Trans Swiss Trail «2» Porrentruy-Mendrisio, Etappe 20 Seelisberg-Erstfeld


Publiziert von marnermot , 29. September 2013 um 14:47.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:28 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Bauen - Brisen - Bürgenstock 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:Seelisberg-Erstfeld, 22 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Seelisberg, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Erstfeld

«Wandern entspannt, schult die Sinne und trainiert das Hirn.» Ja dann! Also los!
 
Von Seelisberg aus losmarschierend, erfreuen wir uns am schönen Panorama mit dem ganz leicht nebelverschleierten Urnersee unter unter uns (Müsste man heute eigentlich «Nebel verschleierten» getrennt schreiben? Ich weiss es nie!). Man hat einen herrlichen Ausblick auf die Mythen, den Fronalpstock, bereits vorgreifend den Bristen und zahlreiche andere Urner Berge. Unter uns erkennen wir wieder das Rütli. Ich finde nochmals, dass die Wiese wirklich zuwächst, wenn nicht dagegen etwas unternommen wird. Na hoffentlich ist das kein Symbol für ein allmähliches Verschwinden der «Idée Suisse»! Keiner merkt was, aber plötzlich ist es nicht mehr da!
 
Wir passieren die Wallfahrtskapelle auf dem Sonnenberg, die der heiligen Maria geweiht ist und kommen bald darauf bei der Seilbahn-Talstation Brunni an. Unter uns liegt, etwas versteckt im Nebel, das namensgebende Seeli. Der Weg steigt jetzt etwas an. Weiter vorne nun sehen wir zu unserer Rechten das Schlösschen der Urner Nobelfamilie der Beroldinger. Auch von dort aus hat man eine schöne Aussicht. Wir befinden uns übrigens auf einem Teilstück des «Wegs der Schweiz», welcher ja vor 22 Jahren als Gemeinschaftswerk der 26 Kantone auf das 700-Jahr-Jubiläum der Eidgenossenschaft hin erstellt wurde.
 
Nun folgt ein recht nahrhafter Abstieg auf dem alten Saumpfad nach dem schön gelegenen Bauen an den See hinunter. Unten angekommen wandern wir am Denkmal des Komponisten des Schweizerpsalms, Alberik Zwyssig, vorbei. Jetzt haben wir eine wunderbare Seepromenade vor uns. Der Weg Richtung Isleten verläuft grösstenteils in einer Galerie auf dem Trassée der alten Strasse. Noch immer sind, etwas in die Jahre gekommen, die Weg-der-Schweiz-Kunstwerke des Kantons Bern zu sehen. Der Sinn der Holzrugel und der angerosteten Blechschild-Malereien erschliesst sich uns nicht auf Anhieb. Na, irgendwas wird’s schon bedeuten. Da der letzte Teil des Galerie-Wanderwegs wegen Steinschlags gesperrt ist, wandern wir dieses Stück im Strassentunnel.
 
In Isleten informieren wir uns anhand der Tafeln, dass sich dort das älteste Industriegelände des Kantons Uri befindet und dass dort früher Sprengstoff hergestellt wurde. Jetzt hat sich dort eine Chemiefabrik einquartiert, aber wir finden, dass sich das Ganze in einem Dornröschenschlaf befindet. Gibt es einen wachküssenden Prinzen? Wir wandern weiter, immer dem See entlang bis zum Seerestaurant in Seedorf. Mittlerweile hat sich auch wieder weit oben die sanft und penetrant rauschende Gotthardautobahn zu uns gesellt, welche aus dem Südportal des Seelisberg-Tunnels ausgetreten ist. Sie war ja in der letzten Etappe vor der Risletenschlucht am Nordende im Berg verschwunden.
 
Ab jetzt verabschieden wir uns vom Weg der Schweiz. Dieser verläuft nun weiter in Richtung Flüelen. Zuständig für den Wegabschnitt ist jetzt gerade der Kanton Solothurn. Die Strecke führt geradewegs ins Schilf. Hoffentlich ist auch das nicht wieder so ein Symbol! :-)
 
Wir indessen unterqueren in einer Fussgängerunterführung die Autobahn und wandern weiter der grünlich-gletscherigen Reuss entlang. Der Weg liegt auf dem Damm am linken Ufer. Vor uns der Bristen, er weist den weiteren Weg Richtung Gotthard. Nach einer Berg- und einer See- haben wir nun auch eine Flusswanderung zum Geniessen. Unterwegs kommen wir an Attinghausen vorbei. Auf unserem Marsch durch das Reussdelta fallen uns immer wieder die Schutzmassnahmen gegen das Hochwasser auf. 1987 kam es nach Umwettern über dem Gotthardmassiv zu schweren Überschwemmungen, welche den Kanton Uri zu zahlreichen Massnahmen veranlassten, die hochgehende Reuss zu bändigen.
 
Wir beenden unsere lange und recht anstrengende, aber überaus schöne Wanderung im Eisenbahnerdorf Erstfeld. Definitiv sind wir nun im Sog des Gotthards angekommen.

Hier ist die Liste der bisherigen Berichte über unser Trans-Swiss-Trail-Wanderprojekt.

Tourengänger: marnermot


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