Brisen (2404m) & Sinsgäuerjochli (2095m)


Publiziert von أجنبي , 12. März 2014 um 20:55.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 9 März 2014
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW   CH-UR 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:523c nach SAC-Führer Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen: Stn. Gitschenen – Chneuwis – Geissboden – Pfaffen – Steinplanggen – Wild Alpeli – Brisensattel – Brisen – Brisensattel – Wild Alpeli – Steinplanggen – Ober Maisanderboden – Sinsgäuerjochli – Pfaffen – Geissboden – P. 1533 – Stn. Gitschenen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis St. Jakob, LSB bis Gitschenen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:LSB ab Gitschenen, Auto ab St. Jakob
Unterkunftmöglichkeiten:-
Kartennummer:LK 1:50.000: 245 S Stans / LK 1:25.000: 1171 Beckenried

Nach der *stürmischen Hammertour am Vortag über's Spannortjoch auf den Zwächten waren wir etwas „auf den Stümpen“. Abends beschlossen wir dann trotzdem, am Sonntag nochmals früh aufzustehen und eine Skitour zu machen. Da wir eine kurze Sache mit Ausbaumöglichkeit anstrebten, fiel unsere Wahl auf den Brisen. Mit dem hatten wir sowieso noch eine Rechnung offen, denn am vorherigen Sonntag *schafften wir's im totalen Whiteout bloss bis auf den Brisensattel.

 

Die letzten drei Touren schleppten wir jeweils Steigeisen mit herum, brauchten sie dann aber doch nie. Diesmal liessen wir sie zu Hause und brachen mit leichtem Rucksack auf. Etwas früher als im Fahrplan fuhren wir von St. Jakob nach Gitschenen hoch und liefen dort kurz vor 7.30 Uhr los. Gleichzeitig starteten nur zwei, drei Tourengänger und eine grössere Gruppe überholten wir im steilen Aufstieg zum Brisensattel. Vom Steinalper Jochli her gab es erst Betrieb, als wir bereits in der Abfahrt waren.

 

Im Gegensatz zum vergangenen Sonntag sahen wir diesmal auf der Tour etwas. In Gitschenen war es wärmer als im Tal – ganz wie die Prognose gelautet hatte. Trotzdem war der Schnee gefroren und die diversen Spuren aalglatt. Da sie leider grösstenteils von Schneeschuhen zertrampelt waren, hafteten die Felle noch weniger, weshalb ich meist neben der Spur lief bzw. eine neue ins Gelände legte.

 

Da wir früh unterwegs und die Südhänge des Glattegrats schon ziemlich herausgeputzt waren, bereitete uns die Gefahr von Nassschneelawinen (SLF: erheblich im Tagesverlauf) keinerlei Kopfzerbrechen. Wir waren etwas erstaunt, dass wir nach unserer Zwächten-Tour noch derart fit waren. Unterwegs machte ich ein paar Ausflüge in die Schattenhänge und stellte befriedigt fest: dort lag er, der gute Stoff!

 

Bis zur Steilstufe unterhalb des Brisensattels bietet die Tour keinerlei Schwierigkeiten. Die Steilstufe (39° auf 60Hm gemäss SAC-Führer) hat es derweil in sich. Vergangene Woche wühlten wir dort im Whiteout hoch, diesmal war die Unterlage ziemlich hart. Oben im Sattel deponierten wir die Skis und gingen zu Fuss weiter. Dies zunächst in der NO-Flanke, danach mehr oder weniger dem Wanderweg entlang in der S-Flanke. Dort war ich dann nicht unfroh über den mitgeschleppten Pickel, denn die Aufstiegsspur vom Vortag war derart vereist, dass man sich am Besten einen eigenen Weg nach oben bahnte. Etwas mehr Schnee (oder gar keiner) wäre sicherlich hilfreich gewesen. Nicht-Schisshasen schafften es aber auch gut ohne Eispickel.

 

Ziemlich genau zwei Stunden nach Abmarsch in Gitschenen erreichten wir den Gipfel des Brisen. Der Blick in die Tiefe offenbarte keinen riesigen Andrang, auf dem Gipfel waren wir zu dritt. Da es ziemlich luftete, stiegen wir bald wieder ab in den Sattel und gönnten uns einen ersten Kaffee. Kurz darauf kurvten wir in die Tiefe und hielten uns stets in den Schattenhängen des Hoh Brisen, die uns relativ guten Pulverschnee boten.

 

Das machte Lust auf mehr, weshalb wir schliesslich in den NO-Hang des Sinsgäuerjochli einbogen. Die Spuren vom Vortag sahen super aus und machten Appetit. Nur: gespurt war nicht und so lag es (zum x-ten mal in den letzten Tagen) an uns, die letzten Reserven zu mobilisieren. Der Hang wird gegen oben immer steiler. Besonders steil ist der Ausstieg (37° auf 100Hm gemäss SAC-Führer) auf's Joch. Leider waren die letzten ca. 50 Hm auch ziemlich windgepresst, weshalb sich die Spurerei einigermassen umständlich gestaltete. Nach irgendetwas zwischen einer Dreiviertel- und einer Stunde erreichten wir schliesslich das Sinsgäuerjochli.

 

Unseren zweiten „Gipfel“ hatten wir für uns alleine. Im Joch schuf eine Wächte eine schöne Mulde, in welcher wir geschützt vom Wind und mit bester Aussicht auf die Bannalper Gipfel Mittagsrast hielten. Mittlerweile war es 11.30 Uhr, doch da wir keine Sonnenhänge mehr zu queren hatten, bestand kein Grund zur Eile.

 

Um 12.15 schnallten wir schliesslich die Brettchen wieder an und stürzten uns in den Steilhang. Nach der ersten Felsnase bogen wir nach Osten in einen perfekten Pulverhang ein. Viel besser kann Pulverschnee nicht sein – ausser natürlich dieser hier, den wir neulich auf unserer *Blistögg-Chärpf-Tour antrafen...

 

Noch bis unterhalb Pfaffen blieb uns der Pulver ein treuer Partner. Ein Jauchzen folgte dem anderen. Danach erfolgte ein direkter Übergang in den Sulz. Nach der Alp Geissboden bogen wir jenseits des Bachs zu P. 1533 ab. Lange wird der Hang dort wohl nicht mehr weiss sein, doch zurzeit reicht der Schnee noch gut. Von P. 1533 zurück zur Station Gitschenen war dann noch etwas Stockarbeit gefragt – was angesichts des lockenden Panache aber kommentarlos in Kauf genommen wurde.

 

SLF: mässig für trockene Lawinen, erheblich für Nassschneelawinen


Tourengänger: أجنبي


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