Bishorn (4153m)
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Zu zweit in einem 4er-Zimmer auf der Tracuithütte schliefen wir bestens – und lang. Schliesslich reichte für das Bishorn die Frühstückszeit um 5.30 Uhr locker. Einzig befürchteten wir, dadurch den Sonnenaufgang zu verpassen. Kurz nach 6 Uhr starteten wir bei der Tracuithütte. Schon auf dem Turtmanngletscher konnten wir unsere Stirnlampen im Rucksack verstauen. Wie bereits am Dom schonten wir zunächst unsere Kräfte, obwohl wir keineswegs damit rechneten, am Bishorn an unsere Grenzen zu kommen.
Schliesslich erreichten wir pünktlich (auf die Minute genau!) zum Sonnenaufgang den Sattel bei P. 3544. Nach einer kurzen Stärkung ging es langsamen, doch stetigen Schrittes voran, bis wir keine Seilschaft mehr vor uns sahen. Uns konnte es recht sein, doch an diesem Tag waren ohnehin nur wenige unterwegs – ganz im Gegensatz zum Vortag (Sonntag). Kurz vor halb neun Uhr war es dann soweit: Wir schalteten vom langen auf das kurze Seil um und stiegen die letzten, steilen Meter hoch auf den Gipfel. Genossen wir auf den letzten Metern noch die Windstille, änderte sich das auf dem Gipfel schlagartig: Das Bishorn machte seinem Namen alle Ehre.
Nach knapp zweieinhalb Stunden Aufstieg standen wir nun also dort oben und blickten zum Weisshorn hinüber. Dank dem Wind hatten wir beste Sicht – und die war wirklich so eindrücklich, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und sie entschädigte uns auch etwas für unser graues Gipfelerlebnis am Dom. Lange hielten wir es oben aber nicht aus, obschon wir den Gipfel für uns alleine hatten. So stiegen wir zurück in den Sattel vor dem Gipfel, plauderten mit der nächsten Seilschaft und stolperten hinüber zur Pointe Burnaby, dem Neben-“Gipfel“ des Bishorn. In wenigen Minuten war auch diese Erhebung erklommen.
An gemütliches Herumsitzen war auch hier nicht zu denken, weshalb wir uns für den Abstieg entschieden. Madame litt unter einer Entzündung auf dem Fussrücken, weshalb unser Tempo eher gemächlich war. Bei P. 3544 fanden wir schliesslich eine gute Gelegenheit, unseren Zuckerhaushalt bei einigermassen Windstille wieder ins Lot zu bringen. Um 10.30 Uhr waren wir zurück bei der Tracuithütte.
Nach einer langen Pause vor der Hütte und einem Imbiss quälten wir uns in den langen Abstieg nach Zinal. Glücklicherweise scheint es, als würde sich nach mehr als einem halben Jahr die Entzündung an meiner Ferse langsam verabschieden. So stolperten wir also zu Tale und waren heilfroh, als der lange Abstieg (rund 2500hm) in Zinal sein Ende fand.
Mistermai war übrigens am selben Tag ebenfalls am Bishorn unterwegs. Hier
sein Bericht.

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