Sonogno: Unbekanntes Val Vegorness
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Oberes Val Verzasca. Zwei Täler zweigen von Sonogno ab: Das Val Redorta nach links und das Val Vegorness nach rechts. Beide Täler mit guten Strassen, welche mit Fahrverbot belegt sind. Das Vegorness ist besser bekannt durch den Weg zur Barone-Hütte oder eben auch der Cap. Cognora; zwei Zwischenziele der Via Alta Verzasca. Und eben von diesen Hütten aus betrachtete ich die andere Talseite – orographisch rechts des Val Vegorness. Spannend. So spannend, dass ich mir vorgenommen habe, diese abgelegenen und unbekannten Alpen zu besuchen. Dazu kam, dass ich auf der Siegfriedkarte von 1880 den von Frank erwähnten direkten Aufstieg entdeckt habe, welchen ich unbedingt suchen wollte. Und ich hab ihn gefunden!
Nach Konsultation von Frank Seeger’s www.alpi-ticinesi.ch und mit Kartenmaterial, Höhenmesser und geladenem Natel (zur Sicherheit mein PLB) ausgerüstet starte ich um 07 00 Uhr auf dem Parkplatz von Sonogno 918m. Nun der Teer-, später Naturstrasse entlang nach Cabioi 1079m beim Erwachen des Tages. Kalt. Die ersten Sonnenstrahlen erreichen die orographisch linke Flanke mit Pizzo di Piancoi, Pizzo Campale, Cima Bianca, Mezzogiorno und Madom Gröss.
Weiter nach der Brücke über die junge Verzasca auf Rot/Weiss-markiertem Wanderweg leicht steigend an seinen tosenden Wasserfällen vorbei auf den oberen Talboden bis zur Ruine 1461m des Corte di Fondo. Znünihalt an der erlösenden Wärme der ersten Sonnenstrahlen.
Wieder 50 m zurück über den Bachgraben und Richtung SW auf der rechten Kante des knapp 100m breiten Rückens zwischen den beiden tiefen Bachgräben hinauf. Schon bald finde ich einen Jägerpfad, welcher mich vertikal bis 1900m begleiten wird. Achtung: nicht von horizontalen Wildspuren ablenken lassen! Brrr - wieder im Schatten. Es wird immer steiler und teils machen einem Alpenrosensträucher, Nässe und Erlen zu schaffen. Wenige Wiesenabschnitte lassen auf Alpwirtschaft schliessen. Auf etwa 1700m überwindet der Weg nach Links mittels übermoosten Steintritten eine etwa 5m hohe Felswand. Immer schön der begrasten Rippe entlang (Schnittspuren) bis auf 1900m, wo die abweisenden Steinplattenabschüsse des Bachgrabens zur linken endlich überwunden werden können und ein Weg von der Alpe Porchier her (!) einmündet. Der erste Versuch etwa 50m weiter unten zu traversieren musste ich aufgeben, da zu exponiert und schlüpfrig (und Erlen, Erlen, Erlen). Auf dieser Höhe weiter nach links sehr mühsames Traversieren weiterer drei erlengesäumter Bachgräben. Nun endlich kann ich über die Geröllhalde zur Alpe della Porchierina 1873m hinuntersteigen. Die Steine sind mit grünen Flechten überzogen und ohne Sonne nicht abgetrocknet und extrem gefährlich. Fehlende Adhäsion fordert vorsichtiges und mühsames Gehen (Gezieltes horizontales Auftreten).
Aber da ist nur ein riesen grosser Steinklotz in der Grösse eines Einfamilienhauses. Bei genauerem Hinsehen entdecke ich die Ruinen der ehemaligen Alp dahinter, drunter, dran…..einfach rundherum! Mittagessen Menü 1 mit Himbeer-Linzertörtli wieder an der Sonne mit Aussicht aufs Val Vegorness mit seinen steilen Bergwänden. (U-Tal). Über mir majestätisch die Cima di Cognoi.
