Lagginhorn 4010m
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Einsame Solo-Besteigung der klassischen Normalroute
Schon der Ausblick vom Jegihorn 3206m am Tag zuvor hat mich auf die Lagginhorn-Tour gluschtig gemacht – ein Mix aus sehr leichter Felskraxlerei und einem nicht zu unterschätzendem Firn- bzw. Schneefeld in Gipfelnähe.
Der Weckdienst in der Weissmieshütte SAC kam pünktlich um 04.45 Uhr – für mich noch zu früh, weshalb ich es vorzog, um 05.00 Uhr meine eigene Tagwache zu bestimmen. Nach einem eher dürftigen Frühstück verliess ich im Alleingang um 05.30 Uhr die Hütte und machte mich auf in die Dunkelheit, welche mich sicherlich noch mind. 1 ½ Stunden begleiten würde.
Dank einer genauen Tourenplanung, Hinweisen der Hüttenwartin sowie dem starken Lichtkegel meiner neuen Stirnlampe (wusste gar nicht, dass Stirnlampen wie Scheinwerfer leuchten können) fand ich den richtigen Weg oberhalb der Hütte ohne Probleme. Wichtig: Wenn man die Hütte verlässt, folgt man zuerst bergaufwärts Richtung letzte Schneekanone, geht dann ganz kurz rechts (richtung Osten), wo eine neue Schneekanone auftaucht und dann hat es auf der linken Seite einen Holzpfahl, welcher den Einstieg in die Normalroute auf’s Lagginhorn weist. Keinesfalls darf der Zick-Zack-Weg oder die Skipiste richtung Hohsaas (Bergstation Gondelbahn) genommen werden – dann wäre man zuweit rechts gewesen und müsste später wieder links hinübertraviersieren). Ebenso ein gutes Merkmal ist ein markanter Steinmann, welcher nur wenige Meter nach dem Holzpfahl auftaucht. Ich glaube, bei diesem war auch ein grösserer Stein mit „LH“ beschriftet.
Nun kann man mit einem wachsame Auge – soweit diese in der Dunkelheit schon offen sind – auf dem gut ausgetretenen Pfad immer den sporadisch markierten rosaroten Punkten sowie den Steinmannlis nachgehen. Ueber die Lücke westlich von P3123m steigt man auf den Lagginhorn Gletscher – bzw. auf das, was davon noch übrig geblieben ist. Zugegeben, in der Dunkelheit watschelt man einfach wie ein Lemming der alten Spur nach – vorallem wenn einem in der Hütte gesagt wird, dass praktisch keine Spalten mehr vorhanden seien. Ich greife schnell vorweg: Im Rückweg bei Tageslicht kamen dann doch einige mehr oder weniger harmlose Spalten zum Vorschein – eine Seilsicherung ist sicherlich nicht notwendig, doch sollte man auch nicht „blind“ und gedankenlos darüber hinwegsehen.
Man steigt auf dem Gletscher in nördliche Richtung auf die linke Seite, wo sich dann auch der Zustieg auf den Westgrat befindet. In dieser Region hat es sehr wenige Markierungspunkte oder Steinmannlis – folgt man aber dem gesunden „Spürsinn“ gerät man immer wieder automatisch auf den richtigen Pfad. Schon im Aufstieg auf den Grat (Fels II) hat es wieder in regelmässigen Abständen Markierungen, weshalb man wirklich nicht falsch laufen kann.
Ein paar wenige kleinere „Schwierigkeiten“ – wie sie die Führerliteratur nennt – kann man problemlos rechts umgehen. Jetzt, wo bereits der erste Schnee gefallen ist, sind einige im Sommer harmlose Stellen bereits sehr rutschig und zu dieser Zeit nicht selten auch vereist. Das frühzeitige Anziehen der Steigeisen erleichtert in dieser Saisonzeit auf jeden Fall den Aufstieg.
Der Westgrat nimmt gegen den Gipfelaufbau dann nochmals an Steilheit zu – spätestens hier hatte ich nur noch selten Felskontakt und konnte mehrheitlich meine Eisen im festen Trittschnee versenken. Entgegen Empfehlungen in anderen Hikr-Berichten kann ich eigentlich eine Besteigung bei Trittschnee nur bestens empfehlen – die Gelenke sind vorallem im Abstieg sehr dankbar dafür.
Der Platz auf dem Gipfel des Lagginhorn 4010m ist eher klein bemessen – hier könnte es zur späteren Tageszeit, wenn dann die Tages-Touristen eintreffen, eher eng werden. Dafür aber ist die Aussicht bei diesem Prachtswetter ein wahrer Traum – egal in welche Himmelrichtung man schaut – die Welt liegt einem zu Füsse und die Sprachlosigkeit macht sich einmal mehr breit.
Ich habe den Gipfel in exakt 2 3/4h erreicht – die Vorgabe der Führerliteratur ist 4h. Dies war aber auch nur möglich, weil ich alleine unterwegs war und alles andere als von Durst und Hunger geplagt. Zudem hatte es keine störenden Vorsteiger unterwegs, ausser 2 Italiener, welche ohne Steigeisen und nur mit Stöcken bewaffnet den Gipfel eroberten. Diese konnte ich aber noch wenige Meter vor dem Gipfel einholen.
Abstieg gleich wie Aufstieg – einfach bei Tageslicht und sporadischem Gegenverkehr. Vom Gipfel bis zur Hütte benötigte ich 2h – aus den gleichen Gründen wie schon vorher aufgeführt. Der anschliessende Abstieg von der Hütte nach Kreuzboden lässt sich in weniger als 30 Minuten bewältigen – entsprechend gut lässt es sich kalkulieren, wie lange man noch auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurant Kreuzboden verweilen möchte.
