Eine lange Gratkletterei


Publiziert von Spez , 12. September 2013 um 20:04.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum:30 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2900 m
Abstieg: 2900 m
Strecke:Bex-Anzeindaz-Bex
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Zug
Unterkunftmöglichkeiten:Refuge de la Tour d’Anzeindaz, Pension L’Argentine
Kartennummer:1284/1285

Ausgangspunkt ist der Bahnhof von Bex. Der Weg führt an den Salinen von Bex vorbei dem Bach L’Avançon entlang bis La Peufaire. Immer wieder steigt der Geruch von Schwefel in die Nase. Bei La Peufaire (Elektrizitätswerk (U.E.)) biege ich links ab und folge dem L’Avançon d’Anzeindaz. Nach der ARA (STEP) kommt ein Schild „Privatweg“, das soll einem nicht stören, denn es wird für Fahrzeuge gelten. So gelangt man zu einer Brücke bei P. 1000. Der Weg über die kleine Brücke ist nicht gestattet. Von der ARA an ist der Weg nicht mehr als Wanderweg deklariert. Bis zur Brücke P. 1000 ist der Weg fahrbar. Von P. 1000 an muss man rechts hinauf. Hier ist der Weg nun mit gelben Punkten markiert. Über die Weiden am Haus P. 1096 vorbei gelangt man auf den Fahrweg Richtung Les Pars. Dieser Weg ist sehr Idyllisch gesäumt mit unzähligen Tannen. Ab Les Pars folge ich dem Fahrweg weiter an Matélon vorbei nach La Benjamine. Nach La Benjamine nehme ich den Fussweg Richtung Solalex. Bei P. 1423 (Brücke) weiter auf der linken Seite des Baches über Plan aux Agneaux. Hier muss man den Weg ein wenig suchen. Man muss zum Bach halten, der vom Col de la Poreyrette herunter kommt.
Es führt ein guter Weg dem Bach entlang. Ab 1700 m wird es jedoch zusehends steil und rutschig. Der Weg ist eigentlich sehr gut, es hat jedoch einige kurze Stellen, bei denen Vorsicht geboten ist (T5). Vor allem wenn es feucht ist wie im Herbst, wo die Sonne nicht mehr hineinscheint.
Beim Col de la Poreyrette angekommen treffe ich meinen Begleiter. Und wir halten in Richtung NNE bis wir an geeigneter Stelle auf den E-Grat des Tour d’Anzeinde gelangen. Über die NE-flanke bis auf den Gipfel (T4-T5). Abstieg über dieselbe Flanke, an Cab. Barraud vorbei nach Anzeindaz. Übernachtung im Refuge de la Tour d’Anzeindaz.
Abmarsch am nächsten Morgen um 645 Richtung Col des Essets. Von dort führt ein Weg über La Corde und P. 2039 auf Haute Corde. Ab hier beginnt die Überschreitung der L’Argentine.
25 m abklettern (2). 25 m abseilen.                                         
Weiter dem Grat oberhalb „Grand  Miroir“ (2b). Wenig in die S-Flanke ausweichen und danach wieder gegen den Grat (2c) und über Gehgelände auf Cheval Blanc. Nun 20 m abklettern zum Stand und 25 m abseilen. Weiter geht es dem Grat entlang. Gehgelände wechseln sich mit Stellen (3a) ab. Die 3er Stellen sind mit Bohrhaken versehen.
Man erreicht eine Abseilstelle von 20 m und steht über dem „Petit Miroir“. Der Grat oberhalb „Petit Miroir“ ist luftig (3c).
Über Gehgelände erreicht man einen ersten Gendarme. 20 m abseilen und weiter auf den zweiten Gendarme. 15 m abseilen und anschliessend an einer Gedenktafel vorbei zu einem angeblichen Kamin (3c?). ich verfehle den Kamin und steige weiter links hoch, was sich als leichter herausstellt, jedoch lose Felsen aufweist. Und schon stehen wir auf dem dritten Gendarme. Der angebliche vierte Gendarme erreicht man über eine luftige Stelle (3c) in der NW-Seite. Der Gendarme hebt sich sehr wenig vom Sommet Central (Haute Pointe) ab. Und da es Nebel hat, überschreiten wir einfach den Grat. Weiter Abklettern, kurze Stelle (3a) zu einer Schulter und über Gras hinab ins Grosse V. Nun folgt eine Seillänge (25 m) schöne Kletterei (5a). Weiter über den Grat (2b) und zum kleinen V abklettern (3a).
Auf den nächsten Gendarm folgt eine Seillänge (20 m) (4c). Am Ende des Gendarme 15 m abseilen. Weiter über Gehgelände und Abstieg über ein deutliches Band (mit Schutt). Es folgt die letzte luftige Gratkletterei (3a) und wiederholt Gehgelände. Es zieht sich langsam in die Länge. Doch Schlussendlich erreichen wir doch noch Lion d’Argentine.
Von hier Richtung W absteigen und an 2 Bohrhaken vorbei zum Stand. 3x Abseilen (10 m, 25 m, 25 m). Dies ist der krönende Abschluss einer Grandiosen Überschreitung.
Leider ist es mittlerweile 1930. So steigen wir über Le Richard und Pont du Nant nach Les Plans ab und übernachten in der Pension L’Argentine (2200).
Am nächsten Morgen starten wir um 500 und folgen im Licht der Stirnlampe der Fahrstrasse in 2 Stunden bis nach Bex. Bevor wir den Zug nehmen können wir in einer Bäckerei noch frühstücken, die auch Sonntags so früh geöffnet hat.
 
Die Überschreitung von E nach W ist angeblich schwieriger aber meines Erachtens besser zu machen als umgekehrt. Zudem überschreitet man sämtliche Gipfelpunkte.

Tourengänger: Spez


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Kommentare (2)


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Pit hat gesagt: Fantastisch
Gesendet am 12. September 2013 um 20:14
Gratulation, eine Wahnsinns Tour, sieht wirklich Hammermässig aus.
LG
Peter

Spez hat gesagt: RE:Fantastisch
Gesendet am 12. September 2013 um 20:23
danke. ist wirklich eine grandiose sache und wird oft gemacht.


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