Frühmorgenquicky auf die Tofana di Rozes


Publiziert von t2star , 16. August 2014 um 20:47.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 4 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3+ (ZS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1420 m
Abstieg: 1420 m

Nach einer Übernachtung im Auto auf dem hinteren Ende des Parkplatzes am Rifugio Dibona (eine super Aussicht von da, inkl. Murmeltiere) bin ich früh morgens um 5:30 los in Richtung Lapello Klettersteig. Der Einstieg welcher mit einer Durchquerung des alten Stollen aus Zeiten des 1.Weltkrieges beginnt ist wahrlich recht ungewöhnlich. In dem Stollen sind sage und schreibe 120 Hm und 300 Streckenmeter zurückzulegen, teilweise sogar recht steil und ohne Leiter (d.h. nicht wie auf dem Foto zu sehen), aber stets drahtseilgesichert. Die Vorstellung dass in dem Ding meine Stirnlampe versagt (ich war ja alleine unterwegs) hat mir überhaupt nicht behagt. In diesem Fall würde sich vermutlich ein wahres Abenteuer daraus entwickeln;-)

Nach Verlassen des Stollens verliert man wieder einige Höhenmeter, dann ist erstmal win Stück zu laufen bevor wieder an Seilen gekraxelt werden darf. Die Wegfindung ist nicht schwer, zwischendrin gibt es viele Abschnitte welche fast waagrecht auf Felsbändern zurückgelegt werden. Der Klettersteig hat auf rund halbem Wege einen Zwischenausstieg, rund 100 m vor dem Gipfel kann man auch absteigen.
Eine kleine Entäuschung musste ich ca. 30 m vor dem Gipfel hinnehmen, da hier noch Schnee lag. Da es am Abend vorher stark geregnet hatte waren die alten Trittspuren schon ziemlich ausgewaschen, und durch das Aufklaren in der Nacht war der Schnee pickelhart überfroren. Da ich keine Steigeisen hatte bin ich nach rund zwei Drittel der Schneepassage umgedreht, um in einem minimal steileren Teil einen 1000m-Abgang nicht zu riskieren - mit Steigeisen wäre es ein abschliessender Minispaziergang gewesen. Fazit: auch im August können hier noch Steigeisen erforderlich sein. Wie auch immer, da in dem Moment, in welchem ich umkehrte, der Gipfel zuzog und auch nicht mehr aufmachte war das dann halb so wild...

Der Abstieg durch das Schrofengelände des nach Osten wie ein riesiger Schutthaufen wirkenden Berges ist zwar nicht schwer (max. T4+), aber aufgrund manchmal nicht vorhandener Pfadspuren und wenig Markierungen (selten ein Steinmann, selten blaue Felstupfer) muss man sich gelegentlich für den Weiterweg schon etwas orientieren, und dann noch der viele lose Schutt. In Nebel kann ich mir vorstellen dass das ganz schnell ziemlich unangenehm werden kann und einen sehr guten Orientierungssinn erfordert. Nach dem Rifugio Giussani ist es wieder ein einfacher Wanderweg, bei welchem der Abstieg hervorragend durch direktes Geröllabsurfen massiv verkürzt werden kann. Nach genau 5 Stunden war ich wieder am Parkplatz zurück um ein zweites Frühstück mit der Familie einzunehmen.

Ingesamt ein zwar eindrücklicher Klettersteig, ich fand es allerdings etwas schade dass man am Morgen ausschliesslich im Schatten nasskalter Felswände unterwegs ist. Den ersten Sonnenstrahl habe ich dann kurz vor dem Gipfel bei Erreichen des Grates abbekommen (an äusserst warmen Sommertagen mag das vielleicht angenehm sein). Macht man den Klettersteig am Morgen sind allein schon deswegen Handschuhe äusserst empfehlenswert. Sonderlich schwer ist der Klettersteig nicht, aber dafür zeitweise mit schön viel Luft unter dem Allerwertesten, und vor allem recht lang (fast 800 Hm Klettersteig).

Tourengänger: t2star


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