Wir haben heute die Westliche Karwendelspitze in Angriff genommen. Eher aus Verlegenheit, da die Routen am Südl. Karwendelkopf noch etwas schwerer zu erreichen gewesen wären und sich auch der Abstieg schwieriger gestaltet hätte.
So fiel unsere Wahl auf die NO-Kante der Westl. Karwendelspitze und wir querten zur oberen Dammkarscharte. Dies benötigte etwas Zeit, da der Schnee sehr weich war und wir eine vernünftige Spur legen wollten, anstatt mit einem möglichen Schneebrett abzugehen.
Die NO-Kante an sich geht meist an der Kante entlang über 4 Seillängen (10m-3,20m-3,50m-4,20m-4+) und übersteigt den oberen 4. Grad normalerweise nicht. Nun gibt es in der letzten Seillänge aber eine Schuppe, die kurz vorm Ausbruch steht und recht groß ist. Auch stellt diese den Schlüsselgriff dar. Damit die Schuppe weder mir noch meiner Freundin entgegenkommt bin ich diese Stelle ohne diese Schuppe geklettert und einen halben Meter nach links ausgewichen - müsste 5. Grad gewesen sein. Meine Freundin hat dann im Nachstieg die Schuppe (teilweise) genommen und sie hielt. Sie meinte dann auch, dass es mit der Schuppe der 4. Grad ist.
Für die letzte Länge gibt es aber auch Alternativen - etwas weiter links sieht man alte Haken und rechts scheint die womöglich leichteste Variante hochzugehen. ;)
Fazit: Für alpine Neulinge absolut empfehlenswert. Die Wegfindung ist noch recht einfach (da viele Haken) und die Schwierigkeit ist moderat. Die Absicherung ist eher (alpine) Sportkletterei, als Alpinklettern, da auch in den leichten Längen viele Haken stecken.(auch in der ersten steckt entgegen dem Topo ein Haken, obwohl man an etlichen Stellen selbst etwas legen könnte). Die objektiven Gefahren sind auch übersichtlich - es gibt eher wenig Steinschlag. Die WS- bei der obigen Bewertung ist der Querung bei Schnee/Firn geschuldet. Sollte im (normalen) Sommer kein Problem darstellen und gut zu erwandern sein.
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