Eiger - Mittellegigrat
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Eiger 3970m via Mittellegigrat
4 Jahre musste ich auf diese Traum-Tour warten. Die Gründe waren vielfältig, schlechtes Wetter, widrige Verhältnisse oder fast am Schlimmsten, keine freien Termine. Nun jetzt war es endlich soweit. Ein Schönwetterfenster kündigte sich an und mein Führer Stephan und ich konnten uns die Termine freischaufeln. "a dream come true"!
Tag1:
Donnerstag 15.August 2013
Eine längere Zugreise stand bevor. Per ÖV reiste ich nach Interlaken Ost, wo mich Stef kurz vor Mittag abholte. Mit dem PW fuhren wir gemeinsam nach Grindelwald Grund. Beim Billet Kauf staunten wir nicht schlecht, als an den Schalterfenstern gross angeschlagen war, dass das Jungfraujoch ausverkauft ist.
Zum Glück gibt's für Bergsteiger doch noch Tickets und so fuhren wir mit der Bahn zur kleinen Scheidegg. Hier tummelten sich viele Touristen und warteten gespannt auf den Zug zum Jungfraujoch.
Als die Bahn einfuhr, ging es zu wie im Wespennest. Alle Leute stürzten sich regelrecht auf den Zug.
Wir genossen die kurze Zugfahrt, denn beim dritten Stopp bei der Station Eismeer stiegen wir aus. Während sich die Touristen bei den Felsenfenstern vom Gletscher satt sahen, liefen wir zum Stollenloch, welches zum Gletscher runter führt. Beim Ausstieg zogen wir Gurt und Steigeisen an und begaben uns angeseilt auf den Weg zur Hütte.
Der Weg führt zuerst einige hundert Meter über den Gletscher, bevor die ersten leichten Kletterstellen überwunden werden müssen. Die erste Seillänge ist dabei etwas plattig, jedoch nicht schwierig und mit Hacken abgesichert. Die zweite Seillänge ist einfacher zu klettern.
Fast schwieriger als das Klettern empfand ich die Wegfindung zur Hütte. Auf einem Felsband, welches anfangs noch mit Steinmanndli versehen ist, folgten wir. Doch schon nach wenigen hundert Metern waren keine Markierungen mehr zu sehen. War ich froh, kennt Stef den Weg. Ich selber hätte da schon Mühe. Steht’s leicht ansteigend kamen wir nach knapp 1.5 Stunden bei der Mittellegihütte (3355m) an.
Bei der Hütte werden wir freundlich empfangen..
Das Nachtessen musste aufgrund der vollen Hütte (ca. 36 Personen) in zwei Etappen aufgeteilt werden.
Das Essen war reichhaltig und sehr gut. Kompliment an die sympatische Hüttencrew! Vor dem Dessert hielt der Hüttenwart die Ansprache und gab einige Regeln zum Ablauf am Morgen bekannt.
Nach dem Essen wurden die Abmarschtermine durch den Hüttenwart festgelegt. Wir hatten Glück und waren bei der ersten Gruppe die zweite Seilschaft.
Gegen Abend versammelten wir uns auf der Terasse und genossen die Abendsonne. Die Nacht war sehr angenehm und ruhig und ich konnte zu meinem Erstaunen ziemlich gut schlafen.
Tag 2
Freitag 16.August 2013
Um 04.00 Uhr klingelt Stef's Wecker und ich dachte schon, jetzt geht der Stress in der Hütte los. Aber weit gefehlt. Ruhig und gesittet geht es nach der Abmarscheinteilung im 15 Minuten Rhythmus zum Morgenessen. Jetzt möglichst ein paar Kalorien zu sich nehmen. Die Tour wird lang.
Unsere Frühstückzeit war von 04.15 - 04.30 Uhr. Nach dem Frühstück machten wir uns abmarschbereit und um 04.35 Uhr liefen wir als zweite Seilschaft los.
