Daniel, 2340 m - Aussicht zur Zugspitze
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Eigentlich wollte ich am Wochenende 15.6./16.6. die Zugspitze besteigen. Flug ab Hamburg nach München war schon gebucht. Leider lag noch ziemlich viel Schnee ab 2500 m und so ließ ich es lieber bleiben, da mir das zu heikel erschien. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Also war ich um 15 Uhr in Ehrwald in meiner kleinen Pension und überlegte, was ich mit dem angebrochenen Tag machen könnte. Ein Blick nach draußen zeigte mir einen sehr imposanten Berg direkt über Ehrwald - den Daniel, 2340 m. Da ich den Tag nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte, machte ich mich auf zur Daniel-Besteigung, immerhin 1400 HM zu überwinden. Das Wetter war zu dem Zeitpunkt noch gut.
Man startet an der Eisenbahnbrücke in Ehrwald auf ca. 980 Meter. Zunächst geht es einen breiten Fahrweg entlang, bis nach ca. 20 Minuten ein Steig rechts abzweigt. In mäßiger Steigung geht es durch einen Wald immer weiter bergauf. Schließlich gelangte ich zur Tuftlalm,1500 m. Kurz vorher überquert man eine Wiese mit Kühen und hysterischen Hunden.
Nach der Alm geht es im lichter werdenden Tannenwald zunächst mäßig steil und dann steil durch Latschengelände weiter bergauf. Schließlich begannen ab ca. 2000 m Schneefelder, die den Pfad versperrten. Da eines der Schneefelder ziemlich nah am Abgrund war, umging ich es links durch Gelände im 1. Grad.
Auf einmal sah ich einen fußballgroßen Felsen in ca. 50 m Entfernung vom Grat her herunterfliegen. Er prallte ein paarmal auf das Geröllfeld und zersprang in 1000 Teile. Gut, dass ich noch nicht weiter war!
Schließlich gelangt man in ein Geröllfeld, von Schneefeldern durchsetzt. Hier ist es richtig steil, bestimmt 30-40 Grad. Unter dem Gipfelgrat geht es rechts herum und man nähert sich dem Grat an. Hierbei war auch ein Schneefeld zu kreuzen, das recht steil war und der Weg zum Abgrund war nicht allzu weit. Gerade hatte ich ja noch einen Artikel über die Gefährlichkeit von Schneefeldern gelesen.
Dann ging es weiter zum Grat, auf dem ich dann zum Gipfel, der leider in den Wolken war, gelangte. Da das Wetter sich dramatisch verschlechtert hatte, blieb ich nur 5 Minuten am Gipfel und begann zügig den Abstieg. Es war schon 18:30, eine unschöne Zeit, um sich noch auf einem Grat herumzutreiben bei dieser Bewölkung. Die Wolkendecke war inzwischen sehr dunkel geworden.
Als ich die Tuftalm wieder erreichte, begann ein Gewitter. Ich überlegte kurz, ob ich auf der Alm abwarte, ging aber doch weiter. Es regnete in Strömen. Nach meiner Zählung musste das Gewitter ungefähr 3 km weg sein, nicht allzu weit. Zügig ging es weiter abwärts. Auf einmal hörte ich krachend einen Blitz in max. 1 km Entfernung einschlagen, was mich irgendwie nervös machte ;-) Mittlerweile war ich ja im Wald. Ich legte alle Metallgegenstände in 30 m Entfernung weg und hockte mich auf den Boden in die bekannte Gewitter-Schutzhaltung. Ich kam mir zwar etwas lächerlich vor, aber ich hatte keine Lust, doch noch vom Blitz erschlagen zu werden.
Nach 20 Minuten war das Gewitter offenbar weitergezogen und ich ging im strömenden Regen zum Auto zurück. Zur Belohnung für die immerhin 1400 HM leistete ich mir eine Pizza in Ehrwald.
Tourengänger:
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