Durch die Steinwüste von der Glattalp zum Klausenpass
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Die Tour von der Glattalp über den Glatten zum Klausenpass stand schon lange als Tagestour auf meiner Wunschliste. Ich habe sie aus folgenden Gründen immer wieder hinausgeschoben.
Der Startpunkt Glattalp ist mit ÖV bestenfalls um 10h erreichbar und der letzte Bus ab Klausenpass fährt 17h 00. D.h. ein Zeitfenster von 7h steht zur Verfügung. Die Marschzeit beträgt 5h. Für Pausen und die Lösung event. zeitraubender Orientierungs-Probleme bleibt wenig Reserve. Zudem muss das Wetter stimmen.
Für den 21.8.2013 scheint alles zu passen.
Die Wetterprognose am Vorabend für die Glattalp lautete:
Schönes und klares Wetter, um 17h Aufzug von Wolken und Nebel.
Also packen!
Der Kleinbus nach Bisisthal-Sahli ist voll besetzt. Bei der Seilbahnstation gibt es eine Warteliste und es heisst abwarten und Kaffee trinken. Die Bergfahrt ist für mich erst um 09h50 möglich.
10h10 Start auf der Glattalp.
Zuerst auf der Alpstrasse in Richtung Glattalpsee. Beim Restaurant (P1856) nach Süden den (weiss-blau-weiss) Markierungen folgend zum Schafboden. Nach Südwesten über die Schränzenbänder zur Inneren Brüelchälen aufsteigen. Hier liegt noch viel Altschnee der am Vormittag noch steinhart gefroren ist. Die Schneefelder sind nur mit Pickel oder Stöcken begehbar. Oder man muss in das grobblockige Geröll ausweichen. Die Route ist gut markiert.
Oben beim Wegweiser angekommen lohnt sich, der Aussicht wegen, ein kurzer Abstecher zum Kreuz bei P2304.
11h45 Weiter zum Firnerloch.
Über das Hochplateau der Mären „Wo einst der Teufel sein Feld pflügte“
Die gewaltigen Kalksteinformationen sind beeindruckend. Blöcke, Spalten und Bodenlose Löcher wechseln sich ab.
Die Route ist perfekt markiert, dies ermöglicht ein zügiges Vorankommen.
Unterwegs kommen Gedanken auf, wie das wäre ohne Markierungen? Das kommt ja noch!
12h40 Weiter zum Glatten.
Ein undeutlicher Graspfad führt nach Süden. Bald befinde ich mich wieder im „Feld des Teufels“ aber ohne Markierungen und ohne Wegspuren. Die allgemeine Richtung gibt das GPS vor aber „der Teufel“ liegt im Detail. Also nach Steinmännchen oder aufgestellten Steinplatten Ausschau halten. Aber einige führen ins Off. Hohe Blöcke, Spalten und Löcher zwingen zu einem Zickzackkurs. Immer dort wo der Weiterweg schwierig wird fehlen die Steinmännchen. Weiter oben auf der Gratlinie tauchen zwei Steinböcke auf, sie bewundern mich und ich sie. Schnell ein Foto aber schon sind sie verschwunden.
Von oben zieht ein Schneefeld hinab auf dem steige ich auf und komme direkt zum Gipfelkreuz des Glatten.
14h00 Glatten.
Mittagspause, Es ist sonnig, windstill und angenehm warm. Die Rundsicht ist fantastisch. Ein Gipfel zum Verweilen. Aber die Zeit drängt. Noch ein Blick in die Gipfelbuchgamelle aber sie ist leer.
14h30 weiter in Richtung Balmer Grätli.
Der Weiterweg in südöstlicher Richtung ist gut auszumachen. Bei P2490 steht ein riesiger Steinmann. Solche eindeutige Markierungen fehlen im Aufstieg zum Glatten.
Der Gemeindegrenze entlang zuerst nach Südwesten. dann oberhalb der Erst Chälen nach Westen, immer in Begleitung von z.T. spielerisch angeordneten Steinmännchen Serien.
Auf ca. 2440m, Koordinaten 707 600 / 192 960 steht ein wichtiges Steinmännchen. Hier führt ein kurzer Pfad in einer S-förmigen Schlaufe hinunter zum oberen Ende der Erst Chäle. Die Fortsetzung der Route ist auch schon von oben einsehbar. Steinplatten markieren den weiteren Verlauf.
