Das Oberengadin startete auch heute Morgen wieder grau mit Nachschub von der Alpensüdseite, wie schon an den anderen Tagen. Also musste wieder einmal das Internet mit den Webcams zu Rate gezogen werden. Ich stellte fest das es in Mittelbünden richtig schön und sonnig war und so ging es über den Albulapass nach Bergün zur Keschhütte. Eine schöne leichte Hüttentour mit einem großartigen Blick auf den Piz Kesch zur Belohnung.
Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist Chants, im Val Tuors bei Bergün. Man fährt von Bergün auf nur teilweise asphaltierter Straße ins Val Tuors. Die Parkplätze im gesamten Tal sind gebührenpflichtig, es gibt aber lediglich am ersten Parkplatz einen Ticketautomaten. Ein Hinweisschild an der Straße weist aber darauf hin. Der letzte Parkplatz im Tal befindet sich in Punts d` Alp, etwas unterhalb des Weilers Chants. Im Sommer verkehren vom Bahnhof in Bergün Kleinbusse bis Chants.
Vom Parkplatz in Punts d`Alp geht es durch den gleichnamigen Weiler in den Wald hinein und man folgt der Beschilderung zur Keschhütte. Etwas weiter oben erreicht man dann den Fahrweg der zur Alp digl Chants hinaufführt und folgt ihm ein kurzes Stück. Dann zweigt im Wald ein kleiner Pfad ab und führt recht steil im Wald zur Abzweigung bei Pkt. 1952, damit erspart man sich einen großen Teil des Fahrweges mit seinen Kehren.
Von Pkt. 1952 den breiten ausgeschilderten Weg zur Keschhütte folgen. Am Anfang doch recht steil zum Schegvel hinauf, wird der weitere Weg dann doch flacher und angenehmer, bis zur Überquerung der Ava da Salect bei Pkt. 2451. Auf der anderen Talseite ist gut der zweite Aufstiegsweg zu erkennen, da man sich zu diesem Zeitpunkt schon höher befindet als der andere Hüttenzustieg. Die letzten gut 200 Höhenmeter geht es nun etwas steiler bergan und bei Pkt. 2520 erreicht man den anderen Hüttenweg.
Nach gut 2 ½ Stunden stehe ich dann auf der Fuorcla da Funtauna mit der Chamanna digl Kesch. Ich suchte mir ein schönes und vorallem windgeschütztes Plätzchen mit direkten Blick zum Piz Kesch. Das kleine Picknick wurde "ausgebreitet" und genussvoll verzehrt. Der Gaumen freute sich dann über Hirschsalzis, Bergkäse, Brot und Cherrytomaten, nur der Rote aus dem Churer Rheintal fehlte leider, den gab es dann am Abend.
Der Abstieg von der Hütte folgt bis Pkt. 2520 dem breiten Weg, um ihn dann dort zu verlassen. Er führt stufenweise entlang der Ava da Salect mal über Alpweiden, dann aber auch wieder durch felsiges Gelände ohne Probleme talabwärts. Durch das kleine Hochtal von Salect steigt man in den Wald hinein um ihn oberhalb von Chants recht unvermittelt wieder zuverlassen. Auf einem Fahrweg erreicht man dann den Weiler Chants. Entweder man verweilt bis zum nächsten Bus in dem kleinen Restaurant oder man läuft die Fahrstraße bis zum Parkplatz in Punts d`Alp hinunter.
Wem diese Tour zu kurz ist, es gibt eine sehr schöne Variante über die Ravaischseen zur Hütte, dazu z. B. diesen Tourbericht von
Renaiolo.
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