Widderfeld, 2076m

Das perfekte Herbstwetter wollte ich nutzen, um den Widderfeld ab Birchboden, über das Mondmilchloch zu ersteigen.

Zuerst ging ich vom Birchboden nach links, richtung Milchmondloch. Die schwach erkennbare Spur ist ab und zu mit roten Punkten markiert. Umgestürzte Bäume und Erdbewegungen unterbrechen die Wegspur ab und zu. Ich folge der Spur so gut wie möglich, bis ich an die senkrechte Felswand des Widderfelds im Westen stosse.

Ab hier stieg ich immer hart an der senkrechten Felswand entlang aufwärts. Eine Wegspur konnte ich ab hier nicht mehr ausmachen. Hier an der Felswand traf ich aber auf Kletterrouten und Bohrhaken. So falsch konnte ich also nicht sein. Also folgte ich der Felswand, bis ich vor einer Schulter stand, die ich oben rum nicht überwinden konnte. Ich stieg deshalb durch zum Teil feinen Schutt ab und umging die Schulter unten herum. Danach stieg ich über Bänder in schroffigem Gelände immer mehr in die Höhe. Das war zu beginn nicht wirklich mein Plan und ich wusste, dass ich nicht mehr auf dem Weg war, der zum Stollen führte. Bald erklomm ich eine nächste grasige Flanke, da stiess ich wieder auf eine Kletterroute. So weit so gut, also gibt es hier bestimmt einen guten Weg rauf. Ein paar mal habe ich mich verstiegen und musste ein Stück umkehren und ein paar mal musste ich eine Schulter besteigen, um mich zu überzeugen, dass es dahinter nicht weitergeht. Und plötzlich im oberen Teil wieder schwach erkennbare Wegspuren. Oder waren es Wildspuren? Dann querte ich eine grasige Chäle ging um eine Schulter herum und sah einen machbaren Weg bis auf das weite grasige Feld vor dem Widderfeld. Oder ich hoffte, dass dies das weite grasige Feld des Widderfelds sein würde. Und tatsächlich, nach der letzten schroffigen Kletterei stand ich oben. Nun ging es einfach zum Gipfel. Dieser Aufstieg war so ziemlich freestyle.

Eigentlich plante ich, durch den Stollen zu schreiten, musste dann aber feststellen, dass ich diesen bei weitem verfehlt hatte.

Danach genoss ich den wunderbaren sonnigen Tag. Interessant war es zuzuschauen, wie eine Gruppe über den Südwest Anstieg auf den Tomli stieg. Ich stieg darauf auf markiertem Weg zurück zum Auto. Den Stollen habe ich jedoch noch nicht aufgegeben. Ich werde nochmals kommen und  über die Route rechtsherum vom Birchboden kommen.