Ich entscheide mich, – Frank sei Dank – auf den horizontalen alten Weg nach Pendoreira durch Alpenrosen, Erlen und Wachholder zu verzichten. Dazu in www.alpi-ticinesi.ch: „Entlang der Höhenkurve 2000m traversiert der gute und auf der aktuellen Landeskarte eingezeichnete Schafpfad von der Alpe Cognoi zur Alpe Porchieirina, die früher von der Ruine P.1461 erreicht wurde, Details dazu fehlen bisher.“ Somit steige ich ein Wiesentälchen hinauf und peile zielstrebig die 1960m-Höhenkurve an. Die anfänglichen Wegspuren lösen sich in Nichts auf. Die Geröllhalde quere ich horizontal (wieder diese grünen Flechten!) und entdecke schon von weitem die Schlüsselstelle am Nordost-Ausläufer der Cima di Cognoi: Ein fetter Rundbalken von 3 m Länge in einen Riss hineingesteckt. Gleichzeitig finde ich wieder die Wegspur: Das Abenteuer kann beginnen! Ein ruppiger und gut unterhaltener Weg (kleine neuere Kunstbauten) bis 2040m steigend mit viel Auf und Ab. Teils exponiert. T4+ auf sicher. Vom Schattenhang in den Sonnenhang. 200m in der Tiefe sehe ich die zerfallenden Gebäude von Pandoreira 1826m. Die Zeit verfliegt im Nu. Ich erreiche nun einen weiten und steilen Talkessel, in dessen Mitte Pt. 2036m. Hier äsen Ziegen und Schafe. Gute Wasserquellen direkt am Weg.
Um den letzten Felssporn herum drehe ich ins Val Redorta hinein. Alle Wege führen zu den Hütten der Alpe di Cagnoi 1971m. Unglaublich wasserreich. Bewirtschaftet. Hässlicher aber praktischer Schlaf-/Käsereicontainer und verrammelte Jägerhütten. Holzunterstand. Käsekeller im Quellhäuschen unter einem riesigen Stein. Schöne Lage über dem Val Redorta mit Blick zum Grenzkamm Val Redorta/Val d’Osura. Genuss pur. Ciao Rasiva, mein alter Freund.
Nach einer ausgiebigen Rast nun der Abstieg über Barm 1683m und Monte 1237m nach Sonogno 918m. Der endlose Zick-Zack-Weg ist wohl knieschonend aber genau gleich langweilig wie der neue Alpweg von Püscen Negro nach Mügaia. Wahrscheinlich die gleichen Erbauer.
Und da wären noch die zwei Zugangswege der Alpe della Bedeia. Auswahl zwischen T4 und T5+. Kann ja spannend werden!
A presto im wilden Val Vegorness!
Touren nach meinem Geschmack.
Nach Konsultation von Frank Seeger’s www.alpi-ticinesi.ch und mit Kartenmaterial, Höhenmesser und geladenem Natel (zur Sicherheit mein PLB) ausgerüstet starte ich um 07 00 Uhr auf dem Parkplatz von Sonogno 918m. Nun der Teer-, später Naturstrasse entlang nach Cabioi 1079m beim Erwachen des Tages. Kalt. Die ersten Sonnenstrahlen erreichen die orographisch linke Flanke mit Pizzo di Piancoi, Pizzo Campale, Cima Bianca, Mezzogiorno und Madom Gröss.
Weiter nach der Brücke über die junge Verzasca auf Rot/Weiss-markiertem Wanderweg leicht steigend an seinen tosenden Wasserfällen vorbei auf den oberen Talboden bis zur Ruine 1461m des Corte di Fondo. Znünihalt an der erlösenden Wärme der ersten Sonnenstrahlen.
