Kerschkern-Von der Eiseskälte des Tales in die Wärme der Gipfel


Publiziert von mountainrescue , 14. Februar 2015 um 17:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Seckauer Tauern
Tour Datum:14 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1026 m
Abstieg: 1028 m
Strecke:10,72 km / Bergerhube-Schaunitzalm(verfallen)-Krugtörl-Kerschkern-Abstieg Stellmauer-Schaunitzalm-Bergerhube
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Trieben nach Hohentauern abzweigen und kurz vor Hohentauern nach links in das Triebental abzweigen. Dort noch ca. 5km bis zur Bergerhube mit großem Parkplatz (Ende der Straße)
Unterkunftmöglichkeiten:Bergerhube oder diverse Pensionen und Hotels in Hohentauern
Kartennummer:Kompass Steiermark digital, Freytag&Bernd WK062

Endlich ist uns, die wir unter der Woche im Büro sitzen müssen, auch einmal ein, wettertechnisch, herrliches Wochenende beschieden. Allerdings lichten sich die dichten Nebelfelder erst kurz nach dem Schoberpaß und wir fahren in einen wunderschön-klaren Wintertag. Die umliegenden Berge sind schon, von den ersten Sonnenstrahlen, in ein zartes Licht getaucht und verheißen einen herrlichen Tag am Berg.

Bei Trieben verlassen wir die Autobahn und fahren auf der, sich in zahlreichen Kehren, den Berg hochwindenden Straße Richtung Hohentauern. Kurz vor der Ortschaft zweigen wir nach links von der Straße ab und fahren in das sich weitende Hochtal Richtung Bergerhube. Schlagartig fahren wir in eine tief winterliche Landschaft und je weiter wir Richtung Zielpunkt fahren, desto mehr rasseln die Temperaturen in den "Keller". Bei der Bergehube zeigt das Außenthermometer schließlich -16° Celsius an - brrrrrrrrrr!
Frostig ist's beim Start
Da wir heute schon recht zeitig unterwegs sind, ist die Parkplatzsituation noch recht entspannt und schon allein wegen der frostigen Temperaturen sind wir bald Richtung Kerschkern unterwegs.

Es geht zuerst eine Forststraße entlang, die nach ca.500m scharf nach rechts verlassen wird. Die wenigen vorhandenen Spuren zeigen deutlich, dass in den letzten Tagen der Kerschkern nicht sehr oft besucht wurde. So ziehen wir gemütlich Richtung der verfallenen Schaunitzalm.
Vorbei an der verfallenen Schaunitzalm geht es taleinwärts
In sanfter Steigung geht es an ihr vorbei, weiter in das Grünbachtal. Die umliegenden Berge schirmen den Zustieg ab und es wird nicht wärmer.
Während die Sonne schon die Bergspitzen erreicht hat, ist es im Tal noch eisig kalt
Langsam gewinnen wir an Höhe und kurz um den Bereich des Schaunitztörl kommen wir endlich in den Genuss der wärmenden Strahlen der Sonne - herrlich!
...endlich Sonne!
Vom Schaunitztörl wird der Schnee immer härter und wir legen die Harscheisen an und steigen auf das Krugtörl.
Anstieg mit Harscheisen zum Krugtörl
Dieses umgehen wir und steigen binnen kurzer Zeit auf die letzten Steilaufschwünge, die zum Gipfel leiten, auf.
Das Krugtörl wir umgangen und bald erreichen wir die letzten Aufschwünge Richtung Gipfel
Die letzten fast 400m geht es in ständigem Auf und Ab, zaaaaach, dem Gipfel entgegen.
Die letzten 400m auf den Gipfel ziehen sich...
Nach 2 Stunden und 20 Minuten "gehört" der Gipfel uns. Es ist angenehm warm und komplett windstill und wir genießen eine kurze Rast- und Jausenpause.
Es geht doch nix über a gschweite Jausn...☺
Inzwischen "füllt" sich der Platz um das Gipfelkreuz langsam und wir beschließen aufzubrechen.

Wir wollen über die NW-Rinne unter der Stellmauer zurück ins Tal abfahren. Zuerst geht es, mit den Schiern am Rücken, einige Höhenmeter per pedes, da zu wenig Schnee zum abfahren, Richtung Stellmauer.
Abstieg Richtung Stellmauer bzw. NW-Rinne

Abstieg Richtung Stellmauer bzw. NW-Rinne
Am Fuße des Steilaufschwunges angelangt können wir die Schi anschnallen und es geht in die steile NW-Rinne. Zuerst auf festen, windgepressten Flächen, in einer recht sanft geneigten Rinne fahren wir Richtung Stellmauer ab. Nun kommen uns einige, aus dieser Richtung aufsteigende, SchitourengeherInnen entgegen. Einer hat sogar die Schi geschultert und stapft, unverdrossen, den steilen Hang empor.
So kann man(n) auch den Berg erklimmen...☺
Die Spur die aus dem Tal heraufzieht ist ziemlich steil und nicht gerade ökonomisch angelegt... Für uns geht es nun an den schönsten Teil der Abfahrt. In den Bereichen, den die Sonne noch nicht erreicht hat, gibt es herrlichen Pulverschnee bis in den oberen Talkessel.
Puivaaaa
Dort wechselt die Situation blitzartig auf picklhart-gefrorene Oberfläche und es ist sehr bedächtiges Schwingen angesagt.
Jetzt wird's hart...
Über eine breite Rinne geht es schließlich zurück ins Grünbachtal und in dieser beginnt der Schnee bereits leicht aufzufirnen.
...und jetzt noch Firn ☺
Bei der Fahrt zurück zur Bergerhube ist in den Bereichen, den die Sonne noch nicht erreicht hat, wieder herrlichster Pulverschnee anzutreffen und es ist locker-leicht-beschwingtes talauswärtsfahren angesagt. Über die Forststraße geht es schließlich zurück zum Startpunkt unserer Tour, der Bergerhube, dessen Parkplatz nun bis auf den letzten Platz gefüllt ist!


Fazit der Tour: Ein herrlicher Tag am Berg mit so ziemlich allen Schneearten, die der Winter zu bieten hat; vielleicht eine Stunde später hätten wir mit Firn rechnen können, aber wir waren auch so mit den Verhältnissen zufrieden!

Twonav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 3:33
Zeit in Bewegung: 3:04
Zeit im Stillstand: 0:29
Strecke: 10,72 km
Maximale Höhe: 2218 m
Maximale Höhendifferenz: 1027 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1027 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1028 m

Tourengänger: mountainrescue
Communities: Hikr's Dogs, Skitouren


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Kommentare (2)


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©bergundradlpeter hat gesagt:
Gesendet am 14. Februar 2015 um 19:49
Hallo Erich,
herrliche Tour und beruhigende Verhältnisse, sieht nach mäßiger bis keiner Lawinengefahr aus -> wenig Schnee bei Euch im Osten.
Viele Grüße aus Oberbayern
Peter

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Februar 2015 um 20:07
Griass di Peter!
Jetzt ist die Lawinengefahr langsam am zurückgehen, vorher wars ganz schön "heiß" - aber du hast recht, wir haben leider wirklich wenig Schnee, deswegen steht der Counter auch erst auf 18!
LG nach Oberbayern
Erich


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