Pizzo della Croce (1824m)


Publiziert von ironknee , 14. Oktober 2008 um 20:07.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:12 Oktober 2008
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Cramalina   CH-TI 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Wilde, abenteuerliche Botanikturnerei auf einen stillen und einsamen tessiner Gipfel.
 
Die Besteigung des Pizzo della Croce durch die Südwestflanke (Naidin) ist nur etwas für botanikfeste Berggänger. Wer dann noch mit kurzen Hosen anmarschiert, sollte zusätzlich eine Portion Leidensfähigkeit mitbringen. Die Routenfindung erfordert Fingerspitzengefühl und Geduld. Hohes Gras und Farn machen einem zu Schaffen und die Route unübersichtlich.
Der Abstieg von der Forcola zurück nach Cadré ist zudem ein Abenteuer für sich!
 
Unterhalb Barione (845m) im schönen Valle Onsernone folgt man dem Wanderwegweiser in Richtung Cadré (985m). Man steigt bis auf ca. 1100m auf dem Wanderweg auf. Bei den Ruinen steigt man auf einer schwach ausgeprägten Rippe in den Wald und gerade hinauf bis zu einer Plattenwand auf etwa 1240m. Hier quert man nach rechts (Nordosten) bis zu einem Bachbett. Die Bachrinne überquert man.
Im Führer steht geschrieben, dass man hier weiter queren soll bis in das Bett des Hauptbaches. Das sollte man lassen und stattdessen zwischen den Bächen bis auf ca. 1350m aufsteigen. Hier quert man nun in den Hauptbachlauf hinein und steigt über Geröll, Blöcke und Platten bis unter die Felswand die den Kessel von Naidin begrenzt.
Bei einem auffälligen Baumstumpf beginnt man die Querung nach Osten und gelangt so auf den SO-Grat nördlich von P1662.
 
Von hier klettert man immer genau auf der Gratschneide oder leicht unterhalb des Grates bis zu einem Steilaufschwung kurz vor dem Gipfelaufbau. Dieser Aufschwung wird leicht links erklettert (II). Man steigt in eine Scharte ab, erklettert noch einen kurzen Aufschwung und steht schliesslich am Fusse des Gipfelaufbaus des Croce. Nun sieht man linkerhand ein auffälliges Grasband, das die Südflanke durchquert. Über dieses Grasband gelangt man auf die Westseite des Gipfels und auf den Südwestgrat. Über den Grat gelangt man in wenigen Schritten auf den Gipfel.
 
Der Abstieg erfolgt über den Westgrat zur Forcola (1396m) und durch den Bosco della Cavüria zurück nach Cadré (986m). Zu Beginn ist der Westgrat noch flach und leicht. Langsam wird er immer steiler und bis zur Forcola müssen einige Steilstufen überwunden und erkraxelt werden. Eine rutschige Rinne ist dabei die heikelste Stelle.
Bei der Forcola angelangt, gilt es zuerst einmal den Weg nach Cadré zu finden. Südöstlich der Ruinen finden sich zwei Bäume die rot markiert sind. Dies ist der Einstieg zur abenteuerlichen Route nach Cadré.
 
Einmal vom Wald verschluckt staunt man gelegentlich nicht schlecht. Keine Wegspuren (höchstens andeutungsweise) aber frische, rote Markierungen. Das sieht man selten.
Die Route führt durch wildes, mit steilen Felsplatten durchsetztes Gelände. Ohne die Markierungen kann man sich hier hoffnungslos versteigen. Man sollte die Wegabschnitte von Markierung zu Markierung planen. Findet man die roten Punkte oder Striche nicht auf Anhieb, so muss man sie suchen was Geduld erfordert (einmal habe ich fünf Minuten gesucht). Weiter unten werden die Wegspuren stellenweise deutlicher und die farbigen Markierungen seltener. Abgeknickte oder abgeschnittene Äste dienen nun der Wegfindung.
In einem Bachbett, in der Nähe von Cadré verschwindet der Weg und auch die Markierungen. Hier steigt man nach rechts über auffällige Platten ab und gelangt so wieder auf den Pfad, den man von oben nicht gesehen hat.
In Kürze ist man in Cadré und bald darauf in Barione.
 
Tipps für Croce-Aspiranten:
 
-         Tour nur bei absoluter Trockenheit angehen (steiles, langes Gras, glatte Platten).
-         Keine kurzen Hosen!
-         Tour am besten im Frühjahr angehen wenn das Gras und der Farn vom Schnee plattgedrückt sind.
-         Liegt neben dem Grat noch Schnee muss direkt über den Grat geklettert werden (Stellen III bis IV, plattig!).
 
Tour im Alleingang.
 
Good hike,
 
ironknee
 

Tourengänger: ironknee


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