Pizzo di Cadrèigh (2516m)
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Nach der schönen Tour auf die Cima di Garina am Vortag hatten wir natürlich Lust auf mehr. Nur: als wir morgens mit müden Augen aus dem Fenster blickten, stellten wir mit Schrecken fest, dass wir im Nebel steckten. Immerhin aber an dessen Obergrenze. Auf Abenteuer und eine ähnliche Plackerei wie an der Cima di Garina hatten wir wenig Lust, weshalb wir unser ursprüngliches Ziel, die Cima della Bianca fallen liessen. Als Ersatz erkoren wir den Pizzo di Cadrèigh aus.
Kurz nach 9 Uhr brachen wir in der Bovarinahütte auf. Wir hatten den Winterraum (bestens eingerichtete Küche, darüber zwei unbeheizte Zimmer offen) für uns alleine und hatten entsprechend gut geschlafen. Nachdem wir ein paar Rehen begegnet waren, trafen wir auf Gemsen und bald auf die Alpe di Bovarina (P. 2008). Hier war nun klar: ohne Schneeschuhe kein Weiterkommen. Froh, die Dinger endlich mal nicht sinnlos mitzuschleppen, montierten wir sie an unsere Füsse. In meinem Fall natürlich nicht ohne Fluchen: meine MSR Lightning Ascent sind war grundsätzlich stabile, gute Dinger, doch die komplizierte Bindung, die überdies mit Handschuhen kaum zu bedienen ist, raubt mir jedes Mal die Nerven.
Nun, als die Schneeschuhe dann endlich den Weg an die Füsse gefunden hatten (oh... wie freue ich mich auf die Skitourensaison und meine Dynafit-Bindung!!!), ging's weiter. Im eher unübersichtlichen Blockgelände im Gebiet Gana di Bovarina verloren wir schnell etwas die Optimalroute, fanden sie danach aber schnell wieder. Auf nördlicher Seite ging es dem Ri di Costa entlang in Richtung Tana, wo wir in einer Kurve ausholten und zum Pizzo di Cadrèigh hoch stiegen. Im Gipfelaufstieg galt es zwei etwas steilere Anstiege zu bewältigen und zwei Plateaus zu queren.
Nach rund zweieinhalb Stunden Aufstieg erreichten wir den Gipfel und blickten auf den Lukmanierpass hinunter. Die Gipfel auf der anderen Talseite müssen wir wohl gegen Frühling mal im Rahmen einiger Skitourentage unter die Lupe nehmen... Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Der Wind liess uns dann aber etwas weiter unten rasten. Für den Abstieg wählten wir eine etwas direktere Variante, d.h. wir holten im Gebiet Tana nicht mehr soweit nach Westen aus wie im Aufstieg (siehe Foto).
Irgendwann so um 14 Uhr herum erreichten wir die Capanna Bovarina, wo wir an der Sonne zu Mittag assen. Lange ging das aber nicht so weiter. Spätestens um 15 Uhr war die Sonne weg. Die Hütte liegt leider etwas in einem Tal drin.
Nachdem wir all unseren Plunder gepackt und die Hütte geputzt hatten, stiegen wir ins Tal ab. Im Vergleich zum Vortag war der Wanderweg bereits etwas trockener. Nach rund einer halben Stunde Abstieg erreichten wir die Kurve unterhalb Pradasca, wo unser Auto auf uns wartete.

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