Laberkopf (1411m) - unbekannter Ammergauer inmitten des Touristenhotspots


Publiziert von AIi , 4. September 2014 um 22:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 4 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00

Man ist doch ab und an recht überrascht wie viele sehr unbekannte Berge es in den Ammergauer Alpen noch gibt. Und eigentlich dort wo ich am wenigsten damit rechnete einen solchen anzutreffen fand ich ihn. Touristisch ist Oberammergau mit zwei Bergbahnen, Wellenbad und weiß der Teufel was noch alles bestens ausgerüstet. Mit der Laberbahn fahren wir hinauf und durchbrechen zu unserer Freude die Nebeldecke. Über den Wanderweg ist der Einstieg zum Ettaler Manndl in 30 min erreicht. Über sehr speckigen Fels gehts hinauf. Um diesen Abschnitt für mich etwas anzureichern, versuchte ich erfolgreich im Auf und Abstieg weder Kette noch Bolzen zu berühren. Vom Ettaler Manndl steigen wir zum Soilasee ab und wandern dann über einen Forstweg zur Laberalm.
Mit der Besteigung des Laberkopfes folgt der anspruchsvolle Teil der Tour. Zuerst muss gesagt werden, dass wir überhaupt keinen Schimmer hatten wie dieser Fels heißt und wie man ihn besteigt. Wir hatten nur von der Laberbahn aus einen bekreuzten Fels gesehen. Wie man aber auf hikr mittlerweile schon weiß, haben wir ein Fable für unbekannte Felsen mit Gipfelkreuz.  Es macht einfach Spaß diese zu erkunden und wenn möglich auch gleich zu besteigen. Von der Laberalm halten wir uns immer auf dem Grat und wandern Richtung Norden. Da sich dieser mit 1400m genau im Nebel befand, eierten wir etwas herum ohne unser Ziel zu sehen. Dank GPS kamen wir dann aber doch auf die richtige Spur und folgten einem gut sichtbaren Pfad bis zum Einstieg an einer Felswand. Von hier gehts zuerst knappe fünf Meter hoch und dann über eine sehr griffarme, nasse und steile Platte unter einer überstehenden Felsnase hinweg. (T5 2) Danach über einfaches Schrofengelände zum Kreuz. Dieser Fels ist, ich sage mal gut erschlossen (zugemüllt), da dort oben eine Schutzhütte, ein komisches Metallgestänge, wilde Seile und so weiter zum liegen. Über die unangenehme Platte gehts wieder runter und ab der Laber Alm auf einfachem Wanderweg zur Talstation der Laberbahn.

Tourengänger: Maximilian Aigner
                         Ali Aigner

Tourengänger: AIi


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Kommentare (11)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 5. September 2014 um 00:20
Hi Ali!
Das Laberköpfl oder Laberköpferl ("Laberkopf" sagt in O`gau niemand:-)) ist der Geheimtipp der Oberammergauer, die am Laber noch ein ruhiges Plätzchen finden wollen. Auch im Bayernatlas geoportal.bayern.de/bayernatlas steht übrigens Laberköpfl und guck mal hier: www.bergheimat.net/2012/04/laberkopferl-reindlkante.html und hier www.bergheimat.net/2013/05/laberkopfl-reindlkante.html und noch einige andere Tourenbeschreibungen darüber im Netz.
Die Fackelreste sind hiervon www.brauchwiki.de/K%C3%B6nig-Ludwig-Feuer übrig geblieben. Das ist bei schönem Wetter immer ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Schön, dass Ihr in meiner Heimat unterwegs wart!
Wünsch Dir noch zwei schöne Ferienwochen!

VG Uschi

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2014 um 09:55
Hi Uschi,
ich dachte mir schon, dass du als Oberammergauerin sicher gut bescheid weißt über diesen Fels. Ist ja auch toll dass es solche Zufluchtsorte für Einheimische und Einsamkeitsliebhaber noch gibt. Der Normalweg ist aber auch gar nicht ohne....

Gruß Ali

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2014 um 10:10
Hallo Ali!

> Der Normalweg ist aber auch gar nicht ohne..

und genau wie auf dem Gabelschrofen oder auf der Gumpenkarspitze war ich auch noch nicht oben:-)!
Aber die Ammergauer haben mir oft erzählt: "wennst dei Rua hom mogst, muasst auf`s Laberköpferl geh".
www.hikr.org/gallery/photo1072193.html?post_id=63733#1 Hier ist noch so ein Platz am Zahn, da war ich auch noch nicht oben. Mit dem Abseilen hab ich`s nicht so:-)
Es gibt in der Gegend noch mehr spezielle Felsen. Diese z.B. hier www.seilverhau.de/alben/laberdolo11/ mit sehr schweren Kletterrouten. Auch an der Krähen-Nordwand und am Kofel klettern sie. Alles nix für mich.

Pass gut auf Dich auf und übertreib`s net:-)!!!!

VG Uschi

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2014 um 11:06
Ähm noch was, Ali:
....der Winterbaer auf dem Geiselstein, Laberköpferl und Co.:
ich weiß ziemlich genau, wo meine Grenzen sind und wenn ich nur noch Schiss hab, macht es mir absolut keinen Spaß mehr. Ja und beweisen muss ich mir und anderen ja auch rein gar nichts. Ich bin doch zufrieden mit "meinen Bergen", so, wie wir sie erkunden. Lieber bei Nacht und schöner Stimmung auf einem Wanderberg, als irgendwo im III. Grad:-) Und die "Wertschätzung" eines Menschen bemisst sich ja nicht danach, welche Risiken und Schwierigkeiten er bereit ist, am Berg in Kauf zu nehmen. Jedenfalls für mich nicht!

