Schwöschteren-Tour am Vorder Glärnisch
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Ein eindrücklicher und steiler Aufstieg über Glarus – nichts für „Schwestern“!
Der Aufstieg von Glarus auf den Vorder Glärnisch war früher scheinbar eine oft begangene Bergtour – heute entspricht die Route nicht mehr den Vorstellungen von seriösem Alpinismus und wird wohl meist von Locals gewählt. Im Internet fand man bislang nur gerade zwei Berichte über die Schwöschteren, wovon ein Autor scheinbar keinen besonderen Gefallen an der Route fand. Doch jetzt haben die Hikrs die Schwöschteren entdeckt! Beschreibungen dieser Tour passen perfekt auf diese Seite – die Schwöschteren-Berichterstattung ist schon beinahe inflationär (vierter Bericht innerhalb von drei Tagen). Die kompletteste Routenbeschreibung ist hier zu lesen.
Der Aufstieg über die Schöschteren auf den Glärnisch ist ausgesprochen steil (1230 Höhenmeter auf einer Distanz entlang des Grates von 1300 Metern!). Die Route ist nur Alpin-Wanderern mit Erfahrung in steilem Gras anzuraten und sollte bei Nässe und im Abstieg nicht begangen werden. Ein Pickel ist sehr nützlich, auf den Helm könnte man auch verzichten. Will man die Schwöschter (Pt. 1948) besteigen, gehören ein 20m-Strick, ein Friend und zwei drei Karabiner in den Rucksack. Vor allem die Länge des Steilaufstieges ist beeindruckend: Man bewegt sich über mehr als 1000 Höhenmeter im gehobenen Alpin-Wander-Bereich und die Ruhephasen sind nur kurz. Die Route ist deshalb sehr anstrengend!
Vom Bahnhof Glarus (ideale öV-Tour) auf einem guten Weg (den es erst zu finden gilt!) auf den Stock. Nach diesem auf dem Waldkamm bleiben und an den Fuss der Aufschwünge zum Forenstock. Dort setzt ein felsiger Gämswechsel an, der erst gegen rechts leitet. Tendenziell hält man sich am Forenstock immer eher rechts (teils sehr steiles Gras und Vegetations-Kletterpassagen). Einen Legföhren-Aufschwung kann man rechts durch eine Grasrinne umgehen. Markierungen mit rotem Trassierband ermöglichen hier noch einen allfälligen Rückzug. Vom Forenstock erst auf einem guten Pfad auf das herzförmige Grasfeld und rechts oben über eine Felsstufe (knapp II). Die nächsten Aufschwünge umgeht man rechts und gelangt auf friedlichere , teils mit dichtem Gebüsch bestandene Hänge. Am besten steigt man in von rechts nach links hochleitenden Rinnen auf. Die felsigen Aufschwünge vor den Schwöschteren begeht man eher rechts haltend auf teils ausgesetzten Gämspfaden, teilweise in leichter Kletterei und gelangt in den Sattel hinter der mächtigen Schwester. Wir versuchten uns an der Ersteigung dieser: Die erste Stufe auf ein ausgesetztes Grasband geht gut (II), die nächste ist gutgriffig, aber sehr steil und ausgesetzt (4m, IV, Haken). Da die nötige Ausrüstung nicht im Gepäck war, liessen wir es bleiben. Der anschliessende Grashang ist ein vertikaler Traum! Auf 100 Höhenmeter 60° steil, aber dank guter Stufung und griffigem, weichem Boden (ideal für den Pickel) gut zu begehen. Man hält dann nach links in die Südflanke hinaus und kehrt über eine felsige Passage (II) auf die ruhigeren Grashänge und auf diesen auf den Grat zurück. Der letzte Abschnitt bis zum Gipfel ist das Sahnehäubchen der Tour und bietet Felskletterei in relativ solidem Fels. Es ist möglich, alles der Gratkante zu folgen (Stellen II). Den letzten Aufschwung durchsteigt man am einfachsten durch eine sandige Rinne (einige Meter links der Kante) und klettert dann unter einem Klemmblock hindurch zurück auf den Grat. Abstieg über Vorder Schlattalpi (eindrücklicher Bänderweg) nach Hinter Saggberg und per Autostopp ins Tal.


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