Ab hier ist-bis in den später folgenden Canyon- ausgiebig mit „Roten Punkten“ markiert.
Sehr hilfreich, meinen Danke an den fleissigen Markierer.
Zuerst im einfache Gelände nach Westen, Blumen verleiten zum Fotografieren.
Dann wird das Gelände wieder karstig und garstig. Die roten Punkte leiten zuverlässig in ein etwa 5m breites Couloir (Koordinaten 706 930 / 193 085) das in die Senke südlich des Chli Glatten hinabführt. Zuerst über grobe Blöcke, dann über Altschnee. Unten in der Senke links halten und entlang der Felswand (Rote Punkte) etwas aufsteigen.
Oben angekommen öffnet sich ein beeindruckender Canyon! Der Boden ist mit festem Altschnee präpariert und einfach zu begehen. Am Ausgang wird es dann wieder blockig.
Es folgt eine leicht ansteigende Querung durch eine Geröllhalde. Dann ein kurzer Abstieg über Steinblöcke zum Balmer Grätli.
16h05 Abstieg nach Balm, Klausen
16h45 Ankunft in Balm, Klause
Ein letzter Blick nach oben. Die Gipfel sind in Wolken Gehüllt.
17h00
Mit dem Postauto nach Linthal
Eine fantastische Tour in einzigartigem Gelände bei besten Bedingungen.
Anmerkungen
Die Alpintour ist für erfahrene Berggänger technisch gesehen kein Problem.
Die vielen Altschneefelder erfordern aber eine entsprechende Ausrüstung.
Bei ungünstigen Bedingungen und Zeitdruck kann die Orientierung extrem schwierig werden.
GPS oder Karte & Kompass können nur die allgemeine Richtung vorgeben. Entscheidend sind die Details, dann hilft nur noch Erfahrung, Intuition und Geduld.
Literatur
SAC-Führer
Alpinwandern-Glarus-Alpstein
Remo Kundert / Marco Volken
SAC-Führer
Alpinwandern / Gipfelziele
Zentralschweiz-Vierwaldstättersee
Remo Kundert / Marco Volken
Der Startpunkt Glattalp ist mit ÖV bestenfalls um 10h erreichbar und der letzte Bus ab Klausenpass fährt 17h 00. D.h. ein Zeitfenster von 7h steht zur Verfügung. Die Marschzeit beträgt 5h. Für Pausen und die Lösung event. zeitraubender Orientierungs-Probleme bleibt wenig Reserve. Zudem muss das Wetter stimmen.
Für den 21.8.2013 scheint alles zu passen.
Die Wetterprognose am Vorabend für die Glattalp lautete:
Schönes und klares Wetter, um 17h Aufzug von Wolken und Nebel.
Also packen!
Der Kleinbus nach Bisisthal-Sahli ist voll besetzt. Bei der Seilbahnstation gibt es eine Warteliste und es heisst abwarten und Kaffee trinken. Die Bergfahrt ist für mich erst um 09h50 möglich.
10h10 Start auf der Glattalp.
Zuerst auf der Alpstrasse in Richtung Glattalpsee. Beim Restaurant (P1856) nach Süden den (weiss-blau-weiss) Markierungen folgend zum Schafboden. Nach Südwesten über die Schränzenbänder zur Inneren Brüelchälen aufsteigen. Hier liegt noch viel Altschnee der am Vormittag noch steinhart gefroren ist. Die Schneefelder sind nur mit Pickel oder Stöcken begehbar. Oder man muss in das grobblockige Geröll ausweichen. Die Route ist gut markiert.
Oben beim Wegweiser angekommen lohnt sich, der Aussicht wegen, ein kurzer Abstecher zum Kreuz bei P2304.
11h45 Weiter zum Firnerloch.
Über das Hochplateau der Mären „Wo einst der Teufel sein Feld pflügte“
Die gewaltigen Kalksteinformationen sind beeindruckend. Blöcke, Spalten und Bodenlose Löcher wechseln sich ab.
Die Route ist perfekt markiert, dies ermöglicht ein zügiges Vorankommen.