Im Licht der Stirnlampen folgen wir dem Grat, welcher gerade nach der Hütte beginnt. Schon nach wenigen hundert Metern beginnt die erste freie Kletterei. Danach folgen immer wieder Aufschwünge, welche teilweise mit Fixseilen versehen sind. Stef rät mir bei den Fixseilen vor allem mit den Füssen zu klettern, damit ich nicht alle Kraft aus den Armen benötige. Gesagt getan. Es ist mir bei den Fixseilen leichter gefallen, wenn ich mich nur mit einer Hand festhielt und mit der anderen Hand Griffe im Fels verwendete. Griffe sind reichlich vorhanden.
Wir kommen gut voran und als ich zurück schaue, sehe ich die Lichter der Seilschaften hinter uns. Die Tour über die steilen Aufschwünge und die Aussicht auf die Eiger Ostwand ist unbeschreiblich. Weit unten sehe ich die Lichter von Grindelwald und Grindelwald Grund. Ich geniesse den Augenblick und jeden Meter dieser Tour.
Während wir weiter an Höhe gewinnen, geht langsam die Sonne auf. Ein wunderbares Panorama im Morgenrot kommt zum Vorschein. Die Stirnlampen können abgeschaltet werden. Wir befinden uns kurz vor dem Firnfeld welches zum Gipfel führt. Bevor wir dieses Begehen, ziehen wir die Steigeisen an. Ein Blick zurück zeigt die Route, welche wir hoch gekommen sind. Immer wieder sind die weiteren Seilschaften zu sehen. Als wir das Firnfeld erreichen zeigt mir Stef, wo die Nordwand Route in unsere Route führt. Ein nicht alltägliches Erlebnis an diesem Ort zu stehen.
Es trennen uns nur noch wenige Meter vom Gipfel. Im guten Firn steigen wir weiter hoch und nach wenigen hundert Metern stehe ich um 07.20 Uhr auf dem Gipfel des Eiger(3970m) und das mit einem der besten Bergsteiger der Welt. Ein absolut geniales Erlebnis!!!
Nach ein paar Fotos steigen wir auf den Vorgipfel zurück und stärken uns für den Abstieg.
Stef bereitet mich mental für den Abstieg vor und warnt mich schon mal, dass wir jetzt erst 50% der gesamten Tour geschafft haben. Ein Blick auf den Abstiegsgrat verrät, es gibt noch was zu tun, packen wir es an.
Nach der Rast machen wir uns über den Grat in Richtung Eigerjoch auf. Wir bewegen uns vom Gipfel weg im Fels. Es folgen einige Abseilstellen und Abschnitte, welche wir am kurzen Seil gehen. Beim Eigerjoch (3614m) kommt der Gegenanstieg, welcher nochmal ordentlich in meine Beine geht. Der Anstieg ist gespickt mit Kletterei und kurzen Firnpassagen. Eine tolle Stelle ist noch der letzte Gendarm, welcher bezwungen werden muss. Ziemlich ausgesetzt muss man mit einem Zug eine schwierig aussehende Stelle überwinden.
Um 10.00 Uhr haben wir den grössten Teil des Abstiegs hinter uns und befinden uns beim südlichen Eigerjoch (3759m) in der Nähe von Pt. 3747. Wir sehen hoch zum Gipfel des Mönch (4107). Jetzt haben wir nur noch einen Marsch um den Mönch zur Mönchsjochhütte (3650m) über den Ewigschnee vor uns. Wir folgen der weiteren Spur und erreichen um 10.45 Uhr die Mönchsjochhütte (3650m). Und hier treffen wir dann auch wieder auf internationale Gäste, en gros!
Über die breite Spur marschieren wir zurück zum Jungfraujoch (Sphynxstollen 3464m), wo wir die Bahn nach Grindelwald nehmen.
Eine wunderbare Tour geht zu Ende.
