SKT Tonigenkogel (3011 m) - ein steiler Pulvertraum
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"Der Tonigenkogel? Wo ist denn der? Amberger Hütte? Ah, okay. Hm, noch nie zuvor davon gehört..."
So ähnlich waren meine Gedanken, als ich einen Eintrag dazu in der Alpinen Auskunft las. Ein paar Tage später kam prompt der Vorschlag von den Tourenkameraden, wir könnten ja mal den Tonigenkogel machen. Ah ja, zumindest war er jetzt nicht mehr unbekannt.
Der Tourenbericht auf einer weiteren Website zu dieser lokal wohl recht bekannten Skitour klang zuversichtlich, was die Schneemengen und -qualität betraf. Die Lawinenwarnstufe war die Tage zuvor 2 und wurde gerade erst auf 3 angehoben. Also versuchten wir unser Glück einfach mal. Umdrehen konnten wir ja immer noch im Notfall, und Ausweichziele hätte es auch gegeben.
Vom Parkplatz in Gries geht's flach und recht kurz bis zu einem kleinen Marterl vor der Sulztalalm, bevor ein steiler Steig über eine lichte Waldstufe nach oben in's Sulzkar führt. In der Waldstufe ist ausreichende Schneelage essentiell, sonst wird's runterzu problematisch, obwohl man an einer anderen Stelle abfährt.
Im Sulzkar angekommen wurden die Augen erst einmal groß. Superviel Schnee, eine größtenteils sehr gute Unterlage und herrliches Skigelände warteten auf uns. So weit so gut. Blieb noch das Thema Lawinengefahr, das vor uns lag.
Im Kar selbst geht's recht flach dahin, bis auf ~2500 m ein markanter Felsaufbau geschickt umgangen werden kann, damit man in den oberen Teil des Kares kommt. Die bereits vorhandene Spur war optimal angelegt und nutzte die kurzen Geländestufen gut aus, so dass man keine großen Hänge durchqueren musste. Der Schnee machte zudem überall einen sehr guten Eindruck. Zwar teilweise mit einer Griesschicht unter dem Harschdeckel und Pulver, aber alles in allem sehr stabil. Mit gutem Gefühl ging's in das obere Kar und dort zum finalen, sehr steilen Gipfelhang. Die ersten paar Tourengeher kamen uns bereits entgegen, aber die insgesamt angetroffene Personenzahl hielt sich sehr in Grenzen.
Am Gipfelhang zog die Spur nun in immer steiler werdenden Kehren nach oben, bis letztlich das untere Skidepot erreicht war. Da wir natürlich begierig darauf waren von ganz oben abzufahren, kamen die Ski an den Rucksack und das Gestapfe ging los. Mit Ski aufzusteigen macht nur bei nicht zerfahrenem Schnee Sinn, andernfalls ist's ein Geplage und wegen der Steilheit auch nicht unkritisch.
In der Scharte kurz unterhalb des Gipfels angekommen tut sich schlagartig ein gewaltiges Panorama auf, das faktisch die gesamten Ötztaler Alpen freigibt. Die Aussicht ist fantastisch und der kurze, kaum ausgesetzte Anstieg zum Gipfel schnell gemacht. Oben ist nur sehr wenig Platz, und für ein klassisches Gipfelfoto reicht's diesmal leider nicht. Wäre der Wind nicht so eisig gewesen, hätte man es dennoch hier oder an der Scharte lange aushalten können. Wir stiegen allerdings schnell wieder zur Scharte ab, und dann ging's den Gipfelhang runter.
Die Abfahrt aus der Scharte war gleich ein großer Spaß und der weitere Hang ein Genuß. Es waren zwar einige Abfahrtsspuren vorhanden, aber genug unverspurtes Areal gab's immer noch. Im oberen Karboden dann endlich die inzwischen notwendige Brotzeit, die am Gipfel wegen der Temperaturen ausfiel.
Yeti69,
ADI und Tourenkamerad Martin sind anschließend weiter in Sulzkar abgefahren, während es mich nochmal zum Skidepot zog.
Nach dem Treffen im Sulzkar fuhren wir gemeinsam weiter über eine Steilstufe hinab, bis das letzte Steilstück erreicht war. Über 'die Treien', eine steile, schmale Rinne (im Abfahrtssinn ganz rechts im Kar) geht's wieder in den Talboden zur Sulztalalm. Bei der Abfahrt ist hier sehr genau auf die Orientierung und das Gelände zu achten, da es teilweise steile Felsabbrüche gibt (Absturzgefahr!). Für diesen Abschnitt ist die eingangs erwähnte hohe Schneelage unbedingt notwendig.
Von der Sulztalalm zuletzt ganz entspannt über den flachen Forstweg bzw. ein paar Abkürzer nehmend zurück zum Parkplatz. Machte in Summe ~17 km und ~1675 hm, also etwas mehr als beim einfachen Anstieg.
Fazit:
Bombenwetter, super Powder und teilweise herrlich steile Hänge haben den Tag trotz der langen Anfahrt nahezu perfekt gemacht. Die Steilstufe im Wald ist bei der Abfahrt aufgrund der Enge etwas kniffelig, aber spaßig :-). Eine ganz tolle Tour und sehr zu empfehlen!
Risiko:
Eigentlich eine Tour für max. LWS 2, aber die Vor-Ort-Prüfung der Schneeverhältnisse ist unbedingt notwendig. Da die Hänge in den Karen teilweise sehr windgeschützt liegen, kann die Tour bei lokal günstigen Bedingungen auch mal bei einem 3er gemacht werden. Die Vortage sollten dann aber lawinentechnisch günstig gewesen sein. Das gilt ganz besonders für den Schlußhang.
Mit auf Tour: Martin
So ähnlich waren meine Gedanken, als ich einen Eintrag dazu in der Alpinen Auskunft las. Ein paar Tage später kam prompt der Vorschlag von den Tourenkameraden, wir könnten ja mal den Tonigenkogel machen. Ah ja, zumindest war er jetzt nicht mehr unbekannt.
Der Tourenbericht auf einer weiteren Website zu dieser lokal wohl recht bekannten Skitour klang zuversichtlich, was die Schneemengen und -qualität betraf. Die Lawinenwarnstufe war die Tage zuvor 2 und wurde gerade erst auf 3 angehoben. Also versuchten wir unser Glück einfach mal. Umdrehen konnten wir ja immer noch im Notfall, und Ausweichziele hätte es auch gegeben.
Vom Parkplatz in Gries geht's flach und recht kurz bis zu einem kleinen Marterl vor der Sulztalalm, bevor ein steiler Steig über eine lichte Waldstufe nach oben in's Sulzkar führt. In der Waldstufe ist ausreichende Schneelage essentiell, sonst wird's runterzu problematisch, obwohl man an einer anderen Stelle abfährt.
Im Sulzkar angekommen wurden die Augen erst einmal groß. Superviel Schnee, eine größtenteils sehr gute Unterlage und herrliches Skigelände warteten auf uns. So weit so gut. Blieb noch das Thema Lawinengefahr, das vor uns lag.
Im Kar selbst geht's recht flach dahin, bis auf ~2500 m ein markanter Felsaufbau geschickt umgangen werden kann, damit man in den oberen Teil des Kares kommt. Die bereits vorhandene Spur war optimal angelegt und nutzte die kurzen Geländestufen gut aus, so dass man keine großen Hänge durchqueren musste. Der Schnee machte zudem überall einen sehr guten Eindruck. Zwar teilweise mit einer Griesschicht unter dem Harschdeckel und Pulver, aber alles in allem sehr stabil. Mit gutem Gefühl ging's in das obere Kar und dort zum finalen, sehr steilen Gipfelhang. Die ersten paar Tourengeher kamen uns bereits entgegen, aber die insgesamt angetroffene Personenzahl hielt sich sehr in Grenzen.
Am Gipfelhang zog die Spur nun in immer steiler werdenden Kehren nach oben, bis letztlich das untere Skidepot erreicht war. Da wir natürlich begierig darauf waren von ganz oben abzufahren, kamen die Ski an den Rucksack und das Gestapfe ging los. Mit Ski aufzusteigen macht nur bei nicht zerfahrenem Schnee Sinn, andernfalls ist's ein Geplage und wegen der Steilheit auch nicht unkritisch.
In der Scharte kurz unterhalb des Gipfels angekommen tut sich schlagartig ein gewaltiges Panorama auf, das faktisch die gesamten Ötztaler Alpen freigibt. Die Aussicht ist fantastisch und der kurze, kaum ausgesetzte Anstieg zum Gipfel schnell gemacht. Oben ist nur sehr wenig Platz, und für ein klassisches Gipfelfoto reicht's diesmal leider nicht. Wäre der Wind nicht so eisig gewesen, hätte man es dennoch hier oder an der Scharte lange aushalten können. Wir stiegen allerdings schnell wieder zur Scharte ab, und dann ging's den Gipfelhang runter.
Die Abfahrt aus der Scharte war gleich ein großer Spaß und der weitere Hang ein Genuß. Es waren zwar einige Abfahrtsspuren vorhanden, aber genug unverspurtes Areal gab's immer noch. Im oberen Karboden dann endlich die inzwischen notwendige Brotzeit, die am Gipfel wegen der Temperaturen ausfiel.


Nach dem Treffen im Sulzkar fuhren wir gemeinsam weiter über eine Steilstufe hinab, bis das letzte Steilstück erreicht war. Über 'die Treien', eine steile, schmale Rinne (im Abfahrtssinn ganz rechts im Kar) geht's wieder in den Talboden zur Sulztalalm. Bei der Abfahrt ist hier sehr genau auf die Orientierung und das Gelände zu achten, da es teilweise steile Felsabbrüche gibt (Absturzgefahr!). Für diesen Abschnitt ist die eingangs erwähnte hohe Schneelage unbedingt notwendig.
Von der Sulztalalm zuletzt ganz entspannt über den flachen Forstweg bzw. ein paar Abkürzer nehmend zurück zum Parkplatz. Machte in Summe ~17 km und ~1675 hm, also etwas mehr als beim einfachen Anstieg.
Fazit:
Bombenwetter, super Powder und teilweise herrlich steile Hänge haben den Tag trotz der langen Anfahrt nahezu perfekt gemacht. Die Steilstufe im Wald ist bei der Abfahrt aufgrund der Enge etwas kniffelig, aber spaßig :-). Eine ganz tolle Tour und sehr zu empfehlen!
Risiko:
Eigentlich eine Tour für max. LWS 2, aber die Vor-Ort-Prüfung der Schneeverhältnisse ist unbedingt notwendig. Da die Hänge in den Karen teilweise sehr windgeschützt liegen, kann die Tour bei lokal günstigen Bedingungen auch mal bei einem 3er gemacht werden. Die Vortage sollten dann aber lawinentechnisch günstig gewesen sein. Das gilt ganz besonders für den Schlußhang.
Mit auf Tour: Martin
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