See Nr.2: Göscheneralpsee, Jäntelboden - Seerundgang - Jäntelboden


Publiziert von 6beiner , 8. September 2013 um 21:05.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 4 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 716 m
Abstieg: 716 m
Strecke:ca. 15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Göschenen mit Auto oder Postauto in Richtung Göscheneralp
Unterkunftmöglichkeiten:Zelplatz Mattli, div. Hotels

Vorwort - Wanderbericht - Fazit - Bilder

Vorwort

Eigentlich war an diesem Mittwoch im September etwas anderes geplant: Die beste Lehrabschlussprüfung für Mediamatiker sollte gekürt werden, allerdings wurde ich dafür dann doch nicht gebraucht. Was also tun, arbeiten gehn? Nein, da schönes Wetter voraus gesagt worden war beschloss ich, mit Zelt und Hund bereits am Dienstag Richtung Göscheneralp aufzubrechen, eine Nacht auf dem Zeltplatz zu verbringen und dann am nächsten Tag den Göscheneralpsee zu umrunden. Den Zeltplatz darf man sich mehr oder weniger selbst aussuchen, an diesem Tag waren neben den Campingwagen bloss noch 3 weitere Zelte aufgestellt. Wir haben uns einen Platz unmittelbar neben dem Bächlein ausgesucht. Der Boden ist eher hart, sodass der eine oder andere Hering nun krumm ist. Da das erste Zeltabenteuer mit Ahanu sich als Nachts etwas kalt herusgestellt hatte, ging es mit neuem Zelt, wärmerem Schlafsack sowie einem "Katzeniglu" inklusive ein paar Wärmebeuteln für den Hund. Es war eine klare Nacht mit wunderbar üppigem Sternenhimmel, und die Milchstrasse zeigte sich von ihrer intensivsten Seite. Schön, so ein Nachthimmel vernab der Lichter der Städte! Bei moderaten 10 Grad im im Zelt und 18 Grad im Iglu für den Hund (ja, ich bin manchmal ein Kontrollfreak) liess sich die Nacht ruhig und wohlig warm verbringen. Nach dem Frühstück und Zeltabbau ging es dann gegen 7:45 Uhr los.
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Wanderbericht

Vom Zeltplatz aus geht eserst mal entlag der Göschener Reuss in Richtung Damm. Zum Einstieg zieht sich der Weg lang und Flach über das Gelände, vorbei an Bächen und Rinnsalen, bis der Anstieg am Damm bevorsteht. In gut 30 Minuten steht man dann auf dem Damm und kann den Blick über See und Ebene streifen lassen. Der Stausee selbst war gut gefüllt und macht nicht den Anschein, dass dessen Umrundung länger als 1 Stunde dauern könnte. Wir starten den Rundgang auf der gegenüberliegenden Seite des Restaurants, wo als erstes die Leinenpflicht für Hunde ins Auge sticht: wir befinden uns in einem Gebiet, in welchem Ziegen frei weiden. Und tatsächlich bimmelt es schon in Hörweite. Als erstest schraubt man sich einige Meter in die Höhe, von wo ein gut ausgebauter Weg die Seeumrundung einläutet. Übrigens wird man auf der Umrundung mehreren "myClimate" Hot-Spots begegnen. Dies ist ein "Klimahörpfad", welcher zusammen mit den Wasserwelten Göschenen, Kompetenzzentrum Umwelt und Nachhaltigkeit des ETH-Bereichs (CCES) und myclimate realisiert worden ist.

