Stromboli - Besteigung

Herbstferien auf Sizilien - Höhepunkt war der dreitägige Ausflug zur Insel Stromboli mit Besteigung des Vulkans.
Wie schon andere hier beschrieben haben, ist die Besteigung nur mit Führung zulässig. Etwa 20 Personen bilden eine Gruppe, jeder zahlt 25 €, dann wird der Vulkan in Betrieb genommen.
Wegbeschreibung erübrigt sich daher eigentlich.
Jetzt gegen Ende Oktober war Start im Dorf gegen 15 Uhr. Das Wetter war optimal. Unsere Gruppe war recht leistungsstark, so dass wir (leider) noch einige Zeit vor Sonnenuntergang am Gipfel waren. Denn wie die Bilder zeigen, sieht man die Glut erst bei Dunkelheit oder fortgeschrittener Dämmerung. Vorteil aber: Diese Startzeit ist kindgerecht. Von etwa 17.45 bis 19 Uhr waren wir am Gipfel, dann ging es wieder abwärts. Während der mittlere Schlot nur Gas ausströmen lässt, wirft der westliche Schlot etwa 6mal in der Stunde glühende Gesteinsbrocken aus, der nordöstliche zwar nur 2 bis 4mal in der Stunde, aber dafür mit mehr Druck senkrecht nach oben.
So schlimm staubig, wie man in manchen Büchern lesen kann, ist der Abstieg nicht. Weder Atemschutzmasken (vor 8 Jahren hatten wir sowas ja noch  nicht ständig - jetzt würde man ja schon deswegen Masken tragen, weil man nicht immer 1,5 m Abstand vom Vordermann hält...) noch Taschentücher waren irgendwie notwendig. Schon um 20.20 Uhr waren wir wieder unten.

Die Eintragung in der Minimap deutet nur den ungefähren Wegverlauf an. Ich bin auch nicht ganz sicher, dass bei google der aktuelle Kraterverlauf in den Sattellitenbildern hinterlegt ist.
Diejenigen Fotos, die von meiner Tochter aufgenommen worden sind, sind falsch datiert.
Schöne Bilder im Bericht von Bertrand von 2012, bei uns sind es eher Momentaufnahmen mit hoher Empfindlichkeit und kurzer Belichtung geworden. Das entspricht mehr der menschlichen Wahrnehmung - als Foto sind natürlich die Bilder, die mehrere Sekunden festhalten, interessanter (wenn man sie nicht verwackelt).

Daher für die weitere Information hier mal deutlich mehr Bilder vom Aufstiegsweg. Der Abstiegweg ist schlecht zu fotografieren: Schwarze Asche in schwarzer Nacht, wäre sicher auch für den Fotoapparat nicht das Beste.


Ohne Übernachtung auf der Insel geht es nicht. Wir hatten in einem Hotel ein Paket gebucht, 2 Übernachtungen mit gutem Frühstücksbüffet und Vulkanbesteigung für 194 € für je 2 Personen, für uns vier also 388 €. Solche Angebote gibt es aber nur in der Nebensaison.
Wenn Start schon um 15 Uhr ist, ist es mit Anreise am selben Tag auch knapp, wenn man nicht schon auf einer der Inseln ist oder direkt in Milazzo. Von Cefalu aus jedenfalls war das Ende Oktober nicht machbar, so dass uns das Paket mit 2 Übernachtungen entgegenkam.
Für die Hinfahrt nahmen wir die Fähre von Milazzo. Das dauert zwar länger (7 Stunden, nach Fahrplan 6, aber das 37 Jahre alte Schiff kann die vorgesehenen Fahrzeiten trotz Kürzung aller Aufenthalte an den 5 Zwischenstationen nicht einhalten), ist aber viel schöner als die Tragflügelboote mit ihrer Flugzeugsitzanordnung und schmutzigen Fenstern. Im Oktober fährt aber nur 3 x in der Woche die Fähre über die Inseln nach Neapel und noch 2 andere Fahrten, jedoch nicht täglich.

Kids&Hike: Für Kinder ist die Sache natürlich auch hochgradig spannend. Für berggewohnte Kinder ab etwa 8 bis 9 Jahren, die 900 Hm Aufstieg mit einer Aufstiegsgeschwindigkeit von 400 Hm/Std. schaffen (ist nicht so dramatisch, weil keine ebenen Abschnitte den Aufstieg verzögern), technisch kein Problem. Unsere waren 10 und 12 Jahre alt, sie hätten das aber 2 Jahre früher auch geschafft. Wichtiger daher die Jahreszeit wegen der Hitze und der Tageszeit, denn je früher der Sonnenuntergang, umso früher ist man zurück und kann ins Bett gehen. Bergsteigen von 18 bis 23.30 Uhr ist dann doch eher nichts für Kinder.