Unterwegs kommen Gedanken auf, wie das wäre ohne Markierungen? Das kommt ja noch!
12h40 Weiter zum Glatten.
Ein undeutlicher Graspfad führt nach Süden. Bald befinde ich mich wieder im „Feld des Teufels“ aber ohne Markierungen und ohne Wegspuren. Die allgemeine Richtung gibt das GPS vor aber „der Teufel“ liegt im Detail. Also nach Steinmännchen oder aufgestellten Steinplatten Ausschau halten. Aber einige führen ins Off. Hohe Blöcke, Spalten und Löcher zwingen zu einem Zickzackkurs. Immer dort wo der Weiterweg schwierig wird fehlen die Steinmännchen. Weiter oben auf der Gratlinie tauchen zwei Steinböcke auf, sie bewundern mich und ich sie. Schnell ein Foto aber schon sind sie verschwunden.
Von oben zieht ein Schneefeld hinab auf dem steige ich auf und komme direkt zum Gipfelkreuz des Glatten.
14h00 Glatten.
Mittagspause, Es ist sonnig, windstill und angenehm warm. Die Rundsicht ist fantastisch. Ein Gipfel zum Verweilen. Aber die Zeit drängt. Noch ein Blick in die Gipfelbuchgamelle aber sie ist leer.
14h30 weiter in Richtung Balmer Grätli.
Der Weiterweg in südöstlicher Richtung ist gut auszumachen. Bei P2490 steht ein riesiger Steinmann. Solche eindeutige Markierungen fehlen im Aufstieg zum Glatten.
Der Gemeindegrenze entlang zuerst nach Südwesten. dann oberhalb der Erst Chälen nach Westen, immer in Begleitung von z.T. spielerisch angeordneten Steinmännchen Serien.
Auf ca. 2440m, Koordinaten 707 600 / 192 960 steht ein wichtiges Steinmännchen. Hier führt ein kurzer Pfad in einer S-förmigen Schlaufe hinunter zum oberen Ende der Erst Chäle. Die Fortsetzung der Route ist auch schon von oben einsehbar. Steinplatten markieren den weiteren Verlauf.
Ab hier ist-bis in den später folgenden Canyon- ausgiebig mit „Roten Punkten“ markiert.
Sehr hilfreich, meinen Danke an den fleissigen Markierer.
Zuerst im einfache Gelände nach Westen, Blumen verleiten zum Fotografieren.
Dann wird das Gelände wieder karstig und garstig. Die roten Punkte leiten zuverlässig in ein etwa 5m breites Couloir (Koordinaten 706 930 / 193 085) das in die Senke südlich des Chli Glatten hinabführt. Zuerst über grobe Blöcke, dann über Altschnee. Unten in der Senke links halten und entlang der Felswand (Rote Punkte) etwas aufsteigen.
Oben angekommen öffnet sich ein beeindruckender Canyon! Der Boden ist mit festem Altschnee präpariert und einfach zu begehen. Am Ausgang wird es dann wieder blockig.
Es folgt eine leicht ansteigende Querung durch eine Geröllhalde. Dann ein kurzer Abstieg über Steinblöcke zum Balmer Grätli.
16h05 Abstieg nach Balm, Klausen
16h45 Ankunft in Balm, Klause
Ein letzter Blick nach oben. Die Gipfel sind in Wolken Gehüllt.
17h00
Mit dem Postauto nach Linthal
Eine fantastische Tour in einzigartigem Gelände bei besten Bedingungen.
Anmerkungen
Die Alpintour ist für erfahrene Berggänger technisch gesehen kein Problem.
Die vielen Altschneefelder erfordern aber eine entsprechende Ausrüstung.
Bei ungünstigen Bedingungen und Zeitdruck kann die Orientierung extrem schwierig werden.
GPS oder Karte & Kompass können nur die allgemeine Richtung vorgeben. Entscheidend sind die Details, dann hilft nur noch Erfahrung, Intuition und Geduld.
Literatur
SAC-Führer
Alpinwandern-Glarus-Alpstein
Remo Kundert / Marco Volken
SAC-Führer
Alpinwandern / Gipfelziele
Zentralschweiz-Vierwaldstättersee
Remo Kundert / Marco Volken
Hike partners:
Mutz
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