Mottone Monte Cigina (2421m)
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Für den Abschluss unseres kurzen Trips hinter die Grenze nahmen wir uns den Pizzo del Ton vor. Dazu fuhren wir mit dem Auto hoch nach Antronalago und danach die schmale, steile Strasse hoch in Richtung Bacino di Campliccioli. Etwas nach der letzten Haarnadelkurve und kurz vor der Alpe Crevaloscia liessen wir das Auto auf einem kleinen Parkplatz (Platz für max. 3-4 Autos) stehen und starteten um 7.40 Uhr unsere Tour.
Auf schmalem, doch gut sichtbarem Weg ging's zunächst den Wald hoch bis zur namenlosen, verlassenen Alp auf 1470m, wo sich der Weg verzweigt. Wir wählten jenen zur Alpe Colmigia, wobei es unterwegs noch einen Bach brückenlos zu überschreiten galt. Auch die Alpe Colmigia hat ihre beste Zeit hinter sich – und ebenso das Gelände darüber bis zum namenlosen Pass südwestlich der Punta di Trivera. Das Resultat: Verbuschung ohne Ende. Immerhin scheint der Wanderweg relativ oft begangen zu werden, zumindest ist er stets gut zu finden.
Nach dem steilen Aufstieg zum Pass – mittlerweile waren 1h 30min vergangen, erblickten wir zum ersten Mal unser Ziel, den Pizzo del Ton. Und davor eine riesige Geröllwüste. Na, das könnte ja noch lustig werden... Tatsächlich aber führte ein recht guter, meist mit Steinmännchen markierter Weg zunächst runter zu P. 2101 und danach östlich an den Laghi di Trivera vorbei, bis es dann doch noch etwas durch das Geröll ging. Nach einer Dreiviertelstunde erreichten wir den Passo del Mottone (total 2h 15min bis hierhin) und damit den Fuss des Ostgrats des Pizzo del Ton.
Nach einer kurzen Pause und einer Konsultation des Führers („aggirare sulla sinistra le prime rocce ripide e sfasciate, poi ritornare verso la cresta“) ging's los. Die dunklen Wolken am Himmel waren zwar nicht gerade angenehm, doch einen Versuch wollten wir wagen. Wir missinterpretierten jedoch die Angaben aus dem Führer etwas und landeten – dem Pfad zu P. 2532 folgend – auf der Südseite des Ostgrats und suchten nach einem geeigneten Aufstieg zum Grat. Spuren fanden wir nirgends, also kraxelten wir im Steilgras hoch. Auf dem Grat angekommen, begutachteten wir das Wolkenspiel und den weiteren Verlauf des Aufstiegs – und entschlossen uns nach etwas Hin-und-her, die Sache bleiben zu lassen. Ein Kinderspiel ist der Grat nicht – und vor allem hat's auch viel Gras zwischen den Felsen. Sowas im Regen abzusteigen wäre wohl ziemlich heikel geworden.
Nun, so stiegen wir dann also – und dies nun deutlich einfacher – vom Grat wieder ab, jedoch auf dessen Nordseite, den ersten Aufschwung umgehend. Zurück beim Passo del Mottone angekommen, entschieden wir uns, wenigstens noch den Mottone Monte Cigina als Trostgipfel zu besteigen. Der einfache, kurze Aufstieg erfolgte weglos – vom in der Karte eingezeichneten Weg sahen wir jedenfalls nichts. Als wir den Gipfel erreichten, bekamen wir die ersten Regentropfen ab. In den umliegenden Bergen gingen bereits erste Schauer nieder – ein guter Entscheid, bei derartigen Aussichten nicht am Pizzo del Ton herumzuturnen.
Es war klar, dass es uns früher oder später auch noch erwischen würde. So drückten wir auf dem Rückweg ziemlich aufs Tempo. Überraschenderweise ging das insbesondere nach der Punta di Rivera recht gut – wenn auch mit grosser Konzentration. So erwischte uns der Regen erst etwa bei der Alpe Colmigia. Unsere Dusche dauerte schliesslich keine halbe Stunde und trotz der Trauer um den aufgegebenen Pizzo del Ton dominierte die Erkenntnis, den richtigen Entscheid getroffen zu haben.

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