Le Brévent (2525 m) - der Gipfel mit der Traumaussicht auf den Montblanc


Publiziert von dulac , 30. September 2014 um 00:25.

Region: Welt » Frankreich » Haute-Savoie » Massif du Mont Blanc
Tour Datum: 8 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:aus CH von Martigny über Vallorcine nach Chamonix
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dto.
Kartennummer:SLK 1:100.000 Wallis

Vor vielen Jahren war ich bereits einmal bei prachtvollem Herbstwetter auf diesem exzellenten Aussichtsberg, der bei hikr bisher völlig unverdientermassen eher ein Schattendasein fristet.

 

Schon lange wollte ich ihn wieder einmal besuchen. Bei einem Kurzaufenthalt in Sion bot sich endlich Gelegenheit dazu.

 

Von dort am Morgen zunächst bis Martigny. Dort dann Umstieg in den „Mont-Blanc Express“. Dieser kurvt sich bald nach und nach hoch über das Rhonetal und fährt anschliessend über der Schlucht Gorges du Trient zur Grenze CH-F. Beim Grenzbahnhof Vallorcine wird umgestiegen. Chamonix ist schliesslich knapp anderthalb Stunden nach der Abfahrt in Martigny erreicht.

 

Leider war es mittlerweile bereits 11.10 geworden. Der Zug eine Stunde früher wäre geschickter gewesen. So musste ich mich beim Aufstieg ein wenig sputen: In Erinnerung hatte ich, dass der schnellste Aufstieg unweit der Talstation der Bergbahn beginnen sollte.

 

Auf meiner nicht mehr sonderlich aktuellen Karte und im obendrein zu groben Massstab 1.100000 war er auch eingezeichnet, sollte aber durch schattigen Wald führen. Und so hatte ich es auch in Erinnerung. Die jetzige Wegweisung entsprach dem allerdings nicht, sondern verwies auf einen breiten Fahrweg mit nur mässiger Steigung.

 

Da ich direkt unter der Seilbahn aber einen (nicht markierten) Abzweig entdeckte, der soweit erkennbar in Serpentinen rascher nach oben zu führen schien, zog ich es vor, diesen einzuschlagen.

 

Und rasch in die Höhe ging es tatsächlich. Doch um welchen Preis: Um die Mittagszeit und voll der Sonne ausgesetzt, war ich bald schweissnass, doch dieser Steig wollte einfach nicht in den nahen Wald hineinführen. Obwohl es manchmal zunächst den Anschein hatte.

 

Erst als ein von rechts kommender breiter Bergweg erreicht wurde (wohl der zuvor zugunsten der Serpentinen verlassene) führte dieser zunächst in den Schatten. Freilich war mir nur eine kurze Atempause vergönnt. Bald ging es wieder in freies Gelände und danach wieder in Serpentinen in die Höhe.

 

Froh war ich als die Höhendifferenz zum Zwischenziel Mittelstation Planpraz immer mehr schwand.

 

Diese musste jedoch nicht passiert werden: über einen Wiesenhang konnte es unmittelbar zu P2067 weitergehen. Hier standen nun für den Aufstieg zum Gipfel zwei Alternativen zur Auswahl: Entweder auf der dem Montblanc-Massiv zugewandten Seite zunächst über das breite Trassee einer Skipiste oder (vermutlich) auf einem Bergweg auf der anderen Seite über den Col du Brévent.

 

Ich folgte der (zunächst) recht steilen Piste, zu der sich im folgenden eine Reihe von Alternativen bzw. Abkürzungen boten. Diese Piste selbst wenig attraktiv, der Ausblick zum Montblanc auf dieser Seite jedoch phänomenal!

 

Nach 3 ¼ h bin ich (endlich) am Gipfel. Natürlich nicht allein – viele sind jedoch nur Kurzzeit-Besucher – mit einer Bahn hinauf – Fotos resp. Selfies gemacht – und mit der nächsten wieder hinab. Für mich jetzt Verpflegung aus dem Rucksack und das Panorama genossen. Ein kleiner Schwatz mit einem einheimischen Besucherpaar.

 

Nach einer Stunde so auf dem höchsten Punkt nun noch das Pünktchen auf dem I: ein Bier auf der Aussichtsterrasse des Gipfelrestaurants!

 

Zur Auswahl stehen Heineken und Corona, 0,33 bzw. 0,35 l zu je € 7,50 oder ein einheimisches Montblanc, 0,25 l zu €5,-. Da sage noch einer, die Schweiz sei ein teures Pflaster!

 

Doch was spielen derartige Petitessen noch eine Rolle bei diesem grossartigen Ausblick!

 

Natürlich musste es ein Montblanc sein, gebraut mit Wasser aus dem Gletscher – was wird die Brauerei wohl machen, wenn der entsprechend dem allgegenwärtigen Gletscherschwund einmal geschmolzen sein wird – geht mir durch den Kopf. Doch für diese Generation wird es wohl noch reichen.

 

Drum jetzt noch ein zweites, solange der Gletscher noch da ist, und ein 0,25 allein ist nicht gerade ein Durstlöscher. Ausserdem bestand noch ein gewisser Nachholbedarf vom Vortag, wo ich an der Eggishorn Beiz nichts mehr bekommen hatte.

 

Gerne hätte ich meinen Aufenthalt noch ausgedehnt, am frühen Nachmittag ist es immer am stimmungsvollsten. Doch leider!

 

2 ¼ Stunden später erreiche ich den Bahnhof gerade rechtzeitig zur Rückfahrt.

 

 

Was für ein Tag: Während sonst die Wiederholung häufig nicht an das Original herankommt, war das die Ausnahme von der Regel. Einfach wunderschön!

 

 

Zum Abschluss noch ein Ratschlag für alle, die es mir nachmachen wollen: ein wenig mehr Zeit und eine gute Karte mitbringen: bei der Routenwahl besteht noch Verbesserungspotential!


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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