Lämmerenhütte 2: auf Wildstrubel und Mittelgipfel


Publiziert von Felix , 19. März 2014 um 20:11. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:12 März 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 965 m
Abstieg: 1120 m
Strecke:Lämmerenhütte - Wildstrubelgletscher - P. 3157 - Wildstrubel - Mittelgipfel - Wildstrubelgletscher - Lämmerenboden - Jägerboden - P. 2270 - Hotel Wildstrubel - Bergstation Gemmibahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB Gemmipass - Leukerbad, PW via Leuk, Steg-Gampel nach Goppenstein, Autoverlad Lötschberg, Kandersteg, Autobahn Spiez - Kiesen, Konolfingen und Sumiswald nach Wyssachen
Kartennummer:1267

Wir beginnen den zweiten Tag unserer zwei Jubiläums-Tage auf der Lämmerenhütte als Erste - sinnvollerweise haben die Hüttenwarte am Vorabend die sechzig Anwesenden nach den zeitlichen, halbstündlichen Vorlieben fürs Morgenessen gefragt; mit einigen wenigen andern Tourengängern erfreuen wir uns um 6 Uhr des kleinen, doch feinen Morgen-„Buffets“.

 

Beim Abmarsch von der Lämmerenhütte tagt es schon; auf dem Weg zur Felsnase des Felsbandes südwestlich des  Lämmerenhorns wird’s nach und nach noch heller - hinter dem Bietschhorn versteckt, ist die Sonne zu erahnen. Und mit dem Gang um besagte Felsnase herum tritt jene auf - sie wird uns den ganzen Tag bei wolkenlosem Himmel begleiten.

 

Bald erreichen wir, noch im Schatten aufsteigend, die seit gestern bekannte Abzweigung; rechterhand strebten wir gestern dem Steghorn zu, heute folgen wir den deutlichen Spuren im erst flacheren, gut eingeschneiten Gelände hin zum nördlichen Ast des Wildstrubelgletschers.

Wenig später steigen wir an der Sonne an, meist den Grossstrubel, den Verbindungsgrat und die mächtigen Felstürme Richtung Mittelgipfel vor Augen - und den sich danach steil gebärdenden Aufstieg über die, von hier aus gesehene, linke Flanke des Seitenarms des Gletschers. Die Spur, auf welcher sich die beiden kurz zuvor gestarteten Tourengänger aus der Hütte aufwärts bewegen, ist jedoch gut angelegt - so bietet, nebst der doch spürbaren Höhe, dieser Aufstieg keine Probleme.

Wenig unterhalb 3000 m.ü.M. queren wir steil zum Felsriff, welches seinerseits eine faszinierende Gletscheroffenbarung zeigt, und unterqueren das auffällige „Gletscherauge“ - hier schalten wir eine kurze Rast ein, und entledigen uns einer Schicht Kleider …

Diese jedoch benötigen wir beim späteren Hochlaufen und Queren zu unserem ersten Gipfelziel dann wieder. Während unsere Vorläufer sogleich zum Mittelgipfel aufsteigen, wählen wir die flachere Traverse zu P. 3157; hier macht sich bereits ein unangenehmer Wind bemerkbar. Zügig ziehen wir unsere Spuren im arg windverwehten Gipfelhang hoch zum Wildstrubel - oben angekommen ist zwar die Freude und die Aussicht grossartig, bis zum Mont Blanc recht der Blick, doch der stürmische, kühle Wind beinahe unerträglich.

Wir schiessen ein paar wenige Fotos, die Rund- und Übersicht über den Glacier de la Plaine Morte zum Wildhorn geniessend, doch steigen wir sofort wieder ab in die Nähe des P. 3157.

