Galenstock via Nordgrat
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Ich habe entschieden die Skitourensaison doch noch nicht zu beenden. Es ist ja zur Zeit definitiv mehr Winter als Frühling. Petrus schmiss rund einen Meter Schnee ins Urner Oberland letztes Wochenende. Verhältnisse wie im Hochwinter. Und da Herr Petrus uns nur 1.5 Tage Sonne schenkte, musste dieses Zeitfenster natürlich ausgenutzt werden.
Mein Kollege und ich beschlossen also eine Tour zu unternehmen, die viel Abwechslung bringt, ein bisschen alpintechnisches Knowhow verlangt und vor allem Spass machen soll. Zur Debatte stand das Finsteraarhorn, Balmhorn, Sustenhorn oder Galenstock. Die Entscheidung fiel dann relativ schnell auf den Galenstock. Auf einen 2000-Hm-Marsch hatten wir keine Lust, also buchten wir eine Nacht in der neu umgebauten Albert-Heim-Hütte.
Uns war bewusst, dass der Galenstock höchstwahrscheinlich nicht gespurt sein wird. Einen Anruf in der Albert-Heim-Hütte bestätigte diesen Verdacht. Janu. Wir suchten ja die Herausforderung. Die Frage war nur, wie die Verhältnisse sein mochten im Aufstieg zum Nordgrat und dessen Verlauf zum Gipfel. Am Mittwoch brachen wir auf via Schafberg zur Albert-Heim-Hütte. Obwohl ich den Frühling herbeisehne, war die Hitze fast unerträglich. Wir liefen auch erst um halb 11 los, was halt etwas spät war. Die Tragestelle auf der Furkastrasse ist nur sehr kurz. Bis zum Hotel Galenstock begleitete uns Sulz vom Feinsten. Ein Schritt vor, zwei zurück. Unnötigerweise marschierte noch eine Gruppe Schneeschuhläufer vor uns und "zerstörte" die Spur, so dass wir unsere eigene Route suchten. Nach gefühlten 30 Stunden erreichten wir die Albert-Heim-Hütte mit nur 3 weiteren Übernachtungsgästen. Ganze 3 Stunden sonnten wir uns auf der Terasse. Hoppla Sonnenbrand.
Das Essen auf der Hütte war vorzüglich! Grosses Kompliment. Ebenso der Umbau. Ich mochte die alte (Steinhöhlen-)Hütte sehr aber die Renovation hat ihr gutgetan. Um 04.30 Uhr war Tagwache und eine Stunde später marschierten wir mit Stirnlampen los. Wir wollten genug Zeit haben, da das Wetter etwas unsicher war. Zu unserem Glück stieg am Vortag eine Gruppe zur oberen Bielenlücke auf. Dieser Teil mussten wir also nicht mehr spuren. Harscheisen benötigten wir nur im unteren Steilhang bis anfangs Tiefengletscher. Danach liefen wir bereits in der Sonne. Der Aufstieg zur Lücke überschreitet nirgends 30 grad. Ab Höhe Bielenlücke zogen wir unsere eigene Spur Richtung Norden zum Skidepot. Wir stiegen nicht via Eisenleiter (Sommerweg) auf sondern links davon, in einem schneedurchzogenen Felsband. Bei genügend Schneeauflage ist dies die bessere Variante, wie ich finde. Im oberen Bereich wird es ziemlich Steil, ca. 50 grad. Die Wechte ist inzwischen wieder gut zu überwinden. Einzig der Schnee war extrem weich. Mit jedem Tritt rutschte man wieder ein paar cm zurück, was wirklich anstrengend war. Dennoch verlief der Aufstieg problemlos, ohne Steigeisen und wir blickten den Nordgrat hinauf zum Gipfel.
Von Weitem wirkte er gar nicht mal so steil. Denkste. Vor allem im oberen Bereich baut sich der Grat auf. Die Schwierigkeit lag vor allem am losen Pulverschnee. Ich schätze der Grat ist wesentlich einfacher mit weniger Schnee oder gutem Trittschnee. Beides war nicht gegeben. Während wir uns den Grat hinaufwühlten, inzwischen mit Steigeisen, schoss mir immer wieder der Gedanke "da müssen wir wieder runter" durch den Kopf. Dummerweise liessen wir unser Seil am Einstieg beim Nordgrat. Nach 4.5 Stunden standen wir auf dem Gipfel des Galenstocks. Er ist und bleibt ein Traumgipfel. Obwohl wir gerne länger auf dem vierthöchsten Gipfel des Kanton Uri's verbleiben wollten, schossen wir nur kurz einige Fotos und stiegen wieder hinab, was eindeutig eine Herausforderung für uns war. Viel loser Schnee, welcher ständig wegbröselte. Wir entschieden uns mit Rebschnüren zu sichern. Sicher und wohlbehalten erreichten wir wieder unser Skidepot.
Die Abfahrt war bis nach Realp ein einziger Genuss. Auf der gesamten Tour trafen wir keinen Menschen an. Den Tiefengletscher hatten wir für uns. Perfekten Sulz, welcher aber noch nicht zu weich war. Ab Tätsch dann schwerer Nasssulz aber es machte immer noch Spass. Wie surfen.
Eine Traumtour! Der Galenstock bietet wirklich alles. Für uns war die Tour definitiv die Herausforderung, welche wir gesucht haben, insbesondere weil wir ab Skidepot selber spuren mussten. Der Nordgrat ist mit derzeitigen Verhältnissen gut machbar, jedoch war ich froh um die Sicherung mit Rebschnüren. Viel losen Pulverschnee. Unsere Spuren werden nun allerdings sehr schnell verwischt werden, da einmal mehr der Winter an die Tür klopft. Schade drum, ich finde wir haben eine gute Spur gelegt ;-).