Tour mit Stephan Siegrist
50m Seil
4 Jahre musste ich auf diese Traum-Tour warten. Die Gründe waren vielfältig, schlechtes Wetter, widrige Verhältnisse oder fast am Schlimmsten, keine freien Termine. Nun jetzt war es endlich soweit. Ein Schönwetterfenster kündigte sich an und mein Führer Stephan und ich konnten uns die Termine freischaufeln. "a dream come true"!
Tag1:
Donnerstag 15.August 2013
Eine längere Zugreise stand bevor. Per ÖV reiste ich nach Interlaken Ost, wo mich Stef kurz vor Mittag abholte. Mit dem PW fuhren wir gemeinsam nach Grindelwald Grund. Beim Billet Kauf staunten wir nicht schlecht, als an den Schalterfenstern gross angeschlagen war, dass das Jungfraujoch ausverkauft ist.
Zum Glück gibt's für Bergsteiger doch noch Tickets und so fuhren wir mit der Bahn zur kleinen Scheidegg. Hier tummelten sich viele Touristen und warteten gespannt auf den Zug zum Jungfraujoch.
Als die Bahn einfuhr, ging es zu wie im Wespennest. Alle Leute stürzten sich regelrecht auf den Zug.
Wir genossen die kurze Zugfahrt, denn beim dritten Stopp bei der Station Eismeer stiegen wir aus. Während sich die Touristen bei den Felsenfenstern vom Gletscher satt sahen, liefen wir zum Stollenloch, welches zum Gletscher runter führt. Beim Ausstieg zogen wir Gurt und Steigeisen an und begaben uns angeseilt auf den Weg zur Hütte.
Der Weg führt zuerst einige hundert Meter über den Gletscher, bevor die ersten leichten Kletterstellen überwunden werden müssen. Die erste Seillänge ist dabei etwas plattig, jedoch nicht schwierig und mit Hacken abgesichert. Die zweite Seillänge ist einfacher zu klettern.
Fast schwieriger als das Klettern empfand ich die Wegfindung zur Hütte. Auf einem Felsband, welches anfangs noch mit Steinmanndli versehen ist, folgten wir. Doch schon nach wenigen hundert Metern waren keine Markierungen mehr zu sehen. War ich froh, kennt Stef den Weg. Ich selber hätte da schon Mühe. Steht’s leicht ansteigend kamen wir nach knapp 1.5 Stunden bei der Mittellegihütte (3355m) an.
Bei der Hütte werden wir freundlich empfangen..
Das Nachtessen musste aufgrund der vollen Hütte (ca. 36 Personen) in zwei Etappen aufgeteilt werden.
Das Essen war reichhaltig und sehr gut. Kompliment an die sympatische Hüttencrew! Vor dem Dessert hielt der Hüttenwart die Ansprache und gab einige Regeln zum Ablauf am Morgen bekannt.
Nach dem Essen wurden die Abmarschtermine durch den Hüttenwart festgelegt. Wir hatten Glück und waren bei der ersten Gruppe die zweite Seilschaft.
Gegen Abend versammelten wir uns auf der Terasse und genossen die Abendsonne. Die Nacht war sehr angenehm und ruhig und ich konnte zu meinem Erstaunen ziemlich gut schlafen.
Tag 2
Freitag 16.August 2013
Um 04.00 Uhr klingelt Stef's Wecker und ich dachte schon, jetzt geht der Stress in der Hütte los. Aber weit gefehlt. Ruhig und gesittet geht es nach der Abmarscheinteilung im 15 Minuten Rhythmus zum Morgenessen. Jetzt möglichst ein paar Kalorien zu sich nehmen. Die Tour wird lang.
Unsere Frühstückzeit war von 04.15 - 04.30 Uhr. Nach dem Frühstück machten wir uns abmarschbereit und um 04.35 Uhr liefen wir als zweite Seilschaft los.