 

Erstaunlich schnell erreichen wir über vom Wind stark verwehte sanfte Hänge unseren zweiten Gipfel einfach: der Mittelgipfel ist auf den obersten Metern beinahe schneefrei - und von ebenfalls bester Aussicht gekennzeichnet. Hier eröffnet sich uns die längere Passage zum Grossstrubel und die Aussicht zum gesamten Grat vom Niesen bis zum Albristhore; Lenk und das kürzlich begangene  Wistätthore sind deutlich erkennbar - in der Ferne ragen, Inseln gleich, einige noch schneebedeckte Jurahöhen auf. Wir verweilen hier etwas länger, wenn der Wind auch hier keine Rast zulässt; imposant ist besonders der Rückblick zum Wildstrubel mit den so gegensätzlichen Süd- und Nordseiten - sind die ersteren recht sanft, gletscher- und schneebedeckt, fallen die letzteren doch mit mächtig steilen Felsabbrüchen ab.

 

Wir beschliessen, etwas abzusteigen, und setzen uns dann, nach einfacher, wenig komfortabler Fahrt, schliesslich im Windschatten unter dem nahegelegen östlichen Felsband nieder, und verweilen hier länger, Imbiss und Aussicht in die Walliser Viertausender geniessend.

Für die nachfolgenden Abstieg und Abfahrt - im etwas aufgeweichten Schnee - halten wir uns nahe an den Felsturm (P. 3172); steil geht es hier zu Gange, nicht sehr kniegelenkschonend, das Terrain mit teils verhärteten Spuren und rutschigen Schnee.

Gemächlich alsdann die weitere Abfahrt im flacheren Bereich bis zur „Abzweigung Steghorn“ - der Abstieg klar etwas länger dauernd …

Bald einmal erreichen wir die Steilstufe unterhalb der  Lämmerenhütte, welche wir mit etwas Konzentration gut meistern, und sodann die Weite des Lämmerenbodens.

 

Länger zieht sich nun, bei jedoch schöner Aussicht aufs Daubenhorn, Altels & Co. dieser Gang über die Ebene hin; dabei wählen wir nun die Variante beim Jägerboden nahe des Tunnels und erreichen so, auch hier wieder im Auf und Ab, den P. 2270 - der etwas andere „Gemmipass“, den eigentlichen, auch auf der (Vergrösserung der LK) so situierten) Übergang zwischen Daubensee und Leukerbad.

Nach dem doch sich in die Länge ziehenden Marsch über die Ebene folgt, nach den doch etwas kräftezehrenden Touren noch der Gegenanstieg zum Hotel Wildstrubel.

 

Hier relaxen wir auf der Sonnenterrasse bei Bier und Kaffee, bevor wir, nach dem obligaten, faszinierenden Tiefblick auf Leukerbad, die wenigen Meter zur Bergstation Gemmibahn hochlaufen, und die Fahrt mit der neuen LSB ins (Feriendomizil in zwei Monaten) Leukerbad antreten. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (8)


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CampoTencia hat gesagt:
Gesendet am 19. März 2014 um 20:23
Gratulation! Da habt ihr ja tolle Touren bei besten Bedingungen machen können. Schöne Bilder runden den interessanten Bericht ab.

LG Herbert

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2014 um 20:25
Danke dir Herbert!

In der Tat haben wir zwei ausserordentliche, fantastische Tage und Touren erleben und machen können :-)

lg Felix

Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2014 um 22:11
wir danken - und wünschen euch besten Erfolg und Genuss!

hg Felix

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 20. März 2014 um 06:39
In einer tollen Landchaft seid Ihr unterwegs gewesen.

Super Bilder!

HG, Hanspeter

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2014 um 20:43
das kann mann|frau so sagen - bis auf den Wind in den höchsten Lagen genossen wir diese zwei Tourentage sehr!

Danke dir - und lg Felix

passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 21. März 2014 um 18:42
Traumtour bei Traumwetter mit grandiosen Panorama,
den Wind merke ich zum Glück nicht beim Lesen :-)))
Gratuliere Euch
LG Michael

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. März 2014 um 20:42
Danke dir, Michael!

Du formulierst es treffend ;-)

lg Felix


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