Benebelt...

...so präsentierte sich heute das Bisisthal. Irgendwie hätten wir nach Wetterbericht noch ein bisschen, aber nur ein kleines bisschen, mehr Sonne erwartet. 

Aber jä nu, das ist das Leben...Erwartungen werden nun einmal nicht immer erfüllt. Das merkt der Mensch schon früh im Leben - erste nicht erfüllte Erwartungen beschäftigten wohl die meisten von uns vom Kindersitzli im Einkaufswagen aus. Unerreichbar waren die bunten und überaus zuckerhaltigen Auslagen an der Kasse...und Mutti machte auch keine Anstalten, uns in unserem Bestreben, eines dieser Pakete habhaft zu werden, zu unterstützen. Damals haben wir uns lautstark bemerkbar gemacht. Genützt hat das aber nichts. Ein Nein war damals eben noch ein Nein. Aber auch später noch, als man körperlich bereits in der Lage war, an die süssen Versuchungen heranzukommen, wurde das Nein damit unterstrichen, dass die bunte Tüte wieder zurück ins Regal wanderte und unsere Erwartungen nicht erfüllt wurden. Wieder lautstarker Protest ohne das gewünschte Resultat. Ok, je nach Lautstärke gab's vielleicht ein paar mitleidige Blicke. Wem diese gegolten haben, sei mal dahingestellt.

Inzwischen sind einige Jahre vergangen und den lautlosen oder ruhigeren Umgang mit nicht erfüllten Erwartungen haben die meisten von uns gelernt. Ja, richtig, es gibt auch Situationen, da macht man seinem Ärger auch heute noch in den lautesten Tönen Luft. Erst kürzlich so geschehen. Aber auch hier hat der Lärm nichts genützt - die Situation blieb dieselbe. Wir mussten sie einfach mit einem gewissen Aufwand unseren eigentlichen Erwartungen anpassen. Das haben wir dann auch getan, mit dem gewünschten Erfolg. 

Solche Geschichten wiederholen sich doch immer wieder immer Leben: nicht erfüllte Erwartungen, Protest in welcher Form auch immer und dann, ja dann werden unterschiedliche Wege gewählt. Am wenigsten anstrengend ist wohl das Aufgeben, da hat man nichts weiter mit dem Ganzen zu tun. Aber auf die Dauer ist dies wohl kaum zufriedenstellend. Oder aber man versucht, das Beste aus der Situation herauszuholen - braucht wohl Energie, aber die Befriedigung danach ist unbezahlbar - auch wenn es bis zur Zufriedenheit ein paar Mal holpert. Wie singt auch der Herbert Grönemeier? Der Mensch heisst Mensch, weil er irrt und weil er kämpft....

Aber was hat das nun alles mit der heutigen Tour auf die Ruosalper Chulm zu tun? Nun, mal abgesehen davon, dass unsere Erwartungen ans Wetter nicht so ganz erfüllt worden sind und wir nichts daran ändern konnten und schlussendlich das Beste daraus gemacht haben eigentlich nichts...oder eben doch?

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

In diesem Sinne wünschen wir allen einen schönen und erfüllten Tag. Wort zum Sonntag Ende.