Wie gesagt, pass gut auf Dich auf und mach keinen Schmarrn da am Berg! Du bist noch jung und sehr mutig, was vielleicht nicht immer so gut ist:-)

VG Uschi

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. September 2014 um 22:25
Na also Uschi, nicht gleich beleidigt sein ;) Um über einen Berg viel zu wissen muss man doch nicht oben gewesen sein. Ich versuche auch weder dich auf Kletterberge zu locken noch mit meinen Besteigungen irgendwen zu begeistern. Mir macht diese Art des Bergsteigens aus zwei simplen Gründen einfach am meisten Spaß:
1. Man hat meistens seine Ruhe, dass müsstest ja grade du gut verstehen
2. Es ist einfach etwas Actionreicher und fordernder da man beim 2er Klettern keine enorme Kraft sondern nur Konzentration braucht.
Und Uschi du bist nicht die einzige auf dieser Welt der manche Gipfel verwehrt bleiben. Auch für mich und vermutlich für jeden Bergsteiger gibt es Gipfel die man entweder gar nicht oder nur mit mordsmäßigem Aufwand besteigen kann. So sage ich zum Beispiel konsequent, dass ich mich nicht über den 2er ungesichert hinauswage. In den Ammergauer Alpen muss man zu meinem Glück sehr intensiv nach Bergen suchen deren Normalweg UIAA 3+x ist, aber wie man am Finger beim Tegelberg sieht, gibt es solche. Und wenn ich vor so einem Fels stehe, versuche ich nicht auf Teufel komm raus den Gipfel irgendwie zu erreichen um Winterbären und Co. zu beweisen was ich doch für ein toller Kletterer bin. Nein ich höre mich auf hikr um WIE man auf so einen Fels kommt und dann schaue ich mit WEM ich sowas dann mal gesichert angehen könnte. Und man muss auch sagen, dass ein 2er-Kletterer kein Extremsportler ist, sondern ein ganz normaler Bergwanderer, der sich gerne mal konzentriert und seine Hände nicht nur als Ballast mitschleppen will. Und zu guter Letzt bin ich der Meinung, dass man nicht den 2er Kletterern wie mir viel Aufmerksamkeit beimessen sollte, sondern eher so Naturverbunden, Liebhabern von Sonnenauf- und Untergängen, da diese wesentlich seltener sind.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 00:58
Hi Ali!
Ich fürchte, jetzt hast Du mich komplett missverstanden!
Ich bin weder beleidigt, noch will ich jemanden belehren oder kritisieren, wie er bergzusteigen hat. Ich wollte nur mal meine Sichtweise unseres Bergsteigens/-wanderns darlegen. Hab ich was Falsches geschrieben? Das täte mir leid. Manche beneide ich ja auch um ihre Fähigkeiten...z.B. den www.hikr.org/post85083.html da oder jeden, der sich an einem Finger hochziehen kann. Das ist eine wirklich sportlich bewundernswerte Leisung wie viel andere auch. Ich selbst bin eher ein Wasser- als ein Landmensch. Ich bin am Land viel zu schwerfällig:-) Da wird nix mehr mit großem Bergsteiger in hohen Schwierigkeitsgraden. Muss ja aber auch nicht. Und auf die "großen" Berge, wo sie alle raufrennen, am Ende noch mit Leuten, die mir mein Gepäck und meine Verpflegung tragen, will ich ja eh nicht. Du auch nicht, oder? Noch nicht?

Ich wollte dabei nur noch sagen, pass auf Dich auf. Du machst schon oft richtig krasse Sachen. Net, dass es Dich mal wo runter haut!
Aber kein Wort davon war böse gemeint, niemals!!!:-)

VG Uschi

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 14:09
Achso, ja da hab ich dich falsch verstanden.
Nein, also mit irgendwelchen Sherpas und Bergführern für mehrere Zehntausend euro auf den Everest will ich nicht. Mein erstes großes Bergsteigerisches Ziel ist, jeden Ammergauer Gipfel einmal zu besteigen. Und wenn man das so genau nimmt wie ich, muss man auch auf viele Gipfelchen, wo man höchstens von einem herunterfallenden Ast erschlagen wird. Und von den Kletterbergen hab ich eigentlich bis auf Kleine Klammspitz und Pilgerschrofen schon alle. Also Uschi, ich glaub du musst dir keine allzu großen Sorgen um mich machen und in nächster Zeit steht eh viel Mountainbike auf dem Programm...;)

Gruß Ali

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 15:35
> ich glaub du musst dir keine allzu großen Sorgen um mich machen

Ich hoffe es:-)!
Hab schon mal gesagt, wenn meine Söhne in Deinem Alter solche Solounternehmungen gemacht hätten, wie Du...ich wäre ausgeflippt vor Angst. Und Angst haben auch die Kühe um ihre Kälber und wir immer um unsere Kinder:-) "Mama, du nervst"...ist dann das Ergebnis. Ich weiß es ja:-)

Mach`s gut und pass auf Dich auf, Ali!
Uschi

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 16:42
Ich nehme ja jetzt immer meinen Bruder mit, da ist des dann schon halbwegs sicher:)

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 19:27
Aber des ist doch auch a wuider Hund, oder? Radlrennen? Bei Dir daheim sind wohl alle Kinder so extrem? Krass:-)

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. September 2014 um 22:33
Wenn man eine gewisse Sportlichkeit als extrem betiteln möchte, dann ja;)


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