Snowboardtouren Wildstrubel (3244m) & Steghorn (3146m) garniert mit "Auskühlen" in der Lämmerenhütte


Publiziert von simba , 26. Januar 2016 um 22:49.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:23 Januar 2016
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Aufstieg: 2130 m
Abstieg: 2130 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Leukerbad via Kabinenbahn zum Gemmipass (17 CHF mit Halbtax)

Eine Nacht im Winterraum werde ich immer einer Nacht in einer vollen Hütte vorziehen - zu warm, zu viele Leute, die morgens und abends das Gleiche wollen, zu viele Schnarcher...dagegen ist ein fehlender Ofen im Winterraum (vorliegend der Lämmerenhütte) eine eher geringfügige Einschränkung. Insbesondere, wenn man dafür den Gipfel des Wildstrubel an einem angenehm warmen Hochwintertag bei guten Verhältnissen für sich allein hat.

Nach kurzer Abfahrt von der Gemmi-Bergstation starten die Touren im Wildstrubelgebiet mit einer langwierigen Langlaufeinlage über den Lämmerenboden. Der anschließende Aufstieg aufs Plateau der Hütte bietet - zumindest wenn man direkten Anstieg über die Rampe nimmt und nicht die Umgehung rechts - die aufstiegstechnisch wohl schwierigste Stelle (ca. WS+, 40°). Nach einer kurzen Querung und einem flachen Aufstieg erreichten wir die Lämmerenhütte. Nach der Feststellung a) jede Menge Holz, b) kein Ofen, aber c) ein funktioniender Gasherd sowie d) ein intakter Topf war die weitere Planung grundsätzlich gesichert - Materialdepot und ab ging es auf Steghorn.

Nach Abfahrt bis unter die Felsbänder des Lämmerenhorn, dessen Umrundung, einem angenehmen Anstieg über die Rampe hoch zum Lämmerengletscher, erreichten wir dieses zuletzt über den SW-Rücken gemeinsam mit der größten Splitboarder-Gruppe, die ich je in freier Wildbahn erlebt habe. In der Abfahrt gabs am Gipfelhang und danach in windgeschützten Passagen tip top Pulver, wo der Wind wirken konnte, wars gepresst, aber gut fahrbar. Nur die Steigung fehlt teils für das richtige Abfahrtstempo.

Wieder auf der Lämmerenhütte angekommen wurden die Sonnenstrahlen zum Sonnen und das tropfende Schmelzwasser zur Schonung der Gasreserven genutzt. Mit mehreren "Wärmflaschen" gewappnet, gingen wir früh "in die Federn"; dank dickster Daunendecken war die Nacht trotz 3-4° Raumtemperatur sehr angenehm.

Obschon wir am nächsten Tag keinen frühen Start hinlegten (der Plan mit den ersten Sonnenstrahlen funktionierte wegen hoher Bewölkung nicht), begegneten wir bis zum Gipfel des Wildstrubel keiner Menschenseele. Der Wildstrubelgletscher - der sich aus der Ferne durchaus eindrücklich präsentiert hatte - zeigte sich aus der Nähe zahmer. Einige offene Löcher hat es links und rechts der Anstiegsrampe aber doch. Am Wildstrubel wütete dann ein starker NW-Wind, weshalb der Aufenthalt kurz ausfiel und wir nur schnell auf den Fellen wieder in den Sattel abrutschten, dafür bot der Mittelgipfel ein perfektes windgeschütztes Plätzchen einige Meter unter dem Gipfelkreuz. Wir verbrachten eine angenehme und völlig einsame, längere Pause an einem Sonntag bei bestem Wetter auf dem Wildstrubel - kaum zu glauben.

Trotz Windeinfluss präsentierte sich auch die Abfahrt wunderbar: Mit etwas Beinkraft ließen sich tolle Schwünge ziehen. Die etwas ermüdende Langlaufeinlage über den Lämmerenboden und der Gegenanstieg zur Gemmi - der dank nicht mehr haftender Felle zu Fuss angegangen werden musste - ließen sich leicht verschmerzen.

Schwierigkeiten:
Zustieg Lämmerenhütte direkt: WS+ (Umgehung rechts und über Band leichter)
Steghorn: L
Wildstrubel: WS

SLF: Sa: Erheblich+ So: Mäßig


Tourengänger: simba, Nala


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

simba hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Januar 2016 um 19:43
Besten Dank! Sehr schöne Gegend - mein erster, aber nicht letzter Besuch!


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