Ruta del Cares


Publiziert von schimi , 21. Januar 2014 um 12:57.

Region: Welt » Spanien » Asturias
Tour Datum:19 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 

Die Ruta del Cares wird in Reiseführern oft als eine der schönsten, manchmal sogar als die schönste Wandertour in Spanien gepriesen. Klar, dass wir diese Wanderung auch machen möchten, wenn wir schon einmal die weite Reise nach Nordspanien unternommen haben.

In einen gigantischen Kraftakt wurde der Canal de la Cía von 1916 bis 1921 von unzähligen Arbeitern weit oberhalb des Baches in den Fels geschlagen, um das Wasser des Cares zur Stromerzeugung nach Poncebos und Arenas de Cabrales zu leiten. Der an diesem Kanal entlang führende Weg war einst nur ein Wartungsweg. 1946 wurde er als Wanderweg eröffnet, und ist bis heute fast ganz im Urzustand geblieben.

Von Arenas de Cabrales haben wir eine kurze und reizvolle Anfahrt nach Poncebos. Schon dorthin schlängelt sich die Straße in die enge Schlucht hinein und ist interessant zu fahren. Im Bereich der Talstation der Tunnelstandseilbahn, die hinauf nach Bulnes führt, gibt es einen kleinen Parkplatz auf dem man wahrscheinlich noch am sichersten vor Steinschlag parken kann. Alle anderen Plätze eignen sich eher nicht so gut, weil das Gelände rundum mehr senkrecht als etwas anderes ist.

Einige Meter in südwestliche Richtung gehen wir noch auf der Straße, dann durch einen wenige Meter langen Tunnel bis wir zum Abzweig, der links von der Straße weg nach Bulnes hinaufführt. Einige Meter weiter geht es dann rechts von der Straße ab; wir sind am Beginn des berühmten Schluchtenwegs.

Die einzige nennenswerte Steigung von ca. 200 Höhenmetern bringt man gleich in der ersten dreiviertel Stunde hinter sich. Dann geht es wieder etwas hinab und man ist für den Hinweg schon alle Sorgen über weitere größere Steigungen los.

Die gesamte Strecke ist technisch sehr einfach zu gehen. Im Allgemeinen ist der Weg flach. Er ist breit, lange Strecken zwei Meter und auch mehr, jedoch gibt es an den Rändern keinerlei Absturzsicherungen. Nicht zu unterschätzen ist die Länge des Weges; durch den steinigen Grund hat der Fuß einiges auszuhalten, gutes Schuhwerk erleichtert da die "Arbeit". Auch sollte man etwas Verpflegung und reichlich Wasser dabeihaben, denn nur zur Halbzeit, vor dem Rückweg von Caín hat man die Möglichkeit Getränke zu kaufen.

Die Strecke ist auf Schritt und Tritt spektakulär, die Wände sind immer steil und hoch, je weiter man hineinläuft, triff man mehr und mehr auch auf senkrechte Wände. So schlängelt sich der Weg in vielen Links- und Rechtswindungen durch die endlos lang erscheinende Schlucht. Begleitet wird man über weite Strecken von dem teils riesigen Kanalbauwerk, das teils offenliegt, aber auch durch viele Tunnel führt, wobei der Weg immer vom eigentlichen Kanal abbiegt und an der frischen Luft verläuft.

Auf dem letzten Viertel des Weges trifft man dann auch auf ein paar Tunnel durch die man hindurch gehen muss. Eine Stirnlampe erleichtert einem hier den unanstößigen Durchgang erheblich. Am Ende der Tunnelserie kommt man an die engste Stelle der Schlucht, an der man auch ein weiteres Wehr zur Stromerzeugung installiert hatte, welches immer noch in Betrieb ist. Die einzige Stelle, an der man die Schlucht über eine Brücke auf die linke Talseite überschreitet ist dann auch das Ende der eigentlichen Schlucht.

Ab hier weitet sich die Schlucht schlagartig zu einem engen Tal, das aber immerhin Platz für Bäume und anderen Bewuchs bietet. In wenigen Minuten erreicht man von hier aus den schmucken kleinen Ort Caín, dem es in Anbetracht der vielen Wanderer wirtschaftlich offensichtlich sehr gut geht. Logisch; denn nach dem steinigen langen Weg haben die meisten Wanderer viel Freude an einer Einkehr. Wir gehen noch weiter hinauf zu den Ruinen von Caín de Arriba, von wo man einen atemberaubenden Blick auf Caín und sein spektakuläres Felsenumfeld hat.

Nach einer besinnlichen Pause gehen wir hinab nach Caín, wo auch wir unsere verdiente Einkehr haben. Wir bleiben nicht zu lange, denn der dreistündige Rückweg ist nicht zu unterschätzen. Eine Einkehr am Ende der Tour in Poncebos haben wir im Nachhinein sehr bereut. Hier häuft sich miserable Gastronomie und lustloses Personal als Produkt eines Platzes, der von unzähligen Menschen fast schon zwangsläufig besucht wird, weil sie nach einer gut 6-stündigen Tour das Bedürfnis nach einem kühlen Getränk und einer Brotzeit groß ist.

Man sollte diesem Bedürfnis unbedingt noch ein klein wenig widerstehen, denn an jedem anderen Ort in der Umgebung kann man für weniger Geld ein Vielfaches an spanischer Gastfreundschaft und leckerem Essen und Trinken erhalten.

Tourengänger: schimi


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 21. Mai 2015 um 10:35
sehr reizvoll, Schlucht und Gegend


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