Kurzbericht 

Zugspitze durchs Höllental


Publiziert von cf , 10. September 2013 um 19:31.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 2 Oktober 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage 16:30
Aufstieg: 2192 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Hammersbach-Höllental-Zugspitze-Wiener Neustädter Hütte-Eibsee
Unterkunftmöglichkeiten:Höllentalangerhütte Münchner Haus Wiener Neustädter Hütte
Kartennummer:DAV-Karte BY8

Da die Höllentalangerhütte an diesem letzten schönen Wochenende des Jahres natürlich voll belegt war, blieb uns nichts anderes übrig, als im Tal Quartier zu nehmen und entsprechend früher zu starten. Noch im Dunklen ging es also um 6:30 Uhr am Parkplatz Hammersbach (770m) los über den breiten Wanderweg zur Höllentaleingangshütte. Um diese Zeit war der sonst kostenpflichtige Zugang zur Höllentalklamm noch frei.  Durch die nasse Klamm dann weiter zur alten Höllentalangerhütte (1387m; 1,5h), die mittlerweile schon Geschichte ist. Nach kurzer Pause weiter  bis zum Ende des Höllentalangers. Dort beginnt der eigentliche Klettersteig  mit der Leiter, in die fast senkrechte Wand gesetzte Stahlklammern, die es zu ersteigen gilt. Kurz darauf wird dann, über eine weitere steile Felswand, das sog. Brett, gequert - alles perfekt gesichert. Kurz darauf noch eine kleine Rinne ehe es ebener dann unterhalb der Riffelköpfe über Schrofen und Geröll in Richtung Höllentalferner geht.
 
Der Höllentalferner mit seinen um diese Jahreszeit gut zu sehenden, offenen Spalten war ohne Seil zu begehen. Etwas Stau dann beim Einstieg in den oberen Klettersteig. Dieser ist deutlich anspruchsvoller als Leiter und Brett aber ebenso perfekt gesichert. Die Randkluft war allerdings nur mit einem kleinen Sprung zu dem lose herabhängenden Drahtseil zu überwinden. An diesem muß man sich dann ca. 10m ohne Zwischensicherung senkrecht hinaufarbeiten. Es folgt eine anregende, abwechslungsreiche Kletterei erst nach rechts, dann weiter oben nach links haltend. Ein Kletterhelm sollte spätestens ab hier Pflicht sein. Über die markanten Irmenscharte führt der Steig dann direkt zum letzten Teil des Ostgrates, das letze Stück auch bei uns noch mit viel Schnee  und Eis. Auf dem Ostgrat zweigt links der Jubiläumsgrat zur Alpspitze ab. Wir gehen rechts in wenigen Minuten zum Gipfelkreuz (2962m).

Am Kreuz dann der erschreckende Blick auf das verbaute Gipfelplateau und Begegnung mit zahlreichen Turnschuhtouristen, die auch mit Kleinstkindern völlig ungesichert "die paar Meter" zum höchsten Punkt klettern - und das trotz der eindeutigen Warntafeln.
Da wir spät dran waren, fiel die Pause am Münchner Haus äußerst knapp aus - es galt noch den Abstieg bis zur Wiener Neustädter Hütte (2209m) zu bewältigen. Dazu geht es unterhalb des Gipfelverbaus über Geröll etwas östlich unterhalb des zum Zugspitzeck führenden Grats hinab. Dann nach etwa 100 hm kommt eine Verzweigung: links geht es zu Schneeferner und Knorrhütte, wir steigen westlich ab in Richtung Wiener Neustädter Hütte. Zunächst geht es über unangenehm mit Geröll belegte Platten. Nach etwa 1h dann der Stopselzieher Klettersteig im schönsten Abendlicht. Dieser ist deutlich weniger ausgesetzt, als der Höllentalsteig, verläuft teilweise sogar durch Felsstollen. Unten dann in 15 min flach hinüber zur Hütte. Diese ist gemütlicher, als es der stallartige äußere Eindruck vermuten läßt - zumal nach einem 12h-Klettertag.
Am nächsten Morgen galt es dann noch in gut 4h die restlichen 1200m bis zum Eibsee abzusteigen. Zunächst noch durch felsiges Gelände, dann über Schrofen hinunter bis zu östereichisch-deutschen Grenze. Ab hier dann steiler als auf Weg Nr. 821, aber einfacher und aussichtsreicher über die Skipiste hinunter bis zum Parkplatz am Eibsee (1000m).


Tourengänger: cf


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