Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so bangten wohl sämtliche Skitourengeher- und geherinnen auf die angekündigte Hochdrucklage mit purem Sonnenschein. Dies bemerkte ich spätestens beim Telefon-Buchungs-Marathon einer freien Hütte. Dank einer Absage konnte ich für uns doch noch ein Plätzchen in der Albert-Heim Hütte bei Roman und Marco ergattern :-).
Endlich mal wieder in Realp, auch wenn die Anreise von Chur her ganz schön weit ist. Wenigstens die Hälfte der Fahrt war mit heiterem Gequassel um einiges kurzweiliger. Mit viel Vorfreude, bester Laune und bereitestem Zitronen-Grinsen im Gesicht, machten wir uns parat zum Zustieg Richtung Albert-Heim Hütte.
Die versprochene Sonne knallte uns denn auch mit voller Energie entgegen und lies unsere Zwiebelschichten nach und nach entblättern.
barosarot testete einen Mammut Airbag Rucksack aus und bemerkte rasch, dass so ein Gewicht am Rücken auch ganz schön Power fressen kann - und wir hatten noch nicht mal technisches Material dabei ;-).
Nichts konnte uns das Dauer-Grinsen aus dem Gesicht schmettern. In regelmässigen Abständen erklang ein "hei isch das schön!" von vorne oder hinten :-). Vor der Ochsenalp bogen wir östlich ab Richtung Auf den Stöcken. Schon bei der Hinfahrt sahen wir auf den hohen Gipfeln gewaltige Windfahnen. Lechzten wir im unteren Teil des Zust ieges noch nach einem erfrischenden Lüftchen, so blies uns kurz vor dem Schafberg P 2591 ein stürmischer Wind eine kostenlose Peeling-Behandlung ins Gesicht. Am obersten Punkt angekommen wurde es dann noch ungemütlicher. Kurzzeitig waren die Böh en so stark, dass man sich mit aller Kraft dagegen stemmen musste.
Klick-Klick in die Bindung und rasch die ca. 50 HM hinunter zur Albert-Heim Hütte...das Grinsen war nun definitiv eingepeelt. Herzlich wurden wir von Roman (Hüttenwart) begrüsst und zur Stärkung verspeisten wir eine mundende Gemüsesuppe. Den Hus-Kaffi, mit einem unglaublich super-leckeren Aprikosenkuchen, wurde uns Ladies zum Liegestuhl auf der Terrasse serviert - ja so lässt es sich leben! Überhaupt freute ich mich endlich mal wieder auf ein Hütten-WE. Das Einfache, auf das urig Reduzierte ist für mich Ausbruch vom Alltag, welches ich enorm schätze. Und so sonnten wir uns schmausend in den Liegestühlen mit herrlichsten Bergblicken in den späteren Nachmittag hinein, ei das war fein.
Mit ausgebuchter Hütte hatten Roman und Marco allerhand zu tun. Die beiden zauberten ein fabelhaft, schmackhaftes Essen auf die Tische. Als Dank, auch für den Liegestuhl-Service, verpflichteten wir uns für den Küchen-Abtrocknungs-Dienst. Dieser wurde mit einem selbstgebrannten Maronen-Schnaps zum Abschluss begossen. Die Nacht war erstaunlich ruhig und mit gutem Schlaf gesegnet, nur die früh morgendlichen "Rucksack-Raschler" gibt's halt überall ;-).
Noch ein paar Touren-Fakten:
- Aufstiegspur bestens gekennzeichnet mit Schneeschuh-Trail und stellenweise mit Stangen
- bei bleibender Wärme dringend frühes los laufen, es gab bereits zigg Nass-Schn eerutsche an den steileren Sonnenhängen
- Variante zuerst über den Schafberg zu empfehlen
Die beiden Hüttenwarte, Roman und Marco pflegen eine herzlich-erfrischende Hüttengastronomie und ich sah noch keinen (Marco) der so rasend schnell abwaschen kann :-).
Kommentare (3)