Radlefshorn Süd-Nord


Publiziert von Zaza , 7. Juni 2014 um 19:40.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum: 7 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1700 m
Kartennummer:1210

Überquerungen aus dem Triftgebiet ins Gadmertal sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sie sind auch sehr geeignet für den Frühsommer, weil sich auf der Nordseite der Schnee recht lange hält und damit schöne Rutschpartien ermöglicht. Besonders erfreulich ist es, wenn die Triftbahn noch nicht fährt, denn dann ist auf der ganzen Route praktisch nichts los. 

Um zu Fuss zur Unteren Trift zu kommen, startet man entweder in Schwendi (Haltestelle Triftbahn) oder in Fuhren. Beide Wege sind sehr schön und empfehlenswert. Ich wähle heute den "alten Windeggweg", der von Schwendi aus geht. Bei der Brücke nach Chäppeli weist ein Warnschild darauf hin, dass der Weg wegen eines Erdrutsches gesperrt sei. Faktisch habe ich nichts dergleichen gesehen...das Schild ist wohl ältlich. Ein Hinweis in diese Richtung ist auch, dass es von der Gemeinde Gadmen angebracht wurde, die es ja heute gar nicht mehr gibt (mit Innertkirchen fusioniert). Von der Brücke in der unteren Trift geht es etwa 50 hm direkt hinauf bis auf den nicht sehr ausgeprägten Weg, der von der Station der Triftbahn ins Graaggi führt. Bei der dortigen Jägerhütte auf ca. 1900 gibt es mehrere Möglichkeiten, um zum Grat zu gelangen. Heute steige ich in der Nähe des Graaggihubels auf und gehe sobald als möglich aufs Mürlisgrätli (knapp oberhalb P. 2328), dann mehr oder weniger über dieses Grätchen kraxelnd aufs Radlefshorn. 

Die Aussicht ist prächtig wie immer - auf der einen Seite das vergletscherte Triftgebiet mit der Triftbrücke, auf der anderen Seite die Felsbastion der Wendenstöcke. Und der Augenschein im Gipfelbuch zeigt, dass das Radlefshorn weiterhin ziemlich selten und wenn, dann meistens von Einheimischen besucht wird. 

Für den Abstieg Richtung Gadenlauisee gilt es zunächst, den Pass P. 2501 zu gewinnen. Im Aufstieg kann man recht gut über den Grat kraxeln und einige Zähnchen knapp südlich umgehen. Im Abstieg ist die Schlüsselstelle (ziemlich nahe beim Pass) unangenehm, so ziehe ich es vor, in der Südflanke dem Grat entlang zu queren (am Ende 25 hm Aufstieg in den Pass). Nun folgt also das durchgehende Schneefeld bis zum See - leider ist der Schnee deutlich zu weich für ein genussvolles Abrutschen, aber praktischer als das Geröll ist es trotzdem (Gamaschen waren willkommen). Der See ist noch weitgehend von Schnee und Eis bedeckt, so dass das Fussbad nur sehr kurz ausfällt. Danach auf markiertem Weg hinunter nach Gadmen, wobei ich unterwegs noch von einem Jäger zum Kaffee eingeladen werde...man kommt sich in dieser Region wirklich vor wie im Tessin! 

Hinweise:
  • Da die Triftbahn erst ab nächstem Wochenende fährt, sind die Pfingsttage sehr zu empfehlen für einen Besuch bei der Triftbrücke ohne Trubel. 
  • Wie mir der Jäger sagte, gilt bei den Einheimischen die Route ab Radlef als Normalroute aufs Radlefshorn. Sie führt durch eine gut begehbare Rinne, die derzeit noch weitgehend schneegefüllt ist. 
  • Den SAC-Clubführer kann man getrost zuhause lassen, denn wenn man nicht Sportkletterer ist, sind die Führer über die Urner Alpen (denen das Gadmertal zugeordnet wurde) weitestgehend nutzlos. 

Tourengänger: Zaza


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Kommentare (1)


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Martin Kettler hat gesagt:
Gesendet am 16. Juni 2014 um 15:23
Immer wieder eine Hammertour, und vor allem auch in der Hochsaison oft Menschenleer. Danke für den Tip, werd ich wohl nächstes Wochenende mal wieder machen ;-)
Gruess usem Hasli

Martin


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