Fänerenpitz, von Rüthi nach Weissbad


Publiziert von Kik , 9. März 2014 um 10:25.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 8 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 700 m

Auf der Suche nach warmen Südhängen fahren wir nach Rüthi im Rheintal. Wir  wandern den alten Weg neben dem Tobelbach hoch,  der grasbewachsen in Schleifen durch den Trockenhang und das Felssturzgebiet zum Brunnenberg empor führt.   Viele Blümchen sind schon da: helle und dunkle Veilchen, Leberblümchen, Hemliglungi,  Zytröseli, Katzenäugli, sogar die ersten  Chrottepösche leuchten gelb im Gras. Vom Brunnenberg an tauchen Schneeflecken auf, bei der Inneralp ist die Schneedecke fast geschlossen. Skispuren gehen in Richtung Kamor, sehr schöne Schwünge führen zu uns hinab.

Wir verpassen das verschneite Strässchen hinüber nach Troboden-Zapfen und laufen zum Montlinger Schwamm hinab. Die Aussicht auf diesem Weg ist so weit und schön, dass wir nicht umkehren. Wir spekulieren auch auf einen Kaffe. Viele Autos, vielleicht von Kamor-Aspiranten stehen dort, aber die Beiz ist zu. So steigen wir, nun alles im Schnee, zum Pässchen 1268m. Hier ist die Sicht auf den winterlichen Alpstein prächtig. Die Schneehalden am Säntis glänzen und der Altmann sieht fast aus wie ein Viertausender. Wir folgen angenehmen Schneeschuhspuren über den hübschen Kamm zum Resspass, von wo violette Stangen den Weg zum Fänerenspitz weisen.

Auf der Nordseite des Fänerenspitz ist noch tiefer Winter. Viele Schneeschuhspuren führen nach Eggerstanden hinab. Trotz der Bise machen wir einen längeren Halt. Appenzell, Gais und gerade noch der Gäbris lassen sich ausmachen, der Bodensee ist im blaugrünen Dunst verschwunden. Darüber leuchten weisse Vorarlberger Gipfel. Erst folgen wir den Schneeschuhspuren nach Norden hinab, dann laufen wir zum wunderbar gelegenen Heubüel hinüber und traversieren auf die apere Südwestseite nach Guggeier.
Dort bietet uns ein altes Appenzellerhäuschen mit einladendem Bänklein und seitlichem Windschutz den erträumten sonnigen Rastplatz. An die warme braune Wand gelehnt lüften wir die nassen Schuhe, blinzeln ins helle Licht und geniessen den einmaligen Blick.

Schliesslich laufen wir über die Wiesen hinab nach Brülisau und von dort dem Brüeltobel nach nach Weissbad. Im steilen Waldhang blüht der erste Seidelbast. Mit einem Berliner aus der altmodigen Bäckerei an der Strassenecke sind wir für den langen Heimweg bestens versorgt.

Tourengänger: Kik


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Kommentare (11)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 9. März 2014 um 11:56
Allgemeine Info:

Bus fährt nun auch im Winter von Weissbad nach Brülisau.

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 9. März 2014 um 23:53
Was bitteschön ist das Hemliglungi für eine Blume? Noch nie gehört und Google hat ebenfalls keinen blassen Dunst.

Henrik hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. März 2014 um 21:19
Doch Google weiss Bescheid!

Hemliglunggi ==> Anemonen (die weissen wild wachsenden Anemonen im lichten Unterholz des Waldes...==> Hemliglunggi lassen die weissen Hemdzipfel aus der Hose hängen)

Kik hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. März 2014 um 09:27
Äxgüsi, habe beim Glunggi ein g vergessen sonst hättest Du es wohl gefunden.
Liebe Grüsse
Kik

Krokus hat gesagt:
Gesendet am 10. März 2014 um 21:25
Also Hemliglunggi kennen wir jetzt, was aber sind Zytröseli? Gehöre zwar zur älteren Generation, habe diesen Namen aber noch nie gehört.

Henrik hat gesagt: RE:Zytröseli
Gesendet am 10. März 2014 um 22:27
Huflattich
(Tussilago farfara)

Synonyme:
Ackerlattich, Brandlattich, Brandletschenkraut, Brustlattich, Eschhuflattich, Eselshuf, Feldlattich, Hitzeblätter, Lehmblätter, Märzblume, Ohmblätter, Pestwurz, Pferdehuf, Sandblume, Tabakkraut, Zytröseli

Kik hat gesagt: RE:Zytröseli
Gesendet am 12. März 2014 um 09:33
Danke Henrik, für Deine kundigen Übersetzungsdienste!
LG Kik

Kik hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. März 2014 um 09:31
Hemliglunggi und Zytröseli heissen die Blümchen in der NW-CH. Ihr habt sicher auch lokale Namen.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. März 2014 um 11:12
Hemliglunggi = Geisseblüemli; Waldanemone.

Krokus hat gesagt:
Gesendet am 12. März 2014 um 10:29
Danke, da ist beinahe alles geklärt. Bei uns ist der Huflattich das Teeblüemli. In den Synonymen ist auch die Pestwurz angegeben. Die sieht aber meines Erachtens ganz anders aus oder gibt es noch eine spezielle Sorte?
L.G

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. März 2014 um 11:09
Huflattich. Nebst den angegebenen Namen weitere: Berglätschen, Chappeler, Dokterblüemli, Rossblacke, Sandblacke.


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