Mein Kollege und ich beschlossen also eine Tour zu unternehmen, die viel Abwechslung bringt, ein bisschen alpintechnisches Knowhow verlangt und vor allem Spass machen soll. Zur Debatte stand das Finsteraarhorn, Balmhorn, Sustenhorn oder Galenstock. Die Entscheidung fiel dann relativ schnell auf den Galenstock. Auf einen 2000-Hm-Marsch hatten wir keine Lust, also buchten wir eine Nacht in der neu umgebauten Albert-Heim-Hütte.
Uns war bewusst, dass der Galenstock höchstwahrscheinlich nicht gespurt sein wird. Einen Anruf in der Albert-Heim-Hütte bestätigte diesen Verdacht. Janu. Wir suchten ja die Herausforderung. Die Frage war nur, wie die Verhältnisse sein mochten im Aufstieg zum Nordgrat und dessen Verlauf zum Gipfel. Am Mittwoch brachen wir auf via Schafberg zur Albert-Heim-Hütte. Obwohl ich den Frühling herbeisehne, war die Hitze fast unerträglich. Wir liefen auch erst um halb 11 los, was halt etwas spät war. Die Tragestelle auf der Furkastrasse ist nur sehr kurz. Bis zum Hotel Galenstock begleitete uns Sulz vom Feinsten. Ein Schritt vor, zwei zurück. Unnötigerweise marschierte noch eine Gruppe Schneeschuhläufer vor uns und "zerstörte" die Spur, so dass wir unsere eigene Route suchten. Nach gefühlten 30 Stunden erreichten wir die Albert-Heim-Hütte mit nur 3 weiteren Übernachtungsgästen. Ganze 3 Stunden sonnten wir uns auf der Terasse. Hoppla Sonnenbrand.
Das Essen auf der Hütte war vorzüglich! Grosses Kompliment. Ebenso der Umbau. Ich mochte die alte (Steinhöhlen-)Hütte sehr aber die Renovation hat ihr gutgetan. Um 04.30 Uhr war Tagwache und eine Stunde später marschierten wir mit Stirnlampen los. Wir wollten genug Zeit haben, da das Wetter etwas unsicher war. Zu unserem Glück stieg am Vortag eine Gruppe zur oberen Bielenlücke auf. Dieser Teil mussten wir also nicht mehr spuren. Harscheisen benötigten wir nur im unteren Steilhang bis anfangs Tiefengletscher. Danach liefen wir bereits in der Sonne. Der Aufstieg zur Lücke überschreitet nirgends 30 grad. Ab Höhe Bielenlücke zogen wir unsere eigene Spur Richtung Norden zum Skidepot. Wir stiegen nicht via Eisenleiter (Sommerweg) auf sondern links davon, in einem schneedurchzogenen Felsband. Bei genügend Schneeauflage ist dies die bessere Variante, wie ich finde. Im oberen Bereich wird es ziemlich Steil, ca. 50 grad. Die Wechte ist inzwischen wieder gut zu überwinden. Einzig der Schnee war extrem weich. Mit jedem Tritt rutschte man wieder ein paar cm zurück, was wirklich anstrengend war. Dennoch verlief der Aufstieg problemlos, ohne Steigeisen und wir blickten den Nordgrat hinauf zum Gipfel.
Von Weitem wirkte er gar nicht mal so steil. Denkste. Vor allem im oberen Bereich baut sich der Grat auf. Die Schwierigkeit lag vor allem am losen Pulverschnee. Ich schätze der Grat ist wesentlich einfacher mit weniger Schnee oder gutem Trittschnee. Beides war nicht gegeben. Während wir uns den Grat hinaufwühlten, inzwischen mit Steigeisen, schoss mir immer wieder der Gedanke "da müssen wir wieder runter" durch den Kopf. Dummerweise liessen wir unser Seil am Einstieg beim Nordgrat. Nach 4.5 Stunden standen wir auf dem Gipfel des Galenstocks. Er ist und bleibt ein Traumgipfel. Obwohl wir gerne länger auf dem vierthöchsten Gipfel des Kanton Uri's verbleiben wollten, schossen wir nur kurz einige Fotos und stiegen wieder hinab, was eindeutig eine Herausforderung für uns war. Viel loser Schnee, welcher ständig wegbröselte. Wir entschieden uns mit Rebschnüren zu sichern. Sicher und wohlbehalten erreichten wir wieder unser Skidepot.
Die Abfahrt war bis nach Realp ein einziger Genuss. Auf der gesamten Tour trafen wir keinen Menschen an. Den Tiefengletscher hatten wir für uns. Perfekten Sulz, welcher aber noch nicht zu weich war. Ab Tätsch dann schwerer Nasssulz aber es machte immer noch Spass. Wie surfen.
Eine Traumtour! Der Galenstock bietet wirklich alles. Für uns war die Tour definitiv die Herausforderung, welche wir gesucht haben, insbesondere weil wir ab Skidepot selber spuren mussten. Der Nordgrat ist mit derzeitigen Verhältnissen gut machbar, jedoch war ich froh um die Sicherung mit Rebschnüren. Viel losen Pulverschnee. Unsere Spuren werden nun allerdings sehr schnell verwischt werden, da einmal mehr der Winter an die Tür klopft. Schade drum, ich finde wir haben eine gute Spur gelegt ;-).
Tourengänger:
Zoraya

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Kommentare (9)