Obere Bielenlücke (3248m)
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Nach meinem materialbedingten Misserfolg am Tödi landete mein drückender Schuh im Sportgeschäft, weshalb ich temporär auf meinen alten Schuh umstieg. Damit – und mit einer deftigen Erkältung – starteten wir ins nächste Abenteuer: Galenstock N-Grat. Für den ersten Tag unseres Ausflug war der Hüttenzustieg und danach die Obere Bielenlücke das Ziel.
Ordentlich früh starteten wir mausalleine in Realp. Ein schöner Tag und eine beinahe leere Albert-Heim-Hütte erwarteten uns. Schwer beladen folgten wir einer der zahlreichen, arg zertrampelten und pickelharten Spuren hoch zum Hotel Galenstock. Meine Erkältung setzte mir etwas zu, doch kamen wir gut voran. Danach folgten wir der Autobahn via Tätsch zur Albert-Heim-Hütte, welche wir nach drei Stunden erreichten.
Nach einem ersten Schwatz mit dem äusserst gastfreundlichen Hüttenwart Marco und einer langen Pause auf der Sonnenterrasse widmeten wir uns dem Restprogramm des Tages: zur Oberen Bielenlücke hoch und dann etwas zum N-Grat „hinüberschpienzeln“. Um nicht abfellen zu müssen, hatte ich meine Skis etwas unterhalb der Hütte geparkt und fuhr nun auf Fellen zu P. 2480 ab. Abgesehen von einer 5er-Seilschaft am Galenstock und ein paar einzelnen Tourengängern am Chli Bielenhorn war das Gebiet – zu unserer Überraschung – ausgestorben.
Zunächst noch zügig, dann immer langsamer stiegen wir über den Tiefengletscher auf. Die Erkältung setzte mir arg zu. Im „Beissen“ bin ich stark, doch an diesem Tag hatte ich selbst damit ziemliche Mühe. Zunächst setzte ich mir 100hm als Ziel, bevor ich kurz pausierte. Danach wurden die Intervalle immer kürzer. Zunächst 50hm, dann 20hm und schliesslich sogar 15hm. Laut bellend wie ein Hund und mit hohem Puls erreichte schliesslich auch ich die Obere Bielenlücke. Es war eine Qual, doch die herrliche Aussicht entschädigte für die 2.5-stündige Tortur vollends. Blies zunächst noch der Wind, wurde unser Aufenthalt immer angenehmer. An der Felsnadel angelehnt nickten Madame und ich sogar kurz ein...
Irgendwann wollten wir dem Sulz dann aber doch eine Chance geben und stürzten uns in die Abfahrt. Jene war leider schon arg zerfahren und mit dem Sulz wollte es einfach nicht so recht. In insgesamt aber doch einigermassen passablem Schnee schlitterten wir zurück zur Albert-Heim-Hütte, wo ich selbst für den kurzen Aufstieg zur Hütte elend lange brauchte. Immerhin winkte oben der Hüttenwart mit einem Apéro.
Da Marco nur 7 Gäste zu bewirten hatte, gab's zum Znacht ein leckeres Fondüe und eine Kostprobe selbst gebrannten Schnapses. Der und ein paar Ricolas schienen etwas zu helfen. Ebenso der tiefe Schlaf im kalten Zimmer, welches wir für uns alleine hatten...
SLF: gering für trockene Lawinen, mässig für nasse Lawinen im Tagesverlauf

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