Tour im Alleingang.
Schon der Ausblick vom Jegihorn 3206m am Tag zuvor hat mich auf die Lagginhorn-Tour gluschtig gemacht – ein Mix aus sehr leichter Felskraxlerei und einem nicht zu unterschätzendem Firn- bzw. Schneefeld in Gipfelnähe.
Der Weckdienst in der Weissmieshütte SAC kam pünktlich um 04.45 Uhr – für mich noch zu früh, weshalb ich es vorzog, um 05.00 Uhr meine eigene Tagwache zu bestimmen. Nach einem eher dürftigen Frühstück verliess ich im Alleingang um 05.30 Uhr die Hütte und machte mich auf in die Dunkelheit, welche mich sicherlich noch mind. 1 ½ Stunden begleiten würde.
Dank einer genauen Tourenplanung, Hinweisen der Hüttenwartin sowie dem starken Lichtkegel meiner neuen Stirnlampe (wusste gar nicht, dass Stirnlampen wie Scheinwerfer leuchten können) fand ich den richtigen Weg oberhalb der Hütte ohne Probleme. Wichtig: Wenn man die Hütte verlässt, folgt man zuerst bergaufwärts Richtung letzte Schneekanone, geht dann ganz kurz rechts (richtung Osten), wo eine neue Schneekanone auftaucht und dann hat es auf der linken Seite einen Holzpfahl, welcher den Einstieg in die Normalroute auf’s Lagginhorn weist. Keinesfalls darf der Zick-Zack-Weg oder die Skipiste richtung Hohsaas (Bergstation Gondelbahn) genommen werden – dann wäre man zuweit rechts gewesen und müsste später wieder links hinübertraviersieren). Ebenso ein gutes Merkmal ist ein markanter Steinmann, welcher nur wenige Meter nach dem Holzpfahl auftaucht. Ich glaube, bei diesem war auch ein grösserer Stein mit „LH“ beschriftet.
Nun kann man mit einem wachsame Auge – soweit diese in der Dunkelheit schon offen sind – auf dem gut ausgetretenen Pfad immer den sporadisch markierten rosaroten Punkten sowie den Steinmannlis nachgehen. Ueber die Lücke westlich von P3123m steigt man auf den Lagginhorn Gletscher – bzw. auf das, was davon noch übrig geblieben ist. Zugegeben, in der Dunkelheit watschelt man einfach wie ein Lemming der alten Spur nach – vorallem wenn einem in der Hütte gesagt wird, dass praktisch keine Spalten mehr vorhanden seien. Ich greife schnell vorweg: Im Rückweg bei Tageslicht kamen dann doch einige mehr oder weniger harmlose Spalten zum Vorschein – eine Seilsicherung ist sicherlich nicht notwendig, doch sollte man auch nicht „blind“ und gedankenlos darüber hinwegsehen.
Man steigt auf dem Gletscher in nördliche Richtung auf die linke Seite, wo sich dann auch der Zustieg auf den Westgrat befindet. In dieser Region hat es sehr wenige Markierungspunkte oder Steinmannlis – folgt man aber dem gesunden „Spürsinn“ gerät man immer wieder automatisch auf den richtigen Pfad. Schon im Aufstieg auf den Grat (Fels II) hat es wieder in regelmässigen Abständen Markierungen, weshalb man wirklich nicht falsch laufen kann.
Ein paar wenige kleinere „Schwierigkeiten“ – wie sie die Führerliteratur nennt – kann man problemlos rechts umgehen. Jetzt, wo bereits der erste Schnee gefallen ist, sind einige im Sommer harmlose Stellen bereits sehr rutschig und zu dieser Zeit nicht selten auch vereist. Das frühzeitige Anziehen der Steigeisen erleichtert in dieser Saisonzeit auf jeden Fall den Aufstieg.
Der Westgrat nimmt gegen den Gipfelaufbau dann nochmals an Steilheit zu – spätestens hier hatte ich nur noch selten Felskontakt und konnte mehrheitlich meine Eisen im festen Trittschnee versenken. Entgegen Empfehlungen in anderen Hikr-Berichten kann ich eigentlich eine Besteigung bei Trittschnee nur bestens empfehlen – die Gelenke sind vorallem im Abstieg sehr dankbar dafür.
Der Platz auf dem Gipfel des Lagginhorn 4010m ist eher klein bemessen – hier könnte es zur späteren Tageszeit, wenn dann die Tages-Touristen eintreffen, eher eng werden. Dafür aber ist die Aussicht bei diesem Prachtswetter ein wahrer Traum – egal in welche Himmelrichtung man schaut – die Welt liegt einem zu Füsse und die Sprachlosigkeit macht sich einmal mehr breit.
Ich habe den Gipfel in exakt 2 3/4h erreicht – die Vorgabe der Führerliteratur ist 4h. Dies war aber auch nur möglich, weil ich alleine unterwegs war und alles andere als von Durst und Hunger geplagt. Zudem hatte es keine störenden Vorsteiger unterwegs, ausser 2 Italiener, welche ohne Steigeisen und nur mit Stöcken bewaffnet den Gipfel eroberten. Diese konnte ich aber noch wenige Meter vor dem Gipfel einholen.
Abstieg gleich wie Aufstieg – einfach bei Tageslicht und sporadischem Gegenverkehr. Vom Gipfel bis zur Hütte benötigte ich 2h – aus den gleichen Gründen wie schon vorher aufgeführt. Der anschliessende Abstieg von der Hütte nach Kreuzboden lässt sich in weniger als 30 Minuten bewältigen – entsprechend gut lässt es sich kalkulieren, wie lange man noch auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurant Kreuzboden verweilen möchte.
Tour im Alleingang.
Tourengänger:
Bombo

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