden der Chelenalphütte nicht ganz einfach und angenehm vor.

 

Nach P. 2592 folgt man dem Wanderweg auf der Rippe. Sollte dieser – wie in unserem Fall – schlecht eingeschneit sein, kann man etwas östlich davon (quasi auf dem Bach) abfahren. Auf 2480m verengt sich die Sache zu einem Couloir. Hier trafen wir nun auf die Schlüsselstelle unserer Tour – und dies quasi vor der Tür der Chelenalphütte. Der Schnee war schon ordentlich weich, als wir um 13 Uhr am oberen Ende des Couloirs standen. Offensichtlich waren wir etwas zu spät dran. So begann ich vorsichtig, mit den Ski Nassschneerutsche auszulösen. Während die obersten 10 Zentimeter gemächlich zu Tal flossen, rutschte ich auf der Gleitfläche ab und querte schliesslich zur Hütte hinüber. Wir meisterten die Sache problemlos, ärgerten uns aber nachträglich über unsere lange Gipfelrast auf dem Gwächtenhorn. Wir hätten locker deutlich früher dran sein können.

 

Den Rest das Nachmittags verbrachten wir vor der imposant gelegenen Chelenalphütte. Der Winterraum – vielen Dank! – ist bestens eingerichtet. Er bietet Platz für 14 Personen – zumindest zum Schlafen. Am Tisch würde es etwas gar eng. Dank Solarpanels hat es Licht. An Kochutensilien fanden wir alles, was wir für unser leckeres Risotto benötigten. Der Ofen ist nicht nur gut zum kochen, sondern heizt auch den Raum.
 

Am nächsten Tag *knöpften wir uns den Brunnenstock vor.


Tourengänger: أجنبي


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Kommentare (1)


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roger_h hat gesagt:
Gesendet am 21. Mai 2015 um 10:58
Es war ein herrlicher Tag im Sustengebiet, wie man auf deinen Fotos sieht. Ich war ziemlich gleichzeitig unterwegs zum Giglistock!
Gruss
Roger


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