Schafreiter, immer wieder eine Tour wert


Publiziert von kardirk , 9. Mai 2013 um 14:18.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum: 8 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A   Vorkarwendel 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:13km

Was dem Winterbaer (gibts eigentlich auch einen Sommerbaer??) seine Hochblasse, ist mir mein Schafreiter, oder ..reuther, wie auch immer. Eimal im Jahr muß er besucht werden. Seitdem ich letztes Jahr, justdamente zum gleichen Tag, wie ich bei einem Blick im Gipfelbuch festgestellt habe, die schöne Route über die Lichtecke entdeckt hatte, wollte ich dieses Jahr die Route diesmal allerdings von der Oswaldalm ohne Radl angehen.
Vom Parkplatz Oswaldalm gings also über den mittlerweile leider nicht mehr unterhaltenen Wandersteig hinauf zur Moosenalm. Die Markierungen sind mittlerwiele ziemlich verwaschen, der Steig selbst teilweise recht ausgewaschen, sodaß er eher einem Bachbett gleicht, aber immer noch gut zu gehen. Oben etwas unangenehm steinig und schmierig, aber einfach viel schöner als über die Forstautobahn, die vor ein paar Jahren angelegt wurde und den Schafreiter zu einem im Winter schon ziemlich überlaufenen Skitourenziel gemacht hat.
Von der Moosenalm querte ich das noch mit Schnee bedeckte weite Kar unterhalb der Kuhreiße, nördlich des Schafreiters. Dabei fiel mir die mässig steile Rinne rechts der Schichtfuge, die zum oberen Lichteck hinaufleitet, auf. Da der Weg zum unteren Lichteck noch eine längere Querung benötigt hätte und zudem in den Schneefelder der Latschenhänge hinauf zum o.Lichteck aufgrund der Erwärmung sicherlich ein anstrengendes Hinaufwühlen zu erwarten war, beschloss ich kurzer Hand mal diese Variante zu erproben.
Über die ansteigenden Schneeflanke , dann teilweise über schroffiges Steilgras erreichte ich den Beginn der Rinne. Ich zog die Schneeschuhe, die bis dahin gute Dienste beim Queren des Kares geleistet hatten, wieder aus, denn der Schnee erwies sich als gut Trittfest und mit Grödeln ausgestattet gabs genügen guten Halt.
Die Rinne ist nicht allzusteil, aber recht lang, gut 200hm hat man zu überwinden, zuletzt schaufte ich doch ganz gut, aber bei guter Schneelage ist das eine schöne Alternative zum Latschenhang.
Gemeinerweise brannte im oberen Teil die Sonne erbarmungslos vom sonst schon recht wolkigen Himmel, überall gabs Schatten, nur justamente nicht da wo ich gerade aufstieg, ich kam mir trotzt Schnee vor, wie in der Sahara. Kurz vor Ende schob sich dann ein Wölkchen von die Sonne, ein leichter kühlender Wind kam auf und schon ging es wieder flotter.
Von der kleinen Scharte galts dann nur noch die kurze, aber ausgesetzte kleine Steilstufe zu überwinden (I+) und schon stand ich beim schönen Gipfelkreuz des oberen Lichtecks (1980m).
Wie ein Blick ins Gipfelbuch mir zeigte, war ich heuer der 2te, Punkt genau am selben Tag wie letztes Jahr - da aber als Erster.
Den weiteren Weg hab ich ja letztes Jahr schon ausführlich beschrieben - also wieder hinaub über die kurze Steilstufe zur Scharte und über den plattigen Grat auf den nächsten Kopf.
Hier folgen die zwei kurzen Kraxelstellen, wobei die zweite ein 4m hohes Wändchen an einer Steilstufe ist, das Kletterei im II. Grad erfordert.
Der Rest ist easy.
Knapp 40min bis zum Gipfel, gesamt gut 5h.
Der Vorteil zu dieser Jahreszeit unterwegs zu sein, ist, das man diesen sonst reichlich besuchten Gipfel für sich allein hat. Die Aussicht  wie immer Klasse.
Abstieg über den markierten Steig des NW-Grates zurück zur Moosenalm. Lediglich im unteren Latschenabschnitt war der Weg hier etwas unangenehm wegen der Schneereste und den obligatorischen Einbrüchen.
Dann über die Forstautobahn ziemlich eintönig und lang hinab zum Parkplatz - ist aber trotzdem besser als über den schmierig-steinigen Steig, den man besser im Aufstieg nur begeht.
2,20h.

Fazit: immer wieder eine Tour wert.
Schwierigkeiten:
Wanderwege. T2-3, sonst im weglosen Gelände T4
am Grat 2 Stellen Kletterei, I+ und II, sonst Gehgelände.

Letztes Jahr hatte es überraschenderweise auf dieser Tour mehr Schnee als heuer, südseitig schon viel frei, aber auch nordseitg geht schon einiges.

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (1)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 9. Mai 2013 um 20:07
> Was dem Winterbaer ....seine Hochblasse, ist mir mein Schafreiter
Nett!:-)
Freut mich zu hören, dass auch andere Bergsteiger mehrmals gerne auf die gleichen Berge gehen!
> Fazit: immer wieder eine Tour wert.
Genau! Manchmal ist mir altbekanntes lieber, das man ganz konzentriert, vielleicht auch bei Dunkelheit von Woche zu Woche vergleichen kann, als ggf. negative oder enttäuschende Neutouren. Bisher war auf der Hochblasse noch kein Mal gleich wie ein anderes:-)
> (gibts eigentlich auch einen Sommerbaer??)
Ja, gibt es! Der ist orange und nicht braungrau:-) www.hikr.org/gallery/photo1085832.html?post_id=64419#1 der rechte. Aber er hat keinen Account hier. Sollte ich vielleicht noch den Sommerbaeren anmelden und gelegentlich dem Winterbaeren dann Favoriten damit verpassen? Pfui, sowas macht man nicht:-)! Würde ja sicher auch gar niemandem auffallen:-)

VG der Winterbaer Uschi


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