Federispitz
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Schneller Aufstieg bei zweifelhaftem Wetter und Abstieg über die Federispitz-Nordkante
Die Besteigung des Nagelfluh-Gipfels Federispitz ist als Frühlingswanderung gut geeignet und bietet vorzügliche Ausblicke auf Walensee und Zürichsee und die Ostschweizer Voralpen – es sei denn, man steckt nicht im Nebel... Der Federispitz ist viel seltener begangen als sein grosser Bruder Speer – man kann hier also noch auf schmalen Wanderwegen wandeln. Da es gut machbare Aufstiege über die Nordkanten von Speer (T4, bzw. T6 III ohne Zuhilfenahme der Fixseile) und Chüemettler (T4) gibt, beschreibe ich in diesem Bericht eine analoge Route am Federispitz. Dies ist eine einfache, aber hübsche Alternative zu den üblichen Aufstiegen.
Aufstieg auf den Federispitz als Kondi-Test: Start um 8.01 beim Bahnhof Ziegelbrücke, 9.48 auf dem Gipfel. Unter dem Strich ergibt sich dabei ein für meine Verhältnisse sehr befriedigender Schnitt von 850 Metern Aufstieg pro Stunde. Etwas frustrierend nur, dass am gleichen Morgen einer in 1h41min hoch ist ;-)
Von Ziegelbrücke zuerst auf dem Wanderweg, dann auf nicht markierten, gehörig verwachsenen, aber idyllischen Pfaden durch den Runsenwald. Die Wege sind auf der Karte verzeichnet, jedoch teilweise nicht einfach zu folgen. Eine feine Nase ist nötig, um die Idealroute zu finden. Ab ca. 900 m.ü.M. wieder auf dem markierten Wanderweg auf den schönen Gipfel des Plättlispitz. Eine Nagelfluh-Grat Passage erreicht dabei schon knapp T3. Kurzer Abstieg und über einige kurze Schneefelder auf den Federi-Gipfel. Das Gipfelkreuz ist leider den Winterstürmen zum Opfer gefallen. Ich versuchte mich kurz an der Traverse zum Schafberg. Die an den Gipfel anschliessende Nagelfluh-Grat-Passage ist äusserst ausgesetzt, bei guten Verhältnissen scheint sie aber machbar (T6). Wegen Nässe und schlecht geschichtetem Gras entschied ich mich zur Umkehr und den Abstieg über die Federispitz-Nordkante.
Als ich kurz unter dem Gipfel ein frisch paar gebohrte Bolzen im Fels stecken sah, war mir klar, dass die Nordkante begehbar ist. Man steigt direkt links vom Gipfel durch die oberste Wandstufe und folgt dann den Schichtköpfen immer nach links (von oben gesehen) ausweichend der Kante. Bei Nebel und Nässe war es für mich etwas ein Blindflug, wenn’s trocken ist, erreichen die Schwierigkeiten nur knapp T5. Allenfalls könnte man (im Aufstieg) verschiedene direktere Varianten über die Schichtköpfe wählen. In Ober Federi ist der Wanderweg wieder erreicht. Zügiger Abstieg auf dem steilen und direkten Weg über Unter Federi nach Schänis.

Kommentare (2)