Im Licht der Stirnlampen folgen wir dem Grat, welcher gerade nach der Hütte beginnt. Schon nach wenigen hundert Metern beginnt die erste freie Kletterei. Danach folgen immer wieder Aufschwünge, welche teilweise mit Fixseilen versehen sind. Stef rät mir bei den Fixseilen vor allem mit den Füssen zu klettern, damit ich nicht alle Kraft aus den Armen benötige. Gesagt getan. Es ist mir bei den Fixseilen leichter gefallen, wenn ich mich nur mit einer Hand festhielt und mit der anderen Hand Griffe im Fels verwendete. Griffe sind reichlich vorhanden.
Wir kommen gut voran und als ich zurück schaue, sehe ich die Lichter der Seilschaften hinter uns. Die Tour über die steilen Aufschwünge und die Aussicht auf die Eiger Ostwand ist unbeschreiblich. Weit unten sehe ich die Lichter von Grindelwald und Grindelwald Grund. Ich geniesse den Augenblick und jeden Meter dieser Tour.
Während wir weiter an Höhe gewinnen, geht langsam die Sonne auf. Ein wunderbares Panorama im Morgenrot kommt zum Vorschein. Die Stirnlampen können abgeschaltet werden. Wir befinden uns kurz vor dem Firnfeld welches zum Gipfel führt. Bevor wir dieses Begehen, ziehen wir die Steigeisen an. Ein Blick zurück zeigt die Route, welche wir hoch gekommen sind. Immer wieder sind die weiteren Seilschaften zu sehen. Als wir das Firnfeld erreichen zeigt mir Stef, wo die Nordwand Route in unsere Route führt. Ein nicht alltägliches Erlebnis an diesem Ort zu stehen.
Es trennen uns nur noch wenige Meter vom Gipfel. Im guten Firn steigen wir weiter hoch und nach wenigen hundert Metern stehe ich um 07.20 Uhr auf dem Gipfel des Eiger(3970m) und das mit einem der besten Bergsteiger der Welt. Ein absolut geniales Erlebnis!!!
Nach ein paar Fotos steigen wir auf den Vorgipfel zurück und stärken uns für den Abstieg.
Stef bereitet mich mental für den Abstieg vor und warnt mich schon mal, dass wir jetzt erst 50% der gesamten Tour geschafft haben. Ein Blick auf den Abstiegsgrat verrät, es gibt noch was zu tun, packen wir es an.
Nach der Rast machen wir uns über den Grat in Richtung Eigerjoch auf. Wir bewegen uns vom Gipfel weg im Fels. Es folgen einige Abseilstellen und Abschnitte, welche wir am kurzen Seil gehen. Beim Eigerjoch (3614m) kommt der Gegenanstieg, welcher nochmal ordentlich in meine Beine geht. Der Anstieg ist gespickt mit Kletterei und kurzen Firnpassagen. Eine tolle Stelle ist noch der letzte Gendarm, welcher bezwungen werden muss. Ziemlich ausgesetzt muss man mit einem Zug eine schwierig aussehende Stelle überwinden.
Um 10.00 Uhr haben wir den grössten Teil des Abstiegs hinter uns und befinden uns beim südlichen Eigerjoch (3759m) in der Nähe von Pt. 3747. Wir sehen hoch zum Gipfel des Mönch (4107). Jetzt haben wir nur noch einen Marsch um den Mönch zur Mönchsjochhütte (3650m) über den Ewigschnee vor uns. Wir folgen der weiteren Spur und erreichen um 10.45 Uhr die Mönchsjochhütte (3650m). Und hier treffen wir dann auch wieder auf internationale Gäste, en gros!
Über die breite Spur marschieren wir zurück zum Jungfraujoch (Sphynxstollen 3464m), wo wir die Bahn nach Grindelwald nehmen.
Eine wunderbare Tour geht zu Ende.
Tour mit Stephan Siegrist
50m Seil
Tourengänger:
Sherpa

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