Nach einigen Minuten wird das Gebimmel lauter, und etliche Ziegen sitzen auf dem Weg, laben sich am Gras oder stehen einfach nur so rum. Wirklich scheu sind sie nicht, aber dann doch etwas irritiert ob des kleinen, unsicher kläffenden weissen Fellknäuels, welches am anderen Ende meiner Leine herumhopst wie ein kleines Wiesel. Respektvoll weicht der Hund den Ziegen aus, von denen eine in gebürendem Abstand die Verfolgung aufnimmt, sehr zum Missfallen des Hundes. Hier gelangt man auch über die Lochberglücke zwischen Lochberg und Müeterlishorn  zur Albert-Heim Hütte. Irgendwann sind die Ziegen hinter uns, und alsbald - nach dem Überqueren einiger Bächlein und Geröllhalden steht die erste Pause auf einer Holzbank an. Zeit, sich die Gegend etwas näher anzuschauen: Der See liegt eingebettet von verschiedenen um die  3000ern, und wird primär gespiesen von Dammagletscher und Chelengletscher, welche beide omnipräsent in der strahlenden Sonne glänzen. Überall sprudeln kleinere Wasserfälle und speien ihr Wasser in den graublauen See. An Land kreucht und fleucht es in allen Variationen, und etwas entfernt sind einige kleinere Buchengruppen zu sehen.

Nach einer kurzen Stärkung geht es weiter und kurz darauf gelangen wir zur Dammareuss, die - wie der Name sagt - das Schmelzwasser des Dammagletschers führt. Von hier kann man auch zur Dammahütte gelangen. Und hiermit beginnt auch der hintere Teil des Sees, welcher mit den Ausläufern der Gletscher er karger und steiniger daher kommt, als der vordere, pflanzenreichere Teil. Bislang gab es keine ernsthaften Hindernisse. Nun liegt vor uns eine minimal kleine Kletterpartie, welche aber problemlos machbar sein sollte, da eine Führungskette im Fels den Halt unterstüzt. Kurz danach geht es weiter durch ein paar Buchenhaine und schon bald sind wir am Delta der Chelenreuss, welche auch Platz für unsere zweite Pause bietet. Ebenfalls dort befindet sich eine kleine Alphütte, an welcher - sofern besetzt - diverse Getränke beziehen kann. Wer zur Chelenalphütte möchte, muss hier abzweigen.

Bis hier ist uns keine Menschenseee auf unserem Weg begegnet, nun häufen sich die Kreuzungen mit Wanderern, welche allesamt vom Restaurant aus gestartet sind. Nach unserer Pause geht es weiter. Bislang sind wir schon einige Zeit unterwegs, und der Rundgang um den See gestaltet sich länger als Anfangs aufgrund der Grösse des Sees erwartet. Macht aber nichts, deshalb sind wir ja hier. Die Sonne zeigt sich nun auch schon von ihrer wärmsten Seite und es ist ein richtig schöner Spätsommertag. Wir müssen wieder etwas in die Höhe und sehen nun auch die Schönheit der anderen Seite von weitem.

Kurz vor dem vermeintlichen Ende des Seerundgangs wechselt dann die Landschaft nochmals zu einer wunderschönen sumpfartigen Hochebene (der Brätschenflue) mit kleinen Seen und grösseren Gesteinsformationen, wie man sie ohne grosse Vorstellungskraft in der Welt von "Herr der Ringe" vermuten könnte, irgendwo im Auenland. Man könnte hier nun zur Bergseehütte am Fusse von Bergseeshijen und  Hoch Horfellistock abzweigen, wir entscheiden uns aber mit diesen Eindrücken so langsam dem Ende des Seerundgangs zuzuwandern, und bald schon stehen wir am Berggasthaus Dammagletscher, am anderen Ende des Damms. Da das Postauto (fährt davon abgesehen offenbar nur auf Reservation?) eben gerade abgefahren ist und das nächste erst in einer Stunde fährt, nehen wir den Rückweg zu Fuss in Angriff, wandern den Damm wieder hinunter zum Zeltplatz, von wo wir gekommen sind.
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Fazit

Ein langer, ausgedehnter Hundespaziergang in wunderschöner Umgebung und weiter als erwartet, ohne grosse Anpsrüche an die Fähigkeiten von Hund und Mensch. Machen wir bestimmt wieder, aber dann vermutlich ab Parkplatz vom Gasthaus Dammagletscher, und nicht wieder selbst den Damm hochkraxeln.
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Tourengänger: 6beiner


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