Wieder 50 m zurück über den Bachgraben und Richtung SW auf der rechten Kante des knapp 100m breiten Rückens zwischen den beiden tiefen Bachgräben hinauf. Schon bald finde ich einen Jägerpfad, welcher mich vertikal bis 1900m begleiten wird. Achtung: nicht von horizontalen Wildspuren ablenken lassen! Brrr - wieder im Schatten. Es wird immer steiler und teils machen einem Alpenrosensträucher, Nässe und Erlen zu schaffen. Wenige Wiesenabschnitte lassen auf Alpwirtschaft schliessen. Auf etwa 1700m überwindet der Weg nach Links mittels übermoosten Steintritten eine etwa 5m hohe Felswand. Immer schön der begrasten Rippe entlang (Schnittspuren) bis auf 1900m, wo die abweisenden Steinplattenabschüsse des Bachgrabens zur linken endlich überwunden werden können und ein Weg von der Alpe Porchier her (!) einmündet. Der erste Versuch etwa 50m weiter unten zu traversieren musste ich aufgeben, da zu exponiert und schlüpfrig (und Erlen, Erlen, Erlen). Auf dieser Höhe weiter nach links sehr mühsames Traversieren weiterer drei erlengesäumter Bachgräben. Nun endlich kann ich über die Geröllhalde zur Alpe della Porchierina 1873m hinuntersteigen. Die Steine sind mit grünen Flechten überzogen und ohne Sonne nicht abgetrocknet und extrem gefährlich. Fehlende Adhäsion fordert vorsichtiges und mühsames Gehen (Gezieltes horizontales Auftreten).
Aber da ist nur ein riesen grosser Steinklotz in der Grösse eines Einfamilienhauses. Bei genauerem Hinsehen entdecke ich die Ruinen der ehemaligen Alp dahinter, drunter, dran…..einfach rundherum! Mittagessen Menü 1 mit Himbeer-Linzertörtli wieder an der Sonne mit Aussicht aufs Val Vegorness mit seinen steilen Bergwänden. (U-Tal). Über mir majestätisch die Cima di Cognoi.
Ich entscheide mich, – Frank sei Dank – auf den horizontalen alten Weg nach Pendoreira durch Alpenrosen, Erlen und Wachholder zu verzichten. Dazu in www.alpi-ticinesi.ch: „Entlang der Höhenkurve 2000m traversiert der gute und auf der aktuellen Landeskarte eingezeichnete Schafpfad von der Alpe Cognoi zur Alpe Porchieirina, die früher von der Ruine P.1461 erreicht wurde, Details dazu fehlen bisher.“ Somit steige ich ein Wiesentälchen hinauf und peile zielstrebig die 1960m-Höhenkurve an. Die anfänglichen Wegspuren lösen sich in Nichts auf. Die Geröllhalde quere ich horizontal (wieder diese grünen Flechten!) und entdecke schon von weitem die Schlüsselstelle am Nordost-Ausläufer der Cima di Cognoi: Ein fetter Rundbalken von 3 m Länge in einen Riss hineingesteckt. Gleichzeitig finde ich wieder die Wegspur: Das Abenteuer kann beginnen! Ein ruppiger und gut unterhaltener Weg (kleine neuere Kunstbauten) bis 2040m steigend mit viel Auf und Ab. Teils exponiert. T4+ auf sicher. Vom Schattenhang in den Sonnenhang. 200m in der Tiefe sehe ich die zerfallenden Gebäude von Pandoreira 1826m. Die Zeit verfliegt im Nu. Ich erreiche nun einen weiten und steilen Talkessel, in dessen Mitte Pt. 2036m. Hier äsen Ziegen und Schafe. Gute Wasserquellen direkt am Weg.
Um den letzten Felssporn herum drehe ich ins Val Redorta hinein. Alle Wege führen zu den Hütten der Alpe di Cagnoi 1971m. Unglaublich wasserreich. Bewirtschaftet. Hässlicher aber praktischer Schlaf-/Käsereicontainer und verrammelte Jägerhütten. Holzunterstand. Käsekeller im Quellhäuschen unter einem riesigen Stein. Schöne Lage über dem Val Redorta mit Blick zum Grenzkamm Val Redorta/Val d’Osura. Genuss pur. Ciao Rasiva, mein alter Freund.
Nach einer ausgiebigen Rast nun der Abstieg über Barm 1683m und Monte 1237m nach Sonogno 918m. Der endlose Zick-Zack-Weg ist wohl knieschonend aber genau gleich langweilig wie der neue Alpweg von Püscen Negro nach Mügaia. Wahrscheinlich die gleichen Erbauer.
Und da wären noch die zwei Zugangswege der Alpe della Bedeia. Auswahl zwischen T4 und T5+. Kann ja spannend werden!
A presto im wilden Val Vegorness!
Touren nach meinem Geschmack.
Tourengänger:
Seeger

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