Piz Platta Skiabfahrt vom Gipfel


Publiziert von Dolmar , 8. Februar 2015 um 14:25.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum: 7 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 1470 m

Neuland ausprobieren hieß die Deviese, hab mir den Skitourenführer Graubünden Süd zugelegt.
Also gehört neben dem Studium zu Hause auch die Ausführung dazu.

Lt. SLF am 06.02. Ausgabe 17:00 Uhr ist im Avers die Stufe"mässig" und das schon seit Dienstag.
also nix wie da hin, Sonne wird auch noch versprochen. Vielleicht bleibe ich auch noch bis Sonntag

Ich reise am Vorabend an und nächtige mal wieder im Auto. Hoppla die Temperaturen sind sehr tief.
um 21:30 Uhr Zeit mein Autothermometer in Pürt -13 ° Grad.

Mit meinem neueren Schlafsack schlafe ich trotzdem recht gut, nur gegen 5 :00 Uhr fröstelt es ein wenig, aber gut erträglich.
Aufstehen ist um 7:15 Uhr: ein Problem stellt sich nun ein, mein uralt Gaskocher möchte heute morgen nicht, ihm ist wohl zu kalt. Die Wasserflaschen mit halbgefrohrenem können so nicht zu Kaffee und Tee für die Tour aufbereitet werden.
Nach einem recht trockenem Frühstück, wird 1 Liter Spezi als Tourensaft in den Rucksack gepackt.

Tourenbeschrieb: Start 8:00 Uhr am Parkplatz Grosshorn. Hier zieht eine schwach sichtbare Spur hinauf,
immer recht nah am Einschnitt zum Malegabach, Die anfänglich gut gelegte Spur zieht nun aber steil hinauf zum P.2185, bin dieser bescheuerter Weise gefolgt und muß unterhalb P. 2185 wegen extremer Steilheit (40° Grad) die Ski für die letzten 30 Hm aufschnallen. Weiter oben auf R.429b
aufgestiegen. Den Bogen im Flachstück abgeschnitten und direkt zu P.2886 hinauf.
Querung unterm Tälihorn in recht steil geneigtem Gelände hinein in den versteckten Kessel.
Skischultern ist angesagt.

Im ersten Couloir hinauf zu P.3140. Guter Trittschnee sieht anders aus, es wechselt teils guter Trittschnee mit hauptsächlich über knietiefem Pulver unter durchzutretender Bruchharschkruste. Fazit für mich sehr anstrengend.
Kurze Gegenabfahrt in den oberen Kessel unter dem Hauptgipfel. Mit Ski zum Fuß des Südcouloirs.

Gleiches Spiel im Süd.Couloir nur bedingt Trittschnee angetroffen, auch hier kräftezehrend aufwärts.
Erst oben wo sich der Hang zum Gipfel zurücklegt wird die Unterlage knallhart. Erreiche leicht geplättet nach 5:45 Std. Aufstieg das imposante Gipfelkreuz am Piz Platta. Wenige Meter unterhalb vom Gipfel ist es absolut Windstill und ich nehme mir eine gehörige Pause auf diesem sehr schönen Berg mit gigantischer Aussicht.
Im Süden die Berninagruppe, nach Südwest das Bergell, im Westen geht der Blick bis zu ganz großen Bergen, Monte Rosa etc., Im Norden zum Tödi und Bifertenstock, Die im Osten kenn ich nicht so, aber die sieht man natürlich auch.  

Jetzt geht`s an die Abfahrt. Anfänglich schwach geneigt auf Windverblasenem Schnee. Bald wird`s ziemlich Steil lt. Führer bis 45° Grad meinem Gefühl nach paßt das auch, teils eher mehr je nachdem wo man fährt. Der Schnee ist griffig, aber nicht einfach zu fahren wegen des harten Bruchharschdeckels, welcher mal hält mal nicht.
Nach kurzem Gegenanstieg zurück zu P.3140. Eine erneute Couloirabfahrt seht bevor. Zuerst mal die Minniwächte abschlagen um nicht gefühlt in die senkrechte einfahren zu müssen.
Der Start ist gleich adrenalinhaltig kurz über 45 ° Grad (wird wohl je nach Schneelage schwanken)
Auch hier griffiger Schnee, bei der Engstelle muß ich für 10 m abrutschen, Danach vollends in mäßig tollem Schnee hinab in den Kessel.

Bei der Ausfahrt aus dem Kessel trete ich ein Schneebrett los. Hangneigung ca. 35 °Grad.
Konnte keine Anzeichen für dieses erkennen.
Direkt vor mir öffnet sich ein Riss mit einer Anrissmächtigkeit von ca. 60 cm, gleich darauf bewegt sich auch mein Standort, ich rette mich mit einer sofortigen Querung nach rechts unter einen Felssporn.
Das abgehende Schneebrett über mir rutscht so an mir vorbei.
Mit gehörig mores fahre ich weiter ab. Traue mich aber nicht mehr den schönen  Folgehang abzufahren, und hole weit nach links (NordOsten) aus, bis in flacherem Gelände zum Weg/Kreuzungspunkt Tälifurgga
abgefahren werden kann. Weiter flach hinab zum Parkplatz Grosshorn.
Nach diesem Schuß vor den Bug habe ich keine Lust mehr zum Skifahren am Sonntag, zumal der Kocher vermutlich am morgen ebenfalls wieder streiken würde.

Fazit: Sehr schöne Tour die mir sehr gut gefallen hat, vor allem auch die Abfahrten in den Couloir`s.
Das Aufsteigen ist je nach Schneequalität anstrengend.
Die Lawinengefahr in einem mäßig steilen Hang war nicht zu erkennen, das gibt mir doch zu denken.
Das Risiko fährt mit, beim Aufstieg und bei der Abfahrt immer wachsam sein.





 


Tourengänger: Dolmar


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Kommentare (1)


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Merida hat gesagt: Gratuliere
Gesendet am 15. Februar 2015 um 16:47
zur coolen Tour und zu den zwei Couli-Abfahrten.
Du scheinst ja ziemlich einsam unterwegs gewesen zu sein, und beide Coulis waren noch unberührt.
Grüsse, Stephan


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