Couloir de Vuibé


Publiziert von danski , 13. Dezember 2013 um 11:37.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 8 Dezember 2013
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Arolla - Serre de Vuibé Couloir - Arolla

Wenn es einen Ort gibt, wo nach heftigen Winden der Schnee zum Ruhestand gekommen sein könnte, dann kommen Couloirs ins Spiel. Und da diese Geländeform im hinteren Val d'Arolla im Gegensatz zu den dürftigen Schneemengen in Hülle und Fülle vorkommt, zog es uns genau dort hin.

Die Anfahrt durchs Val d'Arolla ist trotz den beeindruckenden Aussichten auf Dent Blanche, Aig. de la Tsa und Pigne d'Arolla wenig ermunternd, falls man gedenkt, in dieser Gegend eine Skitour zu unternehmen. Der wenige Schnee mag die vielen Steine nur ungenügend zu überdecken. Dementsprechend sind wir mit einer eher tiefen Erwartungshaltung von Arolla  Richtung Mont Collon gestartet. Das westlich von den rund 1000m hohen Abbrüchen der Vuibé und dem gewaltigen Mont Collon begrenzte hintere Val d'Arolla wird zu dieser Jahreszeit von gerade mal 1-2 Minuten beleuchtet. Den Rest der Tour sollten wir uns also im schattigen "Kühlschrank" bewegen. Die felsigen Flanken der Vuibé werden gleich von mehreren Couloirs durchzogen. Wir entschieden uns für das Südlichste, dessen Verlauf in den Felsen nicht ganz offensichtlich ist. Vom P. 2089 legten wir eine Spur hoch zum ausgeprägten Schuttkegel unterhalb des eigentlche Couloirs. Ab rund 2340m ging es nur noch mit aufgebundenen Skis und Steigeisen weiter. Der Schnee erwies sich meist als hart, aber griffig, quantitativ im Gegensatz zu den offenen Hängen in weit ausreichenden Massen vorhanden. Wir arbeiteten uns schnell durch den engen Felsschlauch hoch, bevor sich das Couloir etwas weitet, dann abermals verengt und auf ca. 2900m in einer Sackgasse unter dem Gipfel der Serre de Vuibé endet. Wie wir später herausfanden, hätten wir weiter unten etwas weiter nördlich queren müssen, was allerdings den Schneeverhältnissen entsprechend wenig sinnvoll gewesen wäre. So ganz klar ist uns der Verlauf auch heute noch nicht und vermutlich muss man von oben kommend zwingend abseilen, um den Einstieg zu erreichen. Egal, auch so erwarteten uns 600 Höhenmeter exponiertes, technische Skifahren in einer sehr beeindruckenden Umgebung.

Der erste turn muss einfach gelingen und auch nach der Sommerpause funktioniert die "double-pole-plant-kick-turn"- Technik einwandfrei. Fokussiert "arbeiteten" wir uns zurück zum Ausgangspunkt. Als "Zückerchen" erwarteten uns auf den letzten rund 50 Höhenmetern ein weicher Pulverteppich. Die weiteren Höhenmeter hinunter zum Talboden konnte man kaum als Skifahren bezeichnen. Bodenloser Zuckerschnee liess uns immer wieder brüsk auf Steine auflaufen, was dank der seeehr langsamen Fahrweise aber kaum zu kapitalen Belagsschäden führte.

Abgesehen vom Manko Schneemangel ist der Einstieg in die steile Skiwelt gelungen und das Feld nun offen für weitere Projekte dieser Art. Allerdings sehne ich mich doch langsam wieder einmal nach einem, tiefen entspannten Powdertag...

Tourengänger: danski


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