Alpspitze, Linderhof und co., oder: Warum ein Oberbayer und eine Fränkin in Bayern Urlaub machen!


Publiziert von Erdinger , 29. August 2014 um 12:27.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von München bis Garmisch-Partenkirchen auf der A 95
Unterkunftmöglichkeiten:Etliche Hotels und Unterkünfte in Garmisch-Partenkirchen
Kartennummer:Kompass Nummer 6

Die Frage in der Überschrift ist schnell beantwortet:
Weil es einfach schön ist und an dieser Stelle möchte ich Goethe sinngemäß zitieren: Das Gute liegt nun einmal oftmals sehr nah.
Wir sind beide begeistert von der Gegend um Garmisch-Partenkirchen und mein Neid gilt jenen, die in der Nähe dieser Gegend wohnen. Natürlich ist es für uns keine Weltreise dorthin, dennoch kommen wir relativ selten in dieses Gebiet. 

Dieser Bericht erstreckt sich über vier wunderschöne Tage im Raum Garmisch-Partenkirchen mit einem Abstecher ins Allgäu. 

Aber nun der Reihe nach: 

Tag 1 bei wunderbarem Wetter: Besteigung der Alpspitze im Wettersteingebirge: 
Ankunft um ca. 8.30 Uhr bei der Alpspitzbahn. Nun hinauf mit der Bahn zum Osterfelderkopf. Nun über die Ferrata in ca. 2 Stunden zum Gipfel der Alpspitze. Dann direkt runter (nicht über den Grat, sondern das Oberkar) und über den Nordwandsteig wieder zur Seilbahn. 
Klar, wir haben ein wenig geschummelt, aber das ist mir jetzt auch egal (das ca. 70jährige Rentnerpaar ist vom Tal aus hoch...). Es war eine beeindruckende Tour und die Rundumsicht auf dem Gipfel war genial. 

Anforderungen: Klettersteig WS, Rückweg T3+/T4- mit leichten 1er Stellen und der Nordwandsteig ist ebenfalls mit T3+ zu bewerten. Ferrata früh und wenn möglich unter der Woche gehen, sonst ziagt sichs da rauf wia am Schnürl (haben wir vom Gipfel aus schon gesehen). Auch auf der Bergstation ist ab Mittag dann unheimlicher Massenbetrieb, viele Touristen in Halbschuhen, Flip-Flops... aber man kennt das ja. Für uns war die Besteigung dieses Berges dennoch ein absolutes Highlight. 

Tag 2 bei einem teilweise grausamen Wetter: Kultur, Kunst aber kein Krempel

  • Fahrt zum wunderschönen Schloss Linderhof und Besichtigung des Selbigen. Sehr sehenswert ist auch die Grotte, die Ludwig für Opernvorführungen dienen sollte (was aber nie passiert ist). Der Besucherandrang hält sich vormittags und unter der Woche auch noch in annehmbaren Grenzen.
  • Danach weiter in den Landkreis Weilheim-Schongau zur Wieskirche. Wunderbare Kirche, die nicht umsonst zum Weltkulturerbe zählt.
  • Im Anschluss sind wir mit dem Auto nach Füssen gefahren und bei gutem Wetter durch die tolle Altstadt gelaufen. Wirklich eine Schau, teilweise mit alter Stadtmauer, italienischem Flair und Blick auf den mächtigen Säuling. Sehr viele Touristen, aber man sollte diese Stadt im Allgäu auf jeden Fall einmal besichtigt haben. Wir kommen gerne wieder. Neuschwanstein haben wir uns gespart.  
  • Rückfahrt nach Garmisch dann über Reutte und Ehrwald. Eine wunderschöne Strecke und eine Reihe an Bergen, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Tag 3 bei übelstem Wetter:  Partnachklamm mit kleiner Rundtour 
Wir wollten eigentlich gar nicht raus, da es so verregnet war, dass es traurig war. Gegen 10 Uhr ging es dann doch los und wir entschieden uns für die Partnachklamm, in welcher es ja ohnehin nass ist. (Mitleid mit den vielen Leuten, die teilweise mit Birkenstock und Socken da durch sind, hatten wir aber nicht.)
Dann wurde das Wetter für kurze Zeit besser und wir konnten über die Partnachalm auch noch eine nette Rundtour machen und sind dann nach ca. 2 Stunden wieder am Skistadion angekommen. 
Informatives: Parkplatz am Skistadion in Partenkirchen kostenpflichtig, man sollte auch nicht zu spät kommen, da der Parkplatz trotz seiner Größe schnell voll wird. Insgesamt T1-T2. 
Später am Tag war der Regen dann wirklich so furchtbar, dass Fernsehen und Lesen den Ausklang des Tages darstellten. 

Tag 4 bei ordentlichem Wetter: Besteigung der Ettaler Manndl und Überschreitung Laberberg 
Gegen halb zehn auf die Ettaler Manndl von Ettal aus. Kostenpflichtiges (warum eigentlich immer, es nervt irgendwie) Parken bei der Friedhofsmauer. 
Die Forstraße wird nach einiger Zeit zu einem Steig, der stetig und steil nach oben zieht. Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichen wir den Einstieg zum Klettersteig. Nix los, also nix wie rauf. In ca. 15 Minuten anregender Kletterei auf sehr abgespeckten Felsen, bei der Fehler besser zu vermeiden sind, rauf auf den Gipfel. Außer vier weiteren Bergsteigern waren wir alleine und genossen eine wundervolle Aussicht. Im Abstieg trauten wir dann unseren Augen nicht: Herscharen an Klettersteiggehern, Kinder, Familien etc. zogen sich an der Eisenkette hoch. Wir warteten an passenden Stellen und ließen die Leute passieren. Unglaublich, wie viele hier unter der Woche (gut, es sind Ferien) auf einem derart ausgesetzten Weg hochsteigen. Ob alle, die da rauf sind, da auch hinaufgehen sollten, ist mehr als zu bezweifeln... 
Nach dem Abstieg sind wir dann über den Laberberg via Schartenkopf (Weg nach links bei der Bergstation: "Nur für Geübte") zur Talstation in Oberammergau. Weg war rutschig, die Seilsicherungen bei einem Teilstück sind nutzlos, da in desolatem Zustand. Der Abstiegsweg über den Grat ist insgesamt sehr schön und empfehlenswert. Von Oberammergau sind wir dann mit dem Linienbus zurück nach Ettal. 
Anforderungen: Bis zum Klettersteig T2, Klettersteig WS-, Abstieg via Schartenkopf T3. 

Fazit: Ein mehrtägiger Fünfsterneausflug in eine der allerschönsten Regionen Bayerns. 

Die Fotos sind chronologisch nach Tagen angeordnet, jeweils 8 Fotos pro Tag, vom Ettaler Manndl gibts 16 Fotos. 




Tourengänger: Erdinger, Frangnevi


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Kommentare (2)


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ReinerD hat gesagt:
Gesendet am 22. Juli 2015 um 19:14
>Fazit: Ein mehrtägiger Fünfsterneausflug in eine der allerschönsten Regionen Bayerns.

Fünf Sterne bei Hikr , gar aus Erding ???

Des kann gar ned sein - hier hats doch angeblich nur massenhaft

nicht vorbildlich ausgerüstete Touristen, völlig überraschend, gar in Seilbahnnähe.

Da müsst Ihr ganz wo anders gewesen sein ,-)




Erdinger hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. August 2015 um 13:15
Mei, Touristen gibts bei uns auch in Massen, allerdings sind die meistens mit Handtuch und Badesachen ausgerüstet! Des wäre dann sogar für die Alpspitze mit Seilbahnunterstützung zu wenig.

LG


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