Vegorness: Porchieirina-Cagnoi - über dem Nebelmeer mit Zanna


Publiziert von Seeger , 27. Oktober 2014 um 13:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:26 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Barone   Gruppo Madöm Gross 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1259 m
Abstieg: 1417 m
Strecke:11.5km: Cabioi 1079m – Corte di Fondo Pt. 1461m – Alpe della Porchieirina 1873m – Alpe di Cagnoi 1971m – Barm 1663m – Monte 1237m – Sonogno 918m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Val Verzasca bis Sonogno (Postauto). Strasse ins Vegorness bis Cabioi zu Fuss 1 Std.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rückfahrt: Sonogno (Postauto)
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel in Sonogno ist sehr zu empfehlen
Kartennummer:swisstopo 1:25'000

Eigentlich hatte ich eine Variante dieser Tour vor: über den Lago dei Porchieirsc. So wollten wir – zanna und ich. Doch meine Kondition und eine nasse, abschüssige Platte liessen uns vom ambitionierten Vorhaben abschrecken. So wurde es die bereits begangene Tour, jedoch nicht alleine, sondern unter Freunden.
zanna, Frank Seeger von www.alpi-ticinesi-ch, Christine und ich starten in dichtem Nebel in Cabioi 1079m. Dem markierten und gut unterhaltenen Hüttenweg des Rif. Alpe Barone entlang hinauf nach Corte di Fondo Pt. 1461m etwas unterhalb der Alpgebäude. Hier bei der Ruine rechts des Weges steigt unscheinbar ein Trampelpfad nach links hoch rechts entlang (alle Angaben in Laufrichtung) eines imposanten Grabens, welcher auf etwa 1500m nach links gequert wird. Nach anfänglich vagen Wegspuren zieht sich der Weg ziemlich direkt in die Höhe. Auf 1700m, wenn Du den Weg nicht verloren hast, erscheint eine guterhaltene, alte Steintreppe. Diese überwindet ein etwa 10m hohes Steinwändchen. Nun geht es weiter auf der neu erklommenen Rippe bis auf rund 1900m hinauf. Erst jetzt ergibt sich die erste Möglichkeit, den tiefen und steilen Graben zur Linken zu queren. Vom gleichen Punkt aus wäre es möglich, nach rechts die oben beschriebene Wunschplatte links herum anzugehen, welche den obligaten Übergang zum riesigen Geröllplateau Lago dei Porchieirsc ermöglicht.
Die Entscheidung meiner Kollegen tut weh, ist aber nachvollziehbar. Zähneknirschend stolpere ich Ihnen nach über die vier Einschnitte zur Alpe della Porchieirina 1873m. Um riesige Felsbrocken in der Grösse eines Einfamilienhauses herum liegen die verfallenen Bauten der ehemaligen Alp. Mittagessen mit Menü 1, zum Dessert einen Nussriegel, und flugs weiter. Meine Kollegen haben geduldig auf mich im Windschattengewartet und waren wegen mir beinahe erfroren. Sorry. Der Dickschädel gibt nach.
Beim Anblick des Nebelmeers über dem Val Vegorness erhellt sich mein Gemüt. Nach der Alp führt eine gut sichtbare Spur in Richtung einer ausgedehnten Geröllhalde. Nach und nach erreichen wir die 1900m und den obligaten Übergang (links liegt ein kahler Baumstamm). Noch ein Anstieg auf etwa 2000m zur folgenden Traverse entlang des Ostnordostgrates der Cima di Cagnoi. Erlösender Sonnenschein. Abgesehen von einigen Auf und Ab führt er horizontal in guter Qualität, unter Ausnützung des Geländes und mit einigen Kunstbauten,  von Tal zu Tal. Um den letzten Grat herum und wir erreichen die  Alpe di Cagnoi 1971m. Brunnen mit fliessend Wasser. Welch schöner Ort! Ziegen geniessen es wie wir und sie uns. Diese Biester muss man einfach gerne haben.
Ob sie uns jetzt nun nach Sonogno begleiten? Na denkste. Sie machen, was wir auch gerne getan hätten und bleiben in diesem kleinen Paradies auf Erden. Wir müssen weiter. Gute 1000 Höhenmeter stehen bevor. Mit wunderschöner Aussicht und von herbstlichem Sonnenschein begleitet steigen wir durch die gelbverfärbten Lärchen auf uraltem Weg hinunter nach Barm 1663m. Die Häuser kämpfen ums Überleben, doch nimmt sich ihnen ein Bauer von Sonogno an. Auch hier sprudelt allerbestes Wasser in einen Holztrog.
Die Sonne geht hinter dem alten Kollege Rasiva unter. Im Schatten nun entlang eines knieschonenden Weges in vielen Kehren, an Lawinenverbauungen und Aufforstungen entlang durch den „Bosco Sacro“ nach Monte 1237m. Eine letzte Rast auf dem Bänklein mit Blick auf Sonogno und das bereits in Betrieb genommene Eisfeld. Wie vergnügen sich dort doch die Läufer- und Läuferinnen….aber hoppla – ich vergesse die Zeit. Trotz der einmaligen Aussicht auf die noch sonnenbeschienenen Madrös und Konsorte möchte ich noch vor dem Einnachten absteigen.
Im letzten Tageslicht erreiche ich Sonogno 918m.
Begleitet vom Kollegen.
Danke zanna. Es war eine unvergessliche Begegnung.
Beim Abendessen mit Frank und Christine wird noch viel Gefachsimpelt. Da wäre das Val Larecc und auch das Val Carecchio und….und…
Schön, dass ich meine Welt mit Kollegen teilen kann.
Ende meiner Alleingänger –Aera?
Wohl kaum, aber...

Tourengänger: Seeger, Zanna
Communities: Ticino Selvaggio


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Kommentare (1)


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lynx hat gesagt: Super!
Gesendet am 27. Oktober 2014 um 16:39
Hallo Andreas

Freut mich, dass du wieder in solchem Gelände am Kraxeln bist. :-) Geniesse die spätherbstlichen Tage im Tessin.

Gruss - Lynx


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