See Nr. 13: Gadenlauisee: Obermad - Gadenlauisee - Obermad


Publiziert von 6beiner , 14. Juni 2014 um 13:59.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 9 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:~12.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via Sustenpass nach Gadmen

Vorwort - Wanderbericht - Fazit - Fotos

Vorwort

Der verflixte 13te? Eigentlich war ja geplant, an Pfingsten zu Hause zu bleiben, in Anbetracht der vermuteten Menschenmassen, welche über die Feiertage die Bergwelt entern würden. Infolge der Wettervorhersage und bevorstehenden Hitzerekorde war allerdings ein Ausflug in die Höhe nahezu Pflicht. Also früh aufgestanden (meine tierischen Wecker kümmen sich weder um Wochenenden noch Feiertage), Hund gepackt und ab in die Wildnis... Es sollte ein unwahrscheinlich schöner Wandertag werden!
...Seitenanfang

Wanderbericht

Wie oder warum genau ich den Gadenlauisee ausgewählt habe, weiss ich nicht mehr. Jedenfalls parkierten wir das Auto in Obermad (der geplante Parkplatz in Gadmen gehört leider zu einem Restaurant und ist "privat"). Erst mal gilt es, Richtung Gadmen zu kommen, um dann den Abzweiger zum See zu nehmen. Möchte man dies nicht via Sustenstrasse gilt es erst mal am Campingplatz vorbei in die andere Richtung zu laufen, bevor man auf der anderen Bachseite dann endlich in Richtung Gadmen vorwärts kommt. Alsbald zeigt ein Wegweiser nach Links zum Gadmenlauiseeli, und man muss erst mal genau gucken, bis man den kleinen Trampelpfad erkennt.

Nun geht es erst mal daran, Höhenmeter zu gewinnen. Der Pfad bleibt während der ganzen Zeit ein Trampfelpfad, über Stock, Stein und umgefallene Bäume, durch Sumpf und Matsch geht es stetig und mit gewisser Anstrengung nach oben. Ich frage mich dieses Jahr immer wieder, wann genau mich meine Kondition verlassen hat... Trotz des dichten Waldes und geringer Aussicht ist es ein wunderschöner Weg, ursprünglich und urtümlich. Farne, Bäume, ab und an ein paar Blümlein, Fels und Käfer säumen den Aufstieg, und nach geraumer Zeit lichtet sich der Wald und wir erreichen die erste Ebene (Tagweid) auf gut 1800 Metern. Hier würde ein Weg weiterführen nach Schaftelen. Vielleicht eine Variante, welche wir ein anderes Mal wagen werden.

Rund um uns tost und blubbert es, es scheint, als ob der ganze Berg sich in unzähligen kleinen und grossen Wasserfällen gen Tal entleeren möchte (leider auf den Bildern nicht annähernd so gut einzufangen wie Kolossal dieses Ambiente ist). Hier machen wir die erste Pause und geniessen die Stille (mit Ausnahme der Kuckucke, welche inbrünstig frohlocken), nachdem beim Aufstieg etliche Sirenen und Regahelikopter im Dauereinsatz waren - das Pfingstwochenende hat unzählige Motorradfahrer aus ihren Garagen getrieben, die es leider mit der Fahrsicherheit und Regeln nicht immer so eng sehen.

Nach gut einer halben Stunde geht es weiter, die letzten knapp 400 Höhenmeter zu erwandern. Der Wald bleibt zurück, der Trampfelpfad bleibt und führt uns immer näher ans Ziel. Ab und an ist eine kleine Klettereinlage nötig, oder der Fuss versinkt im Matsch. Die Sonne brennt auf Hochtouren, und irgendwann erreichen wir das Ziel des Tages, den Gadenlauisee. Wunderschön liegt er in der kargen Umgebung aus Stein, Fels, Gras und kleinen Rinnsalen, etwas Schnee liegt noch, und kleine Eisschollen kämpfen auf dem See ohne jede Chance gegen das einsetzende Schmelzen. Fast zwei Stunden geniessen wir die Ruhe des Sees in angenehmer Kühle in vollkommener Einsamkeit.

Irgendwann heisst es aber dann doch, sich auf den Weg in die Gluthitze der Niederungen zu machen im Wissen, dass wir hier irgend wann mal wieder herkommen. Wir hoppsen und springen durch die Ebene von einer trockenen Stelle zur anderen und nähern uns dem Weg nach unten, als unerwartet und völlig lautlos ein riesiger Vogel (ich als Fensterplatzornithologe denke mal dass es ein Steinadler war) von der Thermik getragen keine 10 Meter entfernt auf Augenhöhe an uns vorbei, uns keines Blickes würdigend. Fasziniert von dieser erhabenen Erscheinung schauen wir dem Räuber nach bis er irgendwann mit der Bergwelt verschmilzt und machen uns glücklich an den Abstieg...
...Seitenanfang

Fazit

Da die Wanderung zum Gadenlauisee für Normalsterbliche eine Sackgasse ist, waren wir auch auf der kompletten Wanderung ab Abzweiger alleine. Die Wanderung selbst - zwar mitunter etwas anstrengend - ist schon fast unschlagbar schön, und die Ruhe und Atmosphäre des Gadenlauisees lädt zum verweilen und Kraft tanken ein. Hier sind sowohl Weg und See das Ziel, und wir kommen ganz bestimmt noch wieder hier her zurück!
...Seitenanfang

Tourengänger: 6beiner


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

ZS
23 Feb 14
Graui Stöckli · Bantiger
WT4
30 Mär 19
Two shades of grey · Zaza
WT5
20 Mär 15
Radlefshoren und Graui Stöckli · DoktorRenz
T5
7 Jun 14
Radlefshorn Süd-Nord · Zaza
T4 I
14 Aug 11
Graui Stöckli das Dreigestirn · Martin Kettler
ZS+
8 Apr 18
Graui Stöckli 2795m als Rundtour · Bergamotte
T5

Kommentar hinzufügen»