Irlands Top drei Tausender: Caher, Carrauntoohil, Beenkeragh [Euro Summits]
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Im Rahmen meiner Euro Summits-Besteigungen verschlug es mich diesmal nach Irland, wo ich den höchsten Gipfel, den Carrauntoohil besteigen wollte.
Da es aber etwas schade wäre, nur wegen der Berge nach Irland zu fahren, beschloss ich, gleich eine 14-tägige Rundreise zu machen (eine Woche ist viel zu wenig, da fährt man hauptsächlich nur): Dublin-Donegal-Westport-Clifden-Galway-Killarney-Clonakilty-Kilkenny-Dublin. In Killarney, welches am berühmten gleichnamigen Naionalpark liegt, hatte ich gleich vier Tage eingeplant, da ich sichergehen wollte, den höchsten Berg Irlands bei einigermaßen schönem Wetter zu besteigen.
Für den 23.6.2014 war auch gleich schönes Wetter angesagt und so konnte es losgehen. Morgens gegen neun begann ich am westlich der Macgillycuddy’s Reeks gelegenen Hydro Power Parkplatz den Aufstieg auf der Route "Coomloughra Horseshoe". Ich weiß, diese ganzen Namen sind unaussprechbar :-) Zumindest über den Carrauntoohil weiß ich, dass man es "Karantuiiiiil" ausspricht!
Die Route führt in Form eines Hufeisens über einen Bergrücken und passiert dabei den Caher, Carrauntoohil und den Beenkeragh, die höchsten drei Berge Irlands und auch die einzigen drei "Tausender" von Irland sowie noch einige weitere Nebengipfel. Man kann die Route in dieser Reihenfolge, aber auch andersrum gehen. Ich ging gegen den Uhrzeigersinn, weil ich mir über die Verhältnisse am Beenkeragh-Ridge, dem Grat zwischen Beenkeragh und Carrauntoohil nicht im Klaren war (Wetter, Können) und ich so zumindest den Caher und Carrauntoohil schonmal sicher hätte.
Vom Parkplatz aus geht es recht steil einen schnurgeraden, steinigen Fahrweg Richtung Ost-Südost, der nach 20 Minuten eine Rechtskurve macht, um dann etwas moderater, aber genau so gerade Richtung Süden weiterzugehen. Nach max. einer Stunde überquert man den Cottoners River, der aus einem See kommt. Hier beginn nun die Runde durch das Hufeisen. Querfeldein geht es nun südlich zum rechten Bergrücken des Hufeisens. Es geht zunächst einige Zeit moderat bergauf. Man hat bereits das gesamte Hufeisen im Blick, die Wegfindung bei schönem Wetter ist denkbar einfach. Irgendwann wird es deutlich steiler und schwitzend stieg ich etwas, das wie ein ausgetrocknetes Bachbett wirkte, aufwärts bis zum Vorgipfel des Caher. Dieses steile Stück war dann aber auch schon das schlimmste. Immerhin ca. 900 Höhenmeter bis hier. Vom Caher-Vorgipfel hat man bereits eine grandiose Aussicht über die Hufeisen-Runde. Man steigt wieder etwas ab (etwas ausgesetzt am Steilabbruch) und gelangt dann einfach zum Caher-Hauptgipfel, 1001 m. Dies ist schonmal der niedrigste von Irlands drei Tausendern (schönes Wortspiel :-)).
Dann steigt man zunächst wieder etwas ab und dann geht es an steilen, über ungefährlichen Hängen entlang und zum Schluss über einen einfachen Weg über die Südflkanke hoch zum Carrauntoohil, 1038 m, höchster Berg Irlands. Hier vereinen sich alle Routen, die meisten Leute kommen ja auch über die Brother O'Sheas Gully- oder die Devil's Ladder-Route, die ich aber nicht ausprobiert habe.
Am Gipfel lernte traf ich einen netten Typen aus dem Allgäu wieder, den ich mit seiner Frau bereits schon im Aufstieg zum Caher gesprochen hatte. Er war jetzt allein weitergegangen, weil seine Frau sich nicht fühlte, und so beschlossen wir, zusammen das Hufeisen und den Beenkeragh-Grat zu meistern. Wir wussten ja schließlich nicht genau, wie schwierig dieser werden würde.
Vom Carrauntoohil geht es dann in engen Serpetinen abwärts zum Einstieg des Beenkeragh-Grates. Dieser ist für einen geübten Wanderer eigentlich nicht schlimm, etwas Erfahrung in einfacher Kletterei sollte man aber schon haben. Etwas schwer ist die Orientierung am Grat, der Weg ist auf einmal zuende und vor einem sind nur noch Felsen. Wir kletterten zunächst links herum, dann die Felsen hoch und irgendwann ging auch schon ein kleiner Pfad weiter, der dann ungefährlich über den gesamten Grat führte.
Am Gratende geht es hoch zum Beenkeragh, 1010 m und dritthöchster Berg Irlands.Alle drei Tausender in der Tasche, super!
Jetzt kann man entweder über einen langen Pfad über die innere Südflanke des Hufeisens zu den Seen hinunter absteigen, oder aber man will die "Challenge" und geht das gesamte Hufeisen zuende. Über Blockkletterei (I) geht es dann immer wieder auf kleinere Gipfel (meine es waren drei oder vier), wieder hinunter, wieder hoch usw. Braucht auch so seine Zeit! Die Namen führe ich hier nicht extra auf. Lohnt sicher aber wegen der Aussicht.
Auf dem letzten Gipfel hatte ich eine wunderbare Lichtstimmung im Hufeisen und machte eine Pause, um etwas zu trinken und Fotos zu machen. Dann wollte ich zum Ende des Hufeisens querfeldein absteigen, stellte aber fest, dass es keinen Pfad nach unten gab. Was also tun? Umkehren und zurück zum Pfad in der Flanke? Nein, ich stieg einfach das Hufeisen zuende ab, und zwar querfeldein über teilweise steile Grashänge und verbrannte Flächen, immer wieder von Felsen durchsetzt, bis ich mit glühenden Knien endlich wieder an die Brücke über den Fluß ankam, wo das eigentliche Hufeisen (Aufstieg zum Caher) beginnt.
Über den Hydro Power-Track ging es dann auch wenig knieschonend steil, aber wenigstens gerade auf der Steinstraße bergab zum Parkplatz. Am Auto belohnte ich mir zur Erfrischung erstmal mit einer Cola, die leider durch die Sonne brühwarm war :-)
Fazit: Insgesamt sind ca. 1700 Höhenmeter zu absolvieren, wenn man das komplette Hufeisen macht. Ich habe 8 Stunden mit Pausen gebraucht. Es ist bei schönem Wetter eine absolute Traumtour. Die Blicke in das Hufeisen mit den Seen sind von oben einfach genial!
Da es aber etwas schade wäre, nur wegen der Berge nach Irland zu fahren, beschloss ich, gleich eine 14-tägige Rundreise zu machen (eine Woche ist viel zu wenig, da fährt man hauptsächlich nur): Dublin-Donegal-Westport-Clifden-Galway-Killarney-Clonakilty-Kilkenny-Dublin. In Killarney, welches am berühmten gleichnamigen Naionalpark liegt, hatte ich gleich vier Tage eingeplant, da ich sichergehen wollte, den höchsten Berg Irlands bei einigermaßen schönem Wetter zu besteigen.
Für den 23.6.2014 war auch gleich schönes Wetter angesagt und so konnte es losgehen. Morgens gegen neun begann ich am westlich der Macgillycuddy’s Reeks gelegenen Hydro Power Parkplatz den Aufstieg auf der Route "Coomloughra Horseshoe". Ich weiß, diese ganzen Namen sind unaussprechbar :-) Zumindest über den Carrauntoohil weiß ich, dass man es "Karantuiiiiil" ausspricht!
Die Route führt in Form eines Hufeisens über einen Bergrücken und passiert dabei den Caher, Carrauntoohil und den Beenkeragh, die höchsten drei Berge Irlands und auch die einzigen drei "Tausender" von Irland sowie noch einige weitere Nebengipfel. Man kann die Route in dieser Reihenfolge, aber auch andersrum gehen. Ich ging gegen den Uhrzeigersinn, weil ich mir über die Verhältnisse am Beenkeragh-Ridge, dem Grat zwischen Beenkeragh und Carrauntoohil nicht im Klaren war (Wetter, Können) und ich so zumindest den Caher und Carrauntoohil schonmal sicher hätte.
Vom Parkplatz aus geht es recht steil einen schnurgeraden, steinigen Fahrweg Richtung Ost-Südost, der nach 20 Minuten eine Rechtskurve macht, um dann etwas moderater, aber genau so gerade Richtung Süden weiterzugehen. Nach max. einer Stunde überquert man den Cottoners River, der aus einem See kommt. Hier beginn nun die Runde durch das Hufeisen. Querfeldein geht es nun südlich zum rechten Bergrücken des Hufeisens. Es geht zunächst einige Zeit moderat bergauf. Man hat bereits das gesamte Hufeisen im Blick, die Wegfindung bei schönem Wetter ist denkbar einfach. Irgendwann wird es deutlich steiler und schwitzend stieg ich etwas, das wie ein ausgetrocknetes Bachbett wirkte, aufwärts bis zum Vorgipfel des Caher. Dieses steile Stück war dann aber auch schon das schlimmste. Immerhin ca. 900 Höhenmeter bis hier. Vom Caher-Vorgipfel hat man bereits eine grandiose Aussicht über die Hufeisen-Runde. Man steigt wieder etwas ab (etwas ausgesetzt am Steilabbruch) und gelangt dann einfach zum Caher-Hauptgipfel, 1001 m. Dies ist schonmal der niedrigste von Irlands drei Tausendern (schönes Wortspiel :-)).
Dann steigt man zunächst wieder etwas ab und dann geht es an steilen, über ungefährlichen Hängen entlang und zum Schluss über einen einfachen Weg über die Südflkanke hoch zum Carrauntoohil, 1038 m, höchster Berg Irlands. Hier vereinen sich alle Routen, die meisten Leute kommen ja auch über die Brother O'Sheas Gully- oder die Devil's Ladder-Route, die ich aber nicht ausprobiert habe.
Am Gipfel lernte traf ich einen netten Typen aus dem Allgäu wieder, den ich mit seiner Frau bereits schon im Aufstieg zum Caher gesprochen hatte. Er war jetzt allein weitergegangen, weil seine Frau sich nicht fühlte, und so beschlossen wir, zusammen das Hufeisen und den Beenkeragh-Grat zu meistern. Wir wussten ja schließlich nicht genau, wie schwierig dieser werden würde.
Vom Carrauntoohil geht es dann in engen Serpetinen abwärts zum Einstieg des Beenkeragh-Grates. Dieser ist für einen geübten Wanderer eigentlich nicht schlimm, etwas Erfahrung in einfacher Kletterei sollte man aber schon haben. Etwas schwer ist die Orientierung am Grat, der Weg ist auf einmal zuende und vor einem sind nur noch Felsen. Wir kletterten zunächst links herum, dann die Felsen hoch und irgendwann ging auch schon ein kleiner Pfad weiter, der dann ungefährlich über den gesamten Grat führte.
Am Gratende geht es hoch zum Beenkeragh, 1010 m und dritthöchster Berg Irlands.Alle drei Tausender in der Tasche, super!
Jetzt kann man entweder über einen langen Pfad über die innere Südflanke des Hufeisens zu den Seen hinunter absteigen, oder aber man will die "Challenge" und geht das gesamte Hufeisen zuende. Über Blockkletterei (I) geht es dann immer wieder auf kleinere Gipfel (meine es waren drei oder vier), wieder hinunter, wieder hoch usw. Braucht auch so seine Zeit! Die Namen führe ich hier nicht extra auf. Lohnt sicher aber wegen der Aussicht.
Auf dem letzten Gipfel hatte ich eine wunderbare Lichtstimmung im Hufeisen und machte eine Pause, um etwas zu trinken und Fotos zu machen. Dann wollte ich zum Ende des Hufeisens querfeldein absteigen, stellte aber fest, dass es keinen Pfad nach unten gab. Was also tun? Umkehren und zurück zum Pfad in der Flanke? Nein, ich stieg einfach das Hufeisen zuende ab, und zwar querfeldein über teilweise steile Grashänge und verbrannte Flächen, immer wieder von Felsen durchsetzt, bis ich mit glühenden Knien endlich wieder an die Brücke über den Fluß ankam, wo das eigentliche Hufeisen (Aufstieg zum Caher) beginnt.
Über den Hydro Power-Track ging es dann auch wenig knieschonend steil, aber wenigstens gerade auf der Steinstraße bergab zum Parkplatz. Am Auto belohnte ich mir zur Erfrischung erstmal mit einer Cola, die leider durch die Sonne brühwarm war :-)
Fazit: Insgesamt sind ca. 1700 Höhenmeter zu absolvieren, wenn man das komplette Hufeisen macht. Ich habe 8 Stunden mit Pausen gebraucht. Es ist bei schönem Wetter eine absolute Traumtour. Die Blicke in das Hufeisen mit den Seen sind von oben einfach genial!
Tourengänger